Ukraine-Krise :
Die Tragödie von Odessa

Von Ann-Dorit Boy
Lesezeit: 12 Min.
Brennendes Gewerkschaftshaus in Odessa am 2. Mai 2014.
Vor einem Jahr brannte das Gewerkschaftshaus in Odessa. Es gab Tote und Verletzte. Unabhängige Experten ermitteln, doch die Stadt kommt nicht zur Ruhe.

Einer der Männer, die vor dem Fenster vorbeihuschen, könnte Schenjas Mörder sein. Die Passanten haben den Blick auf die Pfützen gesenkt. An trüben Tagen schaut niemand hinauf zu den prächtigen Fassaden an der Deribassowskaja-Straße. Es kommen sowieso viel weniger Gäste nach Odessa seit der Katastrophe. Luka Losnitzkij hat gerade erzählt, dass der Mann, der verdächtigt wird, am 2. Mai vor einem Jahr auf seinen Sohn geschossen zu haben, im November aus dem Hausarrest entlassen wurde. Ermittler haben eine Anklage gegen ihn vorbereitet, aber bis jetzt nicht bei Gericht eingereicht. Nun läuft der Kerl frei herum.

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