"Pegida", "Bagida": Eine neue Bedrohung von rechts?

2.12.2014, 17:49 Uhr

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"Pegida" behauptet von sich, in der politschen Mitte der Gesellschaft verankert zu sein und kam bisher ganz im Gegensatz zu "Hogesa" auch weitgehend ohne Randale aus, ihre Aufmärsche, die sie seit einigen Wochen in Dresden organisieren, bezeichnen sie als "Spaziergänge". Zum siebten Mal bereits versammelten sie sich am Montag in der sächsischen Landeshauptstadt.

Die Zahl der Unterstützer wuchs von Veranstaltung zu Veranstaltung. 7500 zählte die Polizei dieses Mal. Nun ist diese Bewegung auch nach Bayern gelangt: In Würzburg fand ebenfalls eine Demonstration statt - anwesend waren 25 Teilnehmer. Ihr Marsch endete nach Polizeiangaben aber schon nach 30 Metern, da Gegendemonstranten die Strecke blockierten.

Diese geringe Zahl an Demonstranten sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bewegung auch in Bayern wächst. Am 21. November wurde die Facebookseite Bagida (Bayern gegen die Islamisierung des Abendlandes) eröffnet. Stand 2. Dezember zählt sie 5478 Mitglieder. Im Eröffnungspost wurden als Ziel genannt: "Wir wollen nicht fremd im eigenen Land sein und/oder mit der Angst leben, uns in unserer Heimat einer fremden Kultur unterordnen zu müssen."

Aus anderen Postings geht hervor: Sie vertrauen niemandem, nicht der Politik nicht den Medien – und schon gar nicht Menschen mit einer anderen Kultur. Gespickt ist die Seite außerdem mit Bildern auf denen die deutsche Flagge und ein Adler zu sehen sind, mit dem Schriftzug: "Nationalstolz ist kein Rassismus". "Bagida" fordert "öffentlich die Liebe zum Vaterland zum Ausdruck" bringen zu können und beruft sich immer wieder auf den Slogan der deutschen Einheit: Wir sind das Volk.

Die Kommentare der mehr als 5000 Fans der Seite gehen deutlich weiter. Es wird behauptet, Asylbewerber hätten ihre eigenen Heime angezündet, unter einem Plakat in der Form der Bundesrepublik Deutschland heißt es: "Und eigentlich müsste es größer sein. Die Karte."

Unterstützung bekommen "Pegida" und "Bagida" derweil von der NPD, die seit der Entstehung der Facebookseiten, zahlreiche Statusmeldeungen der islamfeindlichen Bürgerbewegungen teilte.

Am 27. November stellte "Bagida" auf Facebook die Frage, ob es nicht Zeit für die "erste Demo in Bayern" werde. In diese Richtung gibt es bislang noch keine konkreten Pläne. Die Demo in Würzburg, die nach Angaben der Main Post noch unter dem Signum "Pegida" lief, war aber ein erster Schritt nach Bayern.

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