Insolvente Rickmers Holding: Gläubiger bangen um 275 Mio. Euro

Hafen/Fuhlsbüttel – Die Stimmung im „Courtyard Marriott Airport“ war gereizt.

Rund 70 Gläubiger der seit Mittwoch insolventen Rickmers Holding bohrten Chef Ignace Van Meenen (49, früher u. a. RTL-Finanzchef) fünf Stunden lang mit Fragen.

Sie bangen um insgesamt 275 Mio. Euro, die sie Bertram Rickmers (64) vor vier Jahren zur Rettung seiner Reederei (114 Schiffe, 2000 Jobs) als Anleihe gaben. Nächstes Jahr im Juni hätte er es zurückzahlen müssen. Das ist jetzt sehr unwahrscheinlich geworden.

BILD beantwortet die wichtigsten Fragen um die Pleite.

Ist es die erste deutsche Reederei-Pleite?

Laut Verband Deutscher Reeder ist es die erste Insolvenz seit Ausbruch der Krise 2008. Allerdings seien kleinere Reedereien unter dem Wettbewerbsdruck bereits „vom Markt verschwunden“.

Wie viele deutsche Reeder gibt es noch?

Rund 350, davon haben 113 ihrer Sitz in Hamburg.

Was sagt die Stadt zur Rickmers-Pleite?

Wirtschaftssenator Frank Horch (69, parteilos): „Mit der Insolvenz verliert der maritime Standort an Know-how. Das sehe ich mit großem Bedauern.“

Warum drehte die HSH den Geldhahn zu?

Sprecher Mirko Wollrab (47) zu BILD: „Man muss gutem Geld kein schlechtes mehr hinterher werfen.“

Wie reagiert die Politik?

FDP-Hafenexperte Michael Kruse (33) spricht von einem „schweren Rückschlag für den Hafenstandort Hamburg“. Er hofft besonders für die Mitarbeiter auf eine zeitnahe Lösung. ar/jökö

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