Die Tische waren festlich gedeckt und auf der Bühne trommelte, tanzte und sang die Flüchtlingsband „Sound of Ghana“. Die rund 100 Gäste hatten etwas zu feiern an diesem Mittwochabend im Louis-Bührer-Saal der Kreissparkasse. Der Bank aus dem Landkreis Ludwigsburg ist nach 2002, 2005, 2009 und 2012 das Siegel „Arbeit Plus“ für vorbildliche Personal- und Beschäftigungspolitik verliehen worden. Was der  Vorstandsvorsitzende Dr. Heinz-Werner Schulte  in seiner Begrüßungsrede als „mutige Entscheidung“ der EKD bezeichnete angesichts des immensen Vertrauensverlusts, den die Banken spätestens seit der Finanzkrise 2008 unisono erlitten haben.

 Verliehen wurde die hohe Auszeichnung auch diesmal wieder durch Landesbischof Dr. Frank Otfried July im Beisein von Michael Klatt, dem Vorsitzenden im Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt der EKD. „Ohne Sie wäre die Region Kreis Ludwigsburg im doppelten Sinne ärmer“ lobte July in seiner Laudatio und überreichte Schulte  Ehrenurkunde und Siegel für die kommenden beiden Jahre.

 Mit dem Siegel wurden in den bisherigen 20 Jahren 51 deutsche Unternehmen ausgezeichnet, die mitarbeiterorientiert, verantwortlich und zukunftsfähig handeln. Ausgezeichnet werden ausschließlich nur solche Firmen, die vorbildliche Personal- und Beschäftigungspolitik betreiben und im Branchenvergleich überdurchschnittliche Leistungen bei Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen ermöglicht haben. Nach einer Analyse der Bewerberunternehmen durch das Institut für Wirtschafts- und Sozialethik der Uni Marburg entscheidet ein Fachgremium unter der Leitung des Vorsitzenden der EKD und unter Beteiligung von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern, wem das Siegel letztendlich verliehen wird.

 Für die erneute Auszeichnung der Kreissparkasse waren vor allem deren überdurchschnittliche Ausbildungsquote, die hohe Anzahl von übernommenen Ausgebildeten sowie die stabile Beschäftigungsentwicklung ausschlaggebend.  Pluspunkte sammelten die Ludwigsburger auch für die Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, die Entwicklung flexibler Arbeitszeitmodelle, den hohen Anteil an Teilzeitarbeitsplätzen, die Bemühungen um ältere Arbeitnehmer sowie die Entfaltungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter.

Dass trotzdem noch „Luft nach oben“ ist, zeigte July an der Tatsache auf, dass zwar 62 Prozent der Kreissparkasse-Mitarbeiter Frauen sind, doch ihr Anteil an Führungspositionen damit bisher noch nicht Schritt hält.