Weil ein Großteil der Geschäftsprozesse heute von Informationstechnologie abhängt, wird sie nicht mehr nur als unternehmenskritische Ressource verstanden, sondern in zunehmendem Maße auch als zentraler Bestandteil neuer Produkte, Dienstleistungen und sogar vollständiger Geschäftsmodelle, schreiben Nils Urbach und Frederik Ahlemann im Buchkapitel "Die Entwicklung der Unternehmens-IT – Von den Anfängen bis zur IT-Organisation der Zukunft": "Haben sich viele IT-Organisationen bislang darauf konzentriert, die Anforderungen der Fachbereiche möglichst effektiv und effizient in qualitativ hochwertige IT-Services zu übersetzen und diese zu betreiben, sind sie in zunehmenden Maße gefordert, das Gesamtunternehmen aktiv mitzugestalten."
Zusammenspiel von Geschäftsprozessen und IT
Je stärker die IT-Abteilung aber ihre bloße Rolle des Dienstleisters verlässt und als Berater, Enabler und Innovator tätig wird, desto wichtiger wird auch das Thema Enterprise Architecture Management (EAM). Dazu gehört die Verwaltung der Applikationslandschaft, das Projektmanagement mit den Projektanträgen und der Zuordnung der Projekte zu bestimmten Anwendungen und Geschäftsprozessen,. Außerdem die Synchronisation zwischen einzelnen Prozessen, die Adaption der Zielprojektionen auf die Organisation, die Verwaltung von Business-Objekten und -Services sowie das Infrastruktur-Management, das sich mit der Verwaltung von Infrastrukturkomponenten wie Datenbanken und Hardware-Systemen beschäftigt, heißt es in einer Erläuterung auf "ITWissen“.
EAM ermöglicht mehr Transparenz, Innovation und Differenzierung
Der ehemalige Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer sieht EAM "als neue Disziplin für die ganzheitliche Unternehmensentwicklung". Der IT-Dachverband weist in seiner Broschüre "Enterprise Architecture Management — neue Disziplin für die ganzheitliche Unternehmensentwicklung“ darauf hin, dass Transparenz, Standardisierung und Konsolidierung auf der Agenda fast aller CIO ganz weit oben stehen. "Die durch EAM geschaffene Transparenz unterstützt bei der Erreichung dieser Ziele“. Weitere wichtige Vorteile von EAM sind demnach:
- Wertbeitrag der IT für den Geschäftserfolg: Die detailllierte Beschreibung von Capabilities und IT-Funktionalitäten erhöht die Kostentransparenz.
- EAM unterstützt Innovation und Differenzierung: EAM gewinnt in dem Maße an Bedeutung, wie sich die IT nicht nur auf die Kostensenkung, sondern auf Innovation und Differenzierung fokussiert. Als ein Ergebnis von gutem EAM kann Agilität entstehen.
- Innovationsnutzen: EAM schafft für Unternehmen einen Innovationsnutzen, indem zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten durch völlig neue Geschäftsprozesse eröffnet werden oder verbesserte Prozesse die Qualität und Produktivität des Unternehmens erhöhen.
"Aktivitäten im Bereich EAM sollten nicht als kurzfristige Maßnahme geplant werden. Erfolge stellen sich erst auf längere Sicht ein", mahnt Scheer in der Bitkom-Publikation, die auch auf die wesentlichen Erfolgsfaktoren eingeht. Zusammengefasst sind dies:
Erfolgsfaktoren für die EAM-Einführung | Erfolgsfaktoren für die EAM-Durchführung |
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Quelle: Bitkom-Broschüre "Enterprise Architecture Management — neue Disziplin für die ganzheitliche Unternehmensentwicklung“