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Ägypten Al-Jazeera-Journalisten verlassen Gefängnis in Kairo

411 Tage saßen die beiden Al-Jazeera-Journalisten Mohamed Fahmy und Baher Mohamed in Ägypten in Haft. Nun sind sie auf Kaution freigekommen. Doch der Prozess gegen die Reporter soll weitergehen.
Reporter Mohamed (l.), Fahmy: Freilassung gegen hohe Kaution

Reporter Mohamed (l.), Fahmy: Freilassung gegen hohe Kaution

Foto: Heba Elkholy/ AP/dpa

Kairo - Ägyptens Staatschef Abdel Fattah el-Sisi hält nicht viel von kritischen Journalisten. Besonders auf den in Katar ansässigen Fernsehsender Al Jazeera hat es sein Regime abgesehen. Die Führung in Kairo wirft dem Kanal vor, die inzwischen wieder verbotene Muslimbruderschaft in Ägypten zu unterstützen.

An drei Al-Jazeera-Reportern hatte die staatliche Justiz ein Exempel statuiert. Im Dezember 2013 verhaftete die Polizei die Journalisten Peter Greste, Mohamed Fahmy und Baher Mohamed in ihrem Hotelzimmer. In einem absurden Prozess wurden die Berichterstatter zu jeweils sieben Jahren Haft verurteilt.

Doch nach 14 Monaten hat der internationale Druck Wirkung gezeigt. Zunächst hatte Sisi am 1. Februar den Australier Peter Greste begnadigt und in sein Heimatland abgeschoben. Nun hat ein Berufungsgericht auch die Freilassung der beiden anderen Inhaftierten angeordnet. Am Freitag konnten Fahmy und Mohamed nach 411 Tagen das Gefängnis verlassen.

Fahmy musste dafür eine Kaution in Höhe von umgerechnet fast 30.000 Euro hinterlegen. Außerdem gab der Mann, der einen ägyptischen und einen kanadischen Pass besitzt, seine ägyptische Staatsbürgerschaft auf.

Doch das juristische Hickhack ist für Fahmy und Mohamed damit noch nicht beendet. Am 23. Februar geht der Berufungsprozess weiter. Bis dahin dürfen sie Ägypten nicht verlassen.

syd/AFP/dpa/AP