Das erste Baby ist da!: Sechs Ängste und Sorgen, die ich als junger Vater habe

Von: OLAF MEHLHOSE

In den vergangenen Wochen war viel über die DSDS-Stars Sarah Engels (22), Pietro Lombardi (22) und ihr Söhnchen Alessio zu lesen. Bei dem Jungen waren nach der Geburt Herzprobleme festgestellt worden, tagelang bangten die Eltern um ihr Baby.

Als die Geschichte durch die Medien ging, musste ich an meine eigene Tochter denken. Sie ist mein erstes Kind – und auch bei ihr gab es bei der Geburt Komplikationen. Sie kam drei Wochen zu früh zur Welt.

Es war ein ganz neues Gefühl für mich: Plötzlich rückte alles in den Hintergrund. Ich wollte dieses winzige Menschlein unbedingt beschützen, alles tun, damit es ihr gut geht.

Inzwischen ist meine Tochter zehn Monate alt, kerngesund, und wächst und gedeiht, wie man so schön sagt.

Aber: Sorgen mache ich mir immer noch, jetzt über andere Dinge. Sechs Ängste eines jungen Vaters:

1. „Hoffentlich falle ich nicht in Ohnmacht!“

Ich hatte gehört, dass einige Männer bei der Geburt bewusstlos werden. Der Gedanke jagte mir Angst ein.

Ich dachte: Eine normale Entbindung würde ich wahrscheinlich noch überstehen, aber was mache ich, wenn die Ärzte eine PDA setzen müssen? Oder wenn sie einen Kaiserschnitt machen? Wenn sie sich plötzlich um mich kümmern müssen, statt um meine Frau und mein Kind, wäre mir das echt peinlich.

Die Sorge war unbegründet. Bei der Geburt ging alles so schnell – ich hatte nicht mal Zeit darüber nachzudenken, geschweige denn tatsächlich in Ohnmacht zu fallen.

2. „Das Stop-and-Go-Schlafen macht mich fertig!“

In den ersten drei bis vier Monaten liefen die Nächte fast immer gleich ab: zwei Stunden schlafen – das Baby weint, zwei Stunden schlafen – das Baby schreit wieder, zwei Stunden schlafen – das Baby ist wach, will unterhalten und gefüttert werden.

Das Stop-and-Go-Schlafen zehrte echt an meinen Kräften. Ich sehnte mich danach, mal nicht müde zu sein.

Auch nach rund zehn Monaten ist eine Nacht, in der ich durchschlafen kann, immer noch echter Luxus.

3. „Darf ich meiner Tochter Schokolade geben?“

Ab dem sechsten Monat entwickelte meine Tochter eine Art Futterneid. Alles was ich aß, wollte sie auch essen. Sie schaute mich dann mit großen Augen an und streckte ihre Händchen nach dem Essen aus.

Manchmal war es ganz schön schwer, „Nein“ zu sagen. Einmal dachte ich: „Ein kleines Stück Schokolade wird schon nicht so schlimm sein.“

Zum Glück hielt mich meine Frau davon ab. Inzwischen weiß ich, dass Milch-Produkte (außer Muttermilch) im ersten Lebensjahr aus unterschiedlichen Gründen tabu sein sollte: Belastung der Nieren durch den hohen Eiweißgehalt, Laktose-Intoleranz, Allergien...

4. „Wohin mit der schmutzigen Windel?“

Zu Hause kann ich mir meistens noch irgendwie behelfen. Schwieriger wird es, wenn ich unterwegs bin.

Werfe ich die schmutzige Windel im Restaurant einfach in den Müll (auch Baby-Windeln riechen manchmal ziemlich stark), spüle ich sie in der Toilette runter oder drücke ich sie dem Kellner in die Hand?

Und was mache ich im Zug oder wenn ich Freunde besuche?

Ich bin mir sicher, viele junge Väter kennen das Problem. Mein Tipp: immer fragen. Menschen sind sehr hilfsbereit und verständnisvoll, wenn es um Babys geht.

5. „Soll ich Fotos von meiner Tochter auf Facebook stellen?“

Viele meiner Freunde posten ständig Fotos ihrer Babys. Ich kann das verstehen: Sie sind stolz, fühlen sich wie auf einer Wolke. Dieses wunderbare Gefühl will man mit der ganzen Welt teilen. Und die vielen netten Kommentare, Wünsche und Komplimente von Freunden sind auch toll.

Meine Frau und ich haben uns trotzdem dagegen entschieden (einzige Ausnahme: das Sonnenbrillen-Foto in diesem Artikel).

Weil das Bild von da an für immer im Netz steht und die ganze Welt sie sehen kann. Wir hätten dabei einfach kein gutes Gefühl.

Aber uns ist natürlich auch klar, dass unsere Tochter die Fotos eher früher als später selbst ins Netz stellen wird.

6. „Was sage ich meiner Tochter, wenn sie sich mit Jungen treffen will?“

Zum Glück sind es bis dahin noch ein paar Jahre. Aber mir graut es schon jetzt vor dem Tag, an dem meine Tochter anfängt, sich mit Jungen zu verabreden.

Das Problem: Ich kenne Männer und weiß, wie sie denken. Aber ich will ihr natürlich keine Angst machen. Und es ist wichtig, dass sie ihre eigenen Erfahrungen macht.

Auf jeden Fall werde ich mit meiner Tochter vorher einen Selbstverteidigungskurs machen, damit sie sich wehren kann.

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