Yamaha: Wie fit sind Rossi und Lorenzo in Motegi wirklich?

Valentino Rossi und Jorge Lorenzo zogen sich zwischen Aragon und Motegi leichte Verletzungen zu, möchten aber vor den drei Überseerennen keine Schwäche zeigen

(Motorsport-Total.com) - Der WM-Kampf geht am Wochenende in die entscheidende Phase über, wenn die MotoGP in Japan zum ersten der drei Überseerennen gastiert. Vier Rennen stehen noch aus, an der Spitze der Fahrerwertung tobt ein spannendes Duell zwischen den beiden Yamaha-Werkspiloten. 14 Punkte trennen WM-Leader Valentino Rossi nach dem Rennwochenende in Aragon von Verfolger Jorge Lorenzo. Doch beide WM-Kandidaten reisen angeschlagen zum Japan-Grand-Prix.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Marc Marquez, Valentino Rossi

Werden Jorge Lorenzo und Valentino Rossi in Japan zu 100 Prozent fit sein? Zoom

Rossi stürzte beim Michelin-Test in Aragon, den Lorenzo sicherheitshalber ausließ. Doch dafür stützte der Spanier wenige Tage später beim Training mit dem Rad. Dabei verletzte sich der WM-Zweite an der linken Schulter. In den sozialen Medien kursierten Bilder, die Lorenzo mit einem Verband zeigten. Rossi kam bei seinem Sturz in Aragon mit Abschürfungen davon und dürfte in Japan komplett fit sein.

Rossi und Lorenzo müssen in Japan eine Reihe von PR-Events besuchen, bevor es nach Motegi geht. Am Mittwoch sind die beiden MotoGP-Ausnahmekönner in Tokyo bei Yamaha, Bridgestone und einigen Sponsoren zu Gast. Ab Donnerstag können sich Rossi und Lorenzo dann komplett auf das 15. Rennwochenende der Saison konzentrieren.

Rossis WM-Vorsprung schmilzt

Die beiden Yamaha-Werksfahrer reisen mit guten Erinnerungen nach Motegi. Rossi setzte sich 2001 und 2008 durch und holte insgesamt zwei Siege. Zudem stand er 2000, 2002, 2003, 2004, 2006, 2009, 2010 und 2014 auf dem Podium. Teamkollege Lorenzo gewann 2009, 2013 und 2014 in der MotoGP und holte 2011 und 2012 zwei zweite Plätze.

"Wir machen uns für einen sehr wichtigen Teil der Meisterschaft auf den Weg nach Motegi. Ich mag den Kurs sehr. In der Vergangenheit konnte ich dort gute Rennen zeigen", berichtet WM-Leader Rossi. "Vor einem Jahr hatte ich ein gutes Wochenende, doch Jorge war stärker und gewann das Rennen. Aus diesem Grund muss ich alles geben, denn es liegen nur 14 Punkte zwischen uns. Das klingt viel, ist es aber nicht."

Valentino Rossi

Beeindruckend: Valentino Rossi stand in Motegi schon zehn Mal auf dem Podium Zoom

"Wir müssen alles geben, weil wir konkurrenzfähig sind. Das konnten wir schon demonstrieren. Es stehen drei Rennen in Folge an. Es ist wichtig, keine Fehler zu machen, doch gleichzeitig muss man sicherstellen, die bestmöglichen Ergebnisse einzufahren", grübelt Rossi. "Ich fühle mich gut. Beim Test in Aragon stürzte ich, doch das hatte keine Folgen. Ich hab mir lediglich den Arm etwas abgeschürft. Mir geht es gut und ich bin bereit für die drei aufeinanderfolgenden Rennen."

Kann Lorenzo ohne Schmerzen fahren?

Offen ist, wie fit Verfolger Lorenzo sein wird. Vor dem WM-Endspurt möchte der zweimalige MotoGP-Champion keine Schwäche zeigen: "Ich hatte einen kleinen Unfall, als ich trainierte. Mir geht es gut, ich habe ein paar Schmerzen in der linken Schulter, doch ich werde beim Rennen in Motegi keine Probleme haben", erklärt der Spanier.

"Ich habe nach Aragon nach wie vor ein tolles Gefühl. Es war ein toller Sieg vor meinen heimischen Fans. Wir konnten den Titel in der Teamwertung einfahren. Das Wochenende war perfekt und ich konnte viele Punkte auf Valentino aufholen", blickt Lorenzo zurück. "Die Meisterschaft ist fantastisch. Wir müssen konzentriert bleiben, um den Schwung mitzunehmen und zu versuchen, diesen Titel zu gewinnen."

Jorge Lorenzo

In Motegi kann das Wetter die Kräfte- verhältnisse durcheinander bringen Zoom

"Japan ist die nächste Station. Es ist ein Ort, an den ich gute Erinnerungen habe, vor allem an die beiden vergangenen Jahre", schildert Lorenzo, der nicht genau weiß, warum er auf dem Kurs so erfolgreich ist, obwohl das Layout in der Theorei weder zu seinem flüssigen Fahrstil noch zum Charakter der Yamaha M1 passt.

"Motegi ist ein typischer Stop-&-Go-Kurs, doch aus irgendeinem Grund konnte ich in der Vergangenheit gute Rennen zeigen, auch wenn der Kurs unseren Gegnern besser liegen sollte. In diesem Jahr möchten wir uns einen weiteren Kampf liefern. Ich hoffe auf ein tolles Rennen und möchte versuchen, die Meisterschaft noch enger zu gestalten", so Lorenzo.