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"Ich war dort die einzige Frau"

Interview mit einer südkurdischen Peschmerga

Zur Person:
Peruin ist irakische Kurdin. Sie ist eine der wenigen Frauen, die vor der Befreiung 1991 aktiv in einer der kurdischen Widerstandsgruppen gekämpft hat. Nach der Befreiung 1991 liegt einer ihrer Arbeitsschwerpunkte darin, Projekte für und mit Frauen zu organisieren. Sie ist Verantwortliche der Komalla Afretan (Liga der Frauen Kurdistans) für die Betreung von innerkurdischen Flüchtlingen aus Kirkuk und die Organisation von Frauenprojekten in verschiedenen Sammelstädten.

Wie hat Deine politische Entwicklung begonnen?

P: Ich komme aus einer bäuerlichen Familie, die politisch sehr aktiv war. Als ich sechs war wurde mein Vater zu lebenslanger Haft verurteilt, er war Kommunist. Wir waren danach abhängig von Verwandten und Nachbarn, die uns unterstützt haben. Da erkennst Du von selbst die Bitterkeit der sozialen Lage. Wer hier aufgewachsen ist, hat jede Menge Gründe eine "politische Richtung" einzuschlagen.

Wie hast Du Deine Jugend verbracht?

P: Als die Kommunisten, deren Partei ich seit 1974 angehöre, nach dem ersten Putsch der Baath-Partei 1963 verfolgt wurden, haben wir Suleymania verlassen müssen und sind in ein Dorf in unserem Gebiet geflohen. Erst Anfang der 70´ger Jahre, als es zu der Zusammenarbeit zwischen baath- und kommunistischer Partei kam, konnten wir zurückkehren. Bis 1977 haben wir dann sehr ruhig gelebt. Die Familie konnte meine Schulausbildung nicht finanzieren. Ich erinnere mich noch, daß Klassenkameraden in der neunten Klasse für mich Schuhe und Essen gesammelt haben. Und später mußte ich sehr hart arbeiten, unter anderem habe ich auf einer Baustelle gearbeitet. Das ist bei und unüblich und gilt als reine Männerarbeit.

Was passierte dann 1979 nach dem Bruch der Kommunisten mit dem Baath Regime?

P: Der große Schlag gegen die Kommunisten kam am 19.11.78. Ich bin in Kirkuk festgenommen worden. Zwölf Tage lang haben die Baathleute alle Foltermethoden, die sie kannten an mir angewandt. Ich habe in diesen zwölf Tagen kein Wort über die Partei gesagt! Weil Verwandte von mir Beziehungen zu dem Sicherheitsdienst hatten, bin ich rausgekommen, unter der Bedingung, keinen Kontakt zur Partei aufzunehmen. Sonst wäre ich hingerichtet worden.

Was hast Du dann gemacht bevor Du zu den Peschmergas gegangen bist?

P: Da meine Ausbildung fertig war, sollte ich in Kirkuk eine Stelle bekommen. Die Sicherheitspolizei hat das verhindert und mich in einen kleinen Ort geschickt, der zur Region Kirkuk gehört, in dem aber nur Araber lebten. Die Baathpartei war dort sehr stark der Grund, warum ich dort hin geschickt wurde, war die bessere Überwachung. Dort bin ich zwei Jahre geblieben. 1981 konnte ich nach Kirkuk zurückkehren und meine Stelle antreten, aber schon nach 45 Tagen ich wieder verhaftet. Auf dem Büro der Sicherheitspolizei waren außerdem acht Schwestern und Brüder von mir. Diesmal hatten sie die Verhaftungen nicht wegen meiner politischen Aktivität durchgeführt, sondern weil mein Vater seit 1978 in den Bergen als Peschmerga kämpfte, und sie Informationen über ihn erpressen wollten.Wir haben ihnen keine Auskunft gegeben, und wurden für ein Jahr in Baghdad inhaftiert. Danach haben sie uns für sechs Monate in die neutrale Zone zwischen Irak und Saudi-Arabien in ein Lager deportiert.

Wie verlief so eine Deportation?

P: Von 7 Uhr morgens bis 4 Uhr nachts am nächsten Tag sind wir ohne Halt transportiert worden. Wir waren über 400 Leute, knapp sechzig Familien, alles nur Kurden aus den verschiedenen Parteien, PUK, PDK und Kommunisten.

Es gab dort keinen Stacheldraht, aber man konnte nicht fliehen, nicht nur wegen der sechs Polizisten und dem Geheimdienstler. Dieses Lagerdorf befand sich mitten in der Wüste.

Einmal hat sich ein Saudi zu uns verirrt, den haben sie dann geschlagen, weil sie dachten, der wollte uns befreien.

Wir haben das Dorf "Awara" -"Vertrieben"- genannt.

Das erste was uns gegeben wurde waren Bilder von Saddam. Keine Familie hat die Bilder von Saddam aufgehängt, alle haben die Bilder weggeschmissen.

Das Leben dort war hart mitten in der Wüste, die wir ja nicht gewohnt waren. Wenn ein Sandsturm kam, haben wir mit Mehl und Wasser die Löcher und Ritzen in den Häusern verkittet, danach war alles immer voller Sand. Es gab nichts zu tun, und wir waren dem Sicherheitsdienst völlig ausgeliefert. Da war die ständige Angst, daß sie jetzt wieder irgend etwas tun. So wurden, einen Monat bevor wir da rausgekommen sind, alle Jungen der Jahrgänge 50-63 abtransportiert, darunter drei aus meiner Familie. Wir haben gemutmaßt, daß sie eingezogen werden oder aus Rache für einen Schlag der Peschmergas hingerichtet werden sollen.

Dann irgendwann kamen Gefangenentransporter. Sie haben alle Kommunisten aufgerufen. Uns wurde nicht gesagt, was sie mit uns vorhaben, nur, daß wir unsere Sachen packen sollen. Gerüchte kamen auf, daß man alle unsere Verwandten im Widerstand erschossen hätte, denn normalerweise war das die einzige Möglichkeit aus der Deportation entlassen zu werden. Die Geheimdienstler haben sich auffallend freundlich verhalten.

Wir wurden nach Bagdad gebracht. In einer großen Halle, in der schon über dreihundert Leute saßen, alles Kommunisten, waren Kameras und Scheinwerfer aufgestellt. Barzan Tikrit, der jetzt irakischer Innenminister ist, hat zu uns gesprochen. Er sagte unter anderem, daß unsere Verwandten, die in den Bergen kämpften, Verräter des Vaterlandes seien, und daß sie gegen die Sache des Iraks kämpften. Man gäbe uns aber die Möglichkeit wieder in die Nation aufgenommen zu werden. Dafür sollten wir, bei laufenden Videokameras, unsere Verwndten beschimpfen und verteufeln. Dagegen haben sich alle geweigert. Schließlich hat man uns freigelassen. Eigentlich haben wir damit gerechnet, umgebracht zu werden. Doch zur selben Zeit hatten die Peschmergas drei deutsche Ingenieure festgenommen, und wir sollten die Austauschobjekte sein.

Wann bist Du zum bewaffneten Widerstand gegangen?

P: Nun, die Soldaten haben uns ins Haus meines Onkels gebracht, weil unser Haus und die Einrichtung längst verkauft waren. 1982 bis '85 sind wir ständig von der Geheimpolizei aufgesucht worden. Zeitweise mußte ich jeden Morgen zum Sicherheitsdienst gehen, wo sie mich dann beschimpft und mir gedroht haben. Ende '85 entschloß ich mich, nach Germian zu gehen und mich dem bewaffneten Widerstand anzuschließen. Ich habe das nicht getan, weil ich die Waffen liebe oder weil ich glaube, daß Frauen militaristisch denken sollten. Es war eine Stellungnahme gegen das Baathregime, und der bewaffnete Widerstand war die einzige Möglichkeit dieses System zu stürzen.

Ich war die erste Peschmerga in Germian. Es war schwierig akzeptiert zu werden. Man hat gesagt, ich soll doch lieber in einem Dorf für die Guerilla sorgen oder ins Ausland gehen. Ich habe mich mit meinem Willen durchgesetzt, und die vielen Gerüchte, die es in so einer Männergesellschaft gibt, durchgestanden.

Was war die Rolle der Frauen bei den Peschmergas ?

P: Bei uns waren ab 1981 Frauen in allen Bereichen aktiv, auch im militärischen Kampf.

Wenn Du in den Bergen lebst, geht es ja nicht die ganze Zeit nur um den Kampf gegen die Armee! Wir hatten zum Beispiel einen Radiosender, mit dem wir in die Städte gesendet haben. Trozdem spielten Frauen in der Guerilla bei uns eine viel geringere Rolle als jetzt etwa in Nordkurdistan.

Wie hast Du die Anfal-Kampagnen [1] erlebt und den darauf fogenden Zusammenbruch des kurdischen Widerstandes ?

P: Im April 1988 haben sie die Anfalkampagne in unserem Gebiet gestartet, wir waren alle ständig auf der Flucht, die irakischen Soldaten waren überall, sie hatten uns umzingelt. Die Parteifunktionäre haben Druck ausgeübt, daß ich mit den Familien flüchten sollte. In dieser Zeit hat man noch gedacht, daß Frauen und Kindern nichts passieren würde.

Niemand konnte ahnen, was die irakische Regierung geplant hatte. Ich wollte bleiben, egal was passiert. Wir haben dann, als es sinnlos geworden war in Germian zu bleiben, versucht in das Nachbargebiet, nach Karadach zu gelangen. Ich erinnere mich besonders an eine Nacht im April. Es regnete und wir hatten etwas zu Essen gefunden, in einem Dorf, das bereits anfalisiert, also völlig zerstört war. Wir waren ungefähr dreihundert Peschmergas, von der PUK, der PDK und den Kommunisten, davon vier Frauen, zwei von den Kommunisten und zwei von der PUK.

Viele Leute sind in dieser Nacht verloren gegangen, jeder für sich alleine mußte sehen, daß er mitkam. Die ganze Region war unter Kontrolle der Armee. Unser Kommandeur hat dann das ganze Mehl aus dem verlassenen Dorf weggeschmissen, es war zu schwer bei der Flucht. Schließlich versteckten wir uns in einem Flußtal. Vielleicht 50 Meter weiter war die Armee gerade dabei ein Dorf zu zerstören. Wenn auch nur ein Soldat zu dem Flußbett geschlendert wäre, in dem wir lagen, wäre das unser Ende gewesen. Wir mußten schließlich die Hauptstraße nach Suleymania überqueren, da haben wir uns eine Stelle ausgsucht, an der besonders viel Armee war, denn sie haben wirklich nicht vermutet, daß wir dort sind. Wir sind durchgekommen und haben uns in Richtung Iran durchgeschlagen. Das Essen war ein Problem, wir hatten ja alles weggeworfen. In einem anderen zerstörten Dorf haben wir Mehl gefunden, das bestand zu einem Viertel nur noch aus Mäusekot; mit Wasser gemischt ergab das grünes Brot. In den folgenden drei Tagen habe ich nichts gegessen.

Dort im Grenzgebirge zum Iran gab es 1988 die letzten Peschmergasstützpunkte, alle anderen Kämpfer waren entweder ins Ausland geflohen oder befanden sich irgendwo im Iran.

Ich war dort die einzige Frau und mußte leider meist in der Küche bleiben, denn wenn die Iraner dort eine Frau gesehen hätten, hätten sie entdeckt, daß wir der KP angehörten. Wir haben immer so getan, als ob wir von der PUK oder PDK seien, denn nur die hatten Beziehungen zum Iran. Das war ein ziemlich beschissenes Leben in dieser Zeit, gerade weil die bewaffneten Kräfte völlig zerschlagen worden wurden. Es gab sehr wenig Perspektive, aber ich habe diese Zeit ertragen, weil meine politische Überzeugung dahinter stand.

Neun Monate vor der Intifada nach dem Golfkrieg bin ich mit Parteiauftrag dann zurück in den Irak gegangen.

Welche Perspektive habt ihr nach dem totalen Zusammenbruch des Widerstandes und der Anfaloffensive noch gehabt ?

P: Nur weil wir mit Überzeugung gekämpft haben, sind wir dabei geblieben. Aber eine Hoffnung, daß die ganzen Dörfer eines Tages wieder aufgebaut werden würden, hatten wir eigentlich nicht mehr. Wir waren eher bereit auszuharren, als in den Irak Saddam Husseins zurückzukehren.

Die Kommunisten waren in einer besonders schlechten Lage, entweder hatten diese Kämpfer keine Familie mehr, oder die lebten noch, meist versteckt, im Irak. Von den großen Parteien konnten die meisten Angehörigen ins Ausland gehen, oder sie hielten sich im Iran auf, wo die Kämpfer ihre Familie besuchen konnten.

Wie hast Du den kurdischen Aufstand, die Intifada im Frühling 1991 erlebt ?

P: Ich sollte falsche Ausweise für das Zentralkomitee der KP besorgen, ich war vor dem Aufstand sowohl in Suleymania wie in Kirkuk, niemand hat so einen Aufstand erwartet, denn der Widerstand war ja ziemlich zerschlagen. Man hat höchstens mit Unruhen und vielleicht einen Änderung im Regime gerechnet. Deshalb haben wir erst hauptsächlich über eine Reorganisierung der Peschmergas nachgedacht. Daß die Leute in den Städten einen Aufstand machen, kam ziemlich unvorbereitet.

Nach Suleymania wurde für nur zehn Tage Kirkuk befreit. Zwei Stunden danach war ich in der Stadt. Dort war extrem viel Militär stationiert, schließlich sind in Kirkuk große Ölquellen. Die Armee hat von allen Seiten die Stadt bombardiert. Es war ganz normal, daß du den Luftdruck der Explosionen im Gesicht gespürt hast. Ich habe mit einem IFA-Laster Lebensmittel für die Peschmergas gesammelt. Ein Erlebnis werde ich mein Leben lang nicht vergessen: Ich hatte von einem Mann gekochte Hähnchen gekriegt, und wir hatten uns kurz unterhalten. Als ich ein paar Meter weitergegangen war, wurde er von einer Granate zerissen.

Warst Du weiter an den Kämpfen beteiligt ?

P: Ja, ich habe die Peschmergas zu einem großen Militärlager gebracht. Ich kannte die ganzen Gebäude, weil mein Bruder dort stationiert gewesen ist.

Ich bin dann mit einem kleinen Raketenwerfer zum Flughafen gefahren und war auch bei den Kämpfen um ein Soldatenviertel beteiligt, das wir bis zuletzt nicht erobern konnten. Später war ich dabei, als die Geheimdienstzentrale gestürmt wurde.

Es war für alle von uns ein Schock, die Unterlagen des Geheimdienstes zu sehen. Wer ermordet, gefoltert oder nur überwacht wurde, war genau dokumentiert. Kollaborateure hatten zwar schon einiges verbrannt, aber ich kenne jetzt alle namentlich, die mich gefoltert und bespitzelt haben.

Was sind jetzt, nach der Befreiung, die wichtigsten Forderungen für die kurdischen Frauen?

Wir müssen gleichberechtigt am Wiederaufbau Kurdistans teilnehmen können. Der Analphabetismus muß bekämpft und die Frauen politisiert werden. Sie sollen raus aus den Häusern kommen können und am wirtschaftlichen Leben partizipieren. Die frauenfeindlichen Gesetze müssen abgeschafft werden und wir brauchen als erstes die gesetzlich verankerte Gleichheit für die Frauen.

Besonders problematisch ist die Lage der Anfalwitwen, ihnen muß besonders dringend wirtschaftlich und sozial geholfen werden, damit sie eigene Perspektiven entwickeln können.

Was denkst du heute, zwei Jahre nach der Befreiung über die Lage der Frauen ?

Ich habe für ein freies Kurdistan und einen befreiten Irak gekämpft. Ich hätte nie erwartet, daß diese Freiheit nicht für Frauen gelten würde. Bis jetzt hat diese Freiheit eher Ungerechtigkeit, Rückschritt und sogar Terror zur Folge. Der kurdische Widerstand war sehr stark bestimmt durch den Kampf gegen die Diktatur der Baath-Partei, hat aber kaum soziale Konzepte entwickelt. Das führt unter anderem jetzt zu diesen Problemen.

Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen: In Bezug auf Frauen war die Sozialpolitik der Baathisten in den siebziger Jahren relativ fortschrittlich. So war beispielsweise die Mehrehe verboten.

Im kurdischen Regionalparlament sitzen jetzt wieder Männer, die mit mehreren Frauen verheiratet sind. Dafür habe ich nicht gekämpft. Von der kurdischen Demokratie hätte ich nicht erwartet, daß sie sich so rückständig entwickeln würde.

Als Reaktion auf diese Entwicklung sollten alle Frauenorganisationen der verschiedenen Parteien, auch wenn sie sich nicht zusammenschließen wollen, zumindestens in Zukunft eng zusammenarbeiten. Von der PUK und der PDK sitzen ein paar Frauen im Parlament, allerdings viel zu wenige, die gesetzliche Initiativen vorbringen könnten. Für uns gäbe es dann die Möglichkeit, sie öffentlich zu unterstützen.

Ein großes Problem ist aber, daß die Regierung die Islamisten nicht provozieren will. Daher haben solche Versuche jetzt wenig Chancen.

Die Attacken gegen Frauen scheinen ein akutes Problem zu sein. Wie stellen sie sich für Euch dar?

Momentan gibt es eine Art Terrorwelle gegen Frauen, wegen sogenannten Ehrensachen zum Beispiel. In den Collective Towns, aber auch in Suleymania sind schon Frauen erschossen worden. Eine Witwe mit drei Kindern, deren Mann während der Anfalkampagne ermordet wurde, ist getötet worden, weil sie öffentlich angekündigt hatte, daß sie wieder heiraten wolle. Wir wollten mit den PUK-Frauen gegen diesen Terror eine Kampagne starten und Flugblätter schreiben. Die haben aber gesagt, daß sie da nichts unternehmen könnten. Vermutlich hätten diese Frauen ein solches Schicksal als Kollaborateure verdient, denn es würde Gerüchte geben, daß seien Frauen, die mit der Baath-Regierung zusammengearbeitet hätten. Wir haben uns strikt gegen diese Einschätzung gewehrt. Pistolen und Selbstjustiz können ordentliche Gerichte niemals ersetzten.

Mit den Frauen, die im Parlament sitzen, haben verschiedene Frauengruppen die Gesetzesvorlage für ein emanzipatorisches Scheidungsrecht entworfen. Als diese dann von einer Frau vorgstellt wurde, haben die männlichen Parlamentarier nur gelacht. Diese Frau haben sie regelrecht ausgelacht: "Was erzählst Du da", haben sie gerufen, "lebst Du denn nicht in dieser Gesellschaft" ?

Du siehst, es liegen noch sehr viele Aufgaben vor uns. Gerade die Frauen, die damals aktiv am Befreiungskampf beteiligt waren, können sich jetzt nicht zurückziehen.

Das Interview führte Oliver Piecha, Mitarbeiter von WADI e.V. im Spätherbst 1993 in Suleymania, Irakisch-Kurdistan. Erschienen in analyse & kritik 370, 21.9.1994.

 

[1] Die sogenannte Anfal-Kampagne war der Höhepunkt der Vernichtungspolitik der irakischen Regierung gegen die kurdische Bevölkerung. Tausende von Dörfern wurden zerstört; ca. 250 000 Menschen "verschwanden". Die Stadt Halabja wurde im Rahmen dieser Kampagne mit Giftgas aus bundesdeutscher Produktion bombadiert.

 


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