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Personalisierung als Schlüsseltechnik: Erste Erfolge: So könnte ein Impfstoff Krebs bekämpfen
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ILLUSTRATIONS ADN
Colourbox.de Strategie der Krebsimpfung ist es, das Immunsystem gegen Tumore zu wappnen

Zum ersten Mal an Patienten getestet: Ein neuer Ansatz der Krebstherapie stimmt Wissenschaftler optimistisch. Ein Impfstoff ist nun genau auf den Tumor zugeschnitten. Das eröffnet neue Wege für die Krebstherapie.

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  • Neuer Impfstoff ist exakt auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten.
  • Forscher testeten die Methode jetzt an Hautkrebspatienten.
  • Ergebnis: Immunabwehr deutlich gestärkt.

So einzigartig wie der Mensch ist auch jeder Tumor. Deswegen sind Forscher in der Immuntherapie gegen Krebs einen Schritt weitergegangen: Die Wissenschaftler des Netherlands Cancer Institute und der Washington University School of Medicine haben versuchsweise einen exakt auf den Patienten zugeschnittenen Impfstoff eingesetzt.

Mutierte Proteine identifiziert

In ihrem neuen Ansatz analysierten Beatriz Carreno und ihre Kollegen zum ersten Mal das Genom der Patienten-Tumoren und verglichen diese mit Proben ihres gesunden Gewebes. Auf diese Weise identifizierten sie die mutierten Proteine, die so genannten Neo-Antigene, die einzigartig für die Krebszellen sind. „Die Neo-Antigene können Sie sich wie eine Art Marker auf jeder Krebszelle vorstellen“, erklärt Carreno in der Mitteilung ihrer Universität.

Auf diese stimmten die Wissenschaftler den Impfstoff der drei Hautkrebs-Patienten ab. IhreTumoren waren entfernt worden, hatten aber in die Lymphknoten gestreut. Nach der Impfung kontrollierten Carreno und ihre Kollegen regelmäßig die Blutwerte der Patienten.

Immunabwehr der Melanom-Patienten gestärkt

Das Ergebnis: Die personalisierte Impfung hat die Immunabwehr der drei Hautkrebspatienten gestärkt. Die Erfolge erschienen in einer Sonderausgabe des Magazins „Sience“.

So funktioniert die Immuntherapie

Immuntherapie ist die Strategie, auf die derzeit viele Wissenschaftler setzen. Mit ihrer Hilfe soll das körpereigene Immunsystem angeregt werden, Krebszellen zu bekämpfen.

Das Deutsche Krebsforschungsinstitut erklärt die Tumorimpfung folgendermaßen:

Bei Neo-Antigenen handelt es sich um Proteine, die sich aufgrund einer genetischen Mutation der Tumorzellen von ihren Gegenstücken in gesunden Zellen unterscheiden.

Der kleine Unterschied – teilweise ist nur ein einziger Proteinbaustein ausgetauscht – verleiht dem Protein auf der Tumorzelle neuartige immunologische Eigenschaften, die von den T-Zellen des Abwehrsystems als „fremd“ erkannt werden können.

Eine Impfung mit einem solchen Protein bzw. mit einem kurzen Protein-Abschnitt („Peptid“), der genau die mutierte Stelle umfasst, kann Immunzellen gezielt auf den Tumor lenken.

"Therapeutisches Potenzial"

„Diese Studie zeigt, dass personalisierte Impfstoffe eine sehr starke Immunabwehr auslösen kann“, sagt der Hauptautor der Studie, Onkologe Gerald Linette. Die Tumor-Antigene, die sie im Impfstoff verwendet hätten, hätten eine breite Reaktion des Immunsystems hervorgerufen, insbesondere der Killer-T-Zellen. „Unsere Ergebnisse sind erst vorläufig, aber wir denken, dass die Impfstoffe therapeutisches Potential haben.“ Auch habe es kaum Nebenwirkungen gegeben.

Ob die Impfstoffe auch langfristig wirken, darüber können die Autoren der Studie bisher noch keine Aussagen machen.

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Entwicklung des Impfstoffs dauert Monate

Eine weitere Herausforderung für die Wissenschaftler: Bisher dauert die Entwicklung des genau auf den Tumor zugeschnittenen Impfstoffs etwa drei Monate. Das ist für manche Krebspatienten zu lange. Deswegen hoffen die Krebsforscher, diesen Zeitraum auf vier bis sechs Wochen verkürzen zu können.

Auf andere Krebsarten übertragbar

So vielversprechend die ersten Ergebnisse auch sind. Gerald Linette warnt vor Euphorie: „Es war nicht als therapeutische Studie gedacht“, schreibt der Onkologe in der dazu gehörigen Mitteilung seiner Universität. Hauptziel sei es gewesen, herauszufinden, ob die Behandlung sicher sei und ob sie die Immunabwehr anregen könnten.

Weitere Tests müssen zeigen, ob die Patienten dadurch auch länger leben und ob die Ergebnisse auf andere Krebsarten übertragbar sind.  

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keko
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