KVP – eine Frage des Vorbilds

Vorbild

Über Vorbilder wurde mit Sicherheit schon einiges geschrieben (auch in diesem Blog, bloß erinnere ich mich nicht mehr an den Titel ;-)

Bezogen auf den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess und Lean Management im Allgemeinen kann man das unter verschiedenen Blickwinkeln tun und sich auf verschiedene Personenkreise beziehen (Unternehmensleitung, Führungskräfte).

In diesem Artikel will ich das jetzt auf eine neutrale Person beziehen. Die Inspiration zu diesem Artikel ist aus einem kurzen Video von Paul Akers entstanden. Der Grundgedanke ist dazu, Den Ort, an dem man sich grad befindet, grundsätzlich besser zu verlassen, als man ihn vorgefunden hat. Auf einer öffentlichen Toilette kann das bedeuten, dass man einfach nur mit einem Papiertuch das Waschbecken ausreibt, selbst wenn die Wasserspritzer vom Vorgänger sind.

Der zentrale Gedanke dabei ist nicht, dass man von irgendjemand beobachtet wird und einen Preis dafür erhält. Die dadurch entstandene Vorbildfunktion schadet natürlich nicht. Wichtig ist eher die eigene Einstellung, die dadurch entsteht und die dann auch indirekt Wirkung auf andere ausübt.

Ähnlich wie bei Verbesserung auch, ist es die Routine, die schlussendlich die große Wirkung erzielt. Die kleinen Verbesserungen, die vielleicht im privat-persönlichen Bereich beginnen, werden sich typischerweise auch im geschäftlich-beruflichen Kontext fortsetzen. Und früher oder später wird die Vorbildfunktion gar nicht ausbleiben und dann auch eine Wirkung zeigen.

„Sei Du die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“

– Mahatma Gandhi

Wichtiger als die positive Vorbildfunktion ist in meinen Augen auch die negative Auswirkung, die entsteht, wenn man eben eher mit einer Ignoranz an die „Sache“ herangeht. Ähnlich wie Kinder eher das nachmachen, was man selbst vormacht, statt es nur zu predigen, denke ich auch, dass Mitarbeiter und Führungskräfte (im Allgemeinen Menschen eben) diesem Vorbild früher oder später folgen werden.

Folgen im positiven und im negativen Sinn. Deshalb finde ich es auch einen interessanten Ansatz, dass im Unternehmen von Paul Akers nicht die Reinigungskräfte für die Sauberkeit in den Toiletten und Waschräumen verantwortlich sind, sondern die gesamt Belegschaft abwechselnd den Reinigungsdienst übernimmt.

Das hat dann nicht nur die angedeutete Vorbildfunktion zur Folge, sondern noch viel wichtiger, dass der Fokus plötzlich nicht mehr auf der Reinigung liegt, sondern auf der Vermeidung von Verunreinigungen, weil man ja selbst in die Situation kommen wird, auch mal mit der Reinigung zu sein. Zu diesem Zeitpunkt wird man dann dankbar sein, dass auch andere eher die Vermeidung von Verunreinigungen im Fokus hatten.

Das heißt, die Vorbildfunktion ist plötzlich gar nicht mehr so uneigennützig. Was aber meiner Meinung nach auch völlig ok ist. Letztlich ist der persönlich Vorteil für Menschen immer ein starker Antrieb. Warum sollte man diesen nicht auch positiv nutzen und den Antrieb sich selbst und anderen auch bewusst machen.

Neben der Vorbildfunktion gehört auch der Gerechtigkeitsinn zu den starken Antrieben der Menschen. Im konkreten Fall wirkt das sogar verstärkend in die gleiche Richtung.

Frage: Welche Vorbilder kennen Sie im KVP in Ihrem Unternehmen? Welche Rolle spielen Führungskräfte dabei? Wo könnte Ihre eigene Vorbildfunktion ein Ausgangspunkt sein?

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