16. Januar 2019 | Marathon-News

#Marathongirl Kerstin Bertsch: „Wir haben uns jetzt ganz viel zu erzählen.“

Kerstin gehört nicht zu den Eliteläuferinnen an der Spitze des Feldes. Dennoch galt ihr vor dem Marathon-Start die besondere Aufmerksamkeit der Presse. Der Grund: Die 29-Jährige wollte mit zweien ihrer drei Kinder im Babyjogger starten und damit die aktuelle Marathon-Weltbestzeit mit Doppelkinderwagen brechen. Die Vorzeichen dafür waren bestens – bereits im März stellte sie gemeinsam mit ihren Kindern Johanna und Emil einen neuen Rekord auf der Halbmarathondistanz auf. Die erfahrene Läuferin wusste genau, auf was sie sich einlässt. Schließlich hatte das fröhliche Trio sich monatelang auf den großen Tag vorbereitet. Das Training zahlte sich aus: Mit einer Zeit von 3:14:24 unterbot Kerstin die alte Doppeljogger-Bestmarke von 3:22:05 deutlich.

 

Wie sicher warst Du, dass Du den Rekord holen kannst?

Ich wusste, dass ich das Tempo in den Beinen habe. Es hat sich auch tatsächlich die ganze Zeit gut angefühlt. Aber natürlich braucht man bei Marathon immer das nötige Quäntchen Glück. Davon abgesehen kommt es auch immer auf meine Kinder an. Wenn es einem der beiden schlecht gegangen wäre, hätte ich sofort abgebrochen.

 

Wie haben Johanna und Emil die Strecke gemeistert?

Für meine Kinder ist die flotte Fahrt im Babyjogger Alltag. Die kennen und lieben das. Klar, ein Stadtmarathon ist noch einmal anders und es dauert auch länger. Aber wir waren gut ausgerüstet. In den Fußsäcken hatten wir Wärmflaschen und sie konnten unterwegs mit Kopfhörern ihre geliebten „Wissen“-CDs hören. Außerdem hatten wir Proviant dabei: Belegte Brötchen, Obst, Naschereien und Getränke. Vor allem Johanna war aber viel zu aufgeregt um etwas zu essen. Und dann gab es ja dauernd etwas zu sehen! Wir haben uns jetzt ganz viel zu erzählen.

 

Hat Dir der Support an der Strecke geholfen?

Das war wirklich unglaublich. So viele Zuschauer haben uns unterstützt! Es haben mich ja zuvor manche Menschen in den sozialen Medien dafür kritisiert, dass ich meine beiden Großen mitnehme. Das können nur Leute sein, die keine Kinder kennen. Sonst wüssten sie, dass Kinder in diesem Alter so etwas nicht mitmachen, wenn sie es nicht gut finden. An der Strecke aber haben uns alle angefeuert. Das tat gut.

 

Was planst Du als nächstes?

Am Tag nach dem Marathon waren wir schon wieder im Zoo, ausruhen gibt’s bei uns nicht. Wir werden aber noch eine Marathon-Torte backen, bei der jeder eine Schicht in seiner Lieblingsgeschmacksrichtung bekommt. Mein Mann natürlich auch, der ist ja auch bis Kilometer 40 unser Tempo mitgelaufen! Und was die sportlichen Pläne betrifft – vielleicht versuche ich 2019 mal eine neue Bestzeit ohne Kinderwagen. Ich glaube, meine Form ist gerade ganz gut …

Kerstin gehört nicht zu den Eliteläuferinnen an der Spitze des Feldes. Dennoch galt ihr vor dem Marathon-Start die besondere Aufmerksamkeit der Presse. Der Grund: Die 29-Jährige wollte mit zweien ihrer drei Kinder im Babyjogger starten und damit die aktuelle Marathon-Weltbestzeit mit Doppelkinderwagen brechen.