„Dschungelcamp“-Georgina hat 70 000 bezahlte Facebook-Fans: So kaufen Promis, Firmen und Politiker falsche Freunde

Wer viele Fans im Internet hat, der steigert seinen Marktwert!

Für Promis, Politiker und Firmen ist es daher wichtig, sich auf Facebook oder Twitter gut darzustellen.

VERFÜHRERISCH: Fans kann man kaufen!

BILD erklärt, wie das Geschäft mit den Fans im Internet funktioniert.

Was sind Fanpages bei Facebook?

Jeder kann eine Fanpage für sich selbst oder andere, seine Firma oder eine Partei erstellen. Gefällt den Nutzern die Seite, können sie dies anklicken („liken“) und werden Fan.

Beispiel: Popstar Justin Bieber hat eine echte Fanpage bei Facebook (über 50 Mio. Fans), aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (über 200 000 Fans).

Wozu braucht man überhaupt Fans auf Facebook?

„Die Facebook-Fanzahl liefert den Nutzern eine erste Orientierung“, erklärt Social-Media-Experte Markus Sekulla gegenüber BILD.

Wer viele Fans hat, wirkt also wichtig und glaubwürdig.

Das ist bares Geld wert: Produkte landen bei Suchmaschinen weiter oben, Promis bekommen mehr Auftritte, Parteien Wähler!

Wie viel kosten falsche Fans?

Angeboten werden solche „Likes“ über Agenturen und sogar über „Ebay“.

Der Käufer kann Alter, Geschlecht und Herkunft der Nutzer bestimmen.

Billigste Variante: „Likes“ – egal von wo – werden meist durch gefälschte Anmeldedaten bei Facebook generiert. Oft in Asien.

10 000 solcher internationaler „Gefällt mir“-Stimmen kosten etwa 100 Euro.

Teuerste Variante: „Likes“ aus Deutschland. Da fällt der Schmu nicht so leicht auf – aber das kostet …

10 000 deutsche „Likes“ kosten etwa 1000 Euro.

Dazu stellen manche Anbieter sogar Personal ein, das täglich bis zu 2000 Fanseiten auf Bestellung „liked“.

Man kann sich nach diesem Prizip auch „Follower“ für Twitter kaufen.

Wer kauft sich falsche Freunde?

Vorweg: Auch Jugendliche und Angeber, die vor ihren Freunden prahlen wollen.

Aber das große Geschäft wird mit Firmen gemacht.

Die „Zeit“ zitiert einen Mailänder Professor, der sagt: 13 Prozent der Follower eines großen Cola-Produzenten und 46 Prozent der Twitter-Abonnenten eines Computer-Riesen sind gefälscht.

Viele Firmen kaufen zur Markteinführung „Likes“, um das Produkt interessanter zu machen. Dies sei, sagen Werbe-Experten, mittlerweile gang und gäbe.

Wie erkenne ich die unechten Fans?

Es gibt Programme, die die „Likes“ nach Ländern aufschlüsseln.

Erwischt: Ein deutscher Käsehersteller hatte plötzlich 1000 Follower in Usbekistan.

WOHER WOHL?

Der Verdacht, sich Freunde gekauft zu haben, wird immer dann laut, wenn plötzlich unverhältnismäßig viele Fans dazukommen.

Beispiel:Im Juli vergangenen Jahres hat die CDU bei Twitter schlagartig 5000 neue Follower bekommen. Die Partei kündigte eine Prüfung an.

Allgemein gilt: Gefälschte Fans kommen meist aus verschiedensten Ländern, haben kryptische Namen und sind im Netz nicht aktiv.

Ist der Kauf legal?

Für Firmen und Stars ist das eine Grauzone, denn: „Irreführende Werbung“ ist in Deutschland verboten (§5UWG). Und durch manipulierte Fan-Zahlen werden die Verbraucher getäuscht.

Dazu kommt: Die Internetdienste wie Facebook und Twitter sperren unechte Nutzer-Konten!

Dann ist am Ende der gewollte Image-Gewinn nur ein dicker Image-Schaden ...

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