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Basketball: Regionalliga

WWU Baskets gehen mit altem Chef und neuen Zielen ins Rennen

Münster

Darauf hat der Baskets-Vorstand gehofft und darauf haben die Fans der WWU Baskets gewartet: Trainer Philipp Kappenstein bleibt an Bord – und startet mit einer ebenso unerwarteten wie unmissverständlichen Kampfansage an die Konkurrenz ...

Ansgar Griebel

Philipp Kappenstein in Jubelpose. So sah man den Baskets-Trainer in den abgelaufenen Spielzeiten oft, aber immer einmal zu wenig – das soll jetzt anders werden.
Philipp Kappenstein in Jubelpose. So sah man den Baskets-Trainer in den abgelaufenen Spielzeiten oft, aber immer einmal zu wenig – das soll jetzt anders werden. Foto: Peter Leßmann

Wenn sich in den vergangenen Jahren zwei absolut zuverlässige Konstanten im Vereinsleben der WWU Baskets herausgebildet haben, dann sind dies die regelmäßige Feier der Vizemeisterschaft und Trainer Philipp Kappenstein. In Vorstandskreisen herrscht nun große Einigkeit darüber, sich von einer dieser beiden Komponenten trennen zu wollen – und darüber, dass das nicht ohne die andere Komponente geht. Schritt zwei ist ab sofort erledigt: „Ich mache weiter“, lautet der erlösende Satz, den Philipp Kappenstein jetzt nach etwas Bedenkzeit, dafür aber mit umso mehr Nachdruck hat verlauten lassen. Der Chefcoach hat seinen Verein ein wenig zappeln lassen, weil die Entscheidung für eine Fortsetzung des zeitaufwendigen und mitunter nervenaufreibenden Nebenjobs als Regionalliga-Trainer auch von der jungen Familie mitgetragen werden muss. Tochter und Gattin haben grünes Licht gegeben – jetzt beginnt die wilde Fahrt.

„Wir freuen uns total, mit Philipp weitermachen zu können“, sagt Baskets-Manager Helge Stuckenholz und fügt auch gleich an, wohin der gemeinsame Weg führen soll: „Wir sind bereit für den nächsten Schritt, Münster ist bereit für den nächsten Schritt“, sagt der umtriebige Mann hinter den Kulissen. Doch auch der sonst so zurückhaltende Frontmann Kappenstein gibt sich ungewohnt unbescheiden. „Wir sind drei Mal Zweiter geworden, drei Mal knapp gescheitert. Was soll ich denn jetzt noch zum Saisonziel sagen?“, sagt Kappenstein.

Nach den Abgängen von Marley Jean-Louis und vor allem Spielmacher Anselm Hartmann wirken diese Ansagen durchaus gewagt, hätten Stuckenholz und Kappenstein nicht noch ein paar Trümpfe in der Hinterhand. „Ja, das wird eine sehr gute Truppe“, verrät der Trainer. „Wir sind in guten Gesprächen“, sagt der Manager. Weil Basketballer aber grundsätzlich ungerne etwas fallen lassen, fallen auch noch keine Namen. „Aber das dauert nicht mehr lange“, sagt Stuckenholz. Ein guter Mann für den Aufbau, ein neuer, sehr beweglicher Center und starke Spieler für die Außenpositionen sind im Anmarsch. Dazu der Kern der bewährten Vorjahrestruppe und nicht zu vergessen drei grüne Jungs, in deren Hände Kappenstein die Zukunft des Teams legen will – und die einen großen Anteil daran hatten, dass der Trainer überhaupt noch eine Saison dranhängt. „Unsere drei Junioren-Nationalspieler Nico (Funk), Miguel (Wessel) und Erik (Brummert) werden wichtiger Bestandteil des Kaders“, so Kappenstein. „Es ist unfassbar, wie versucht wurde, die drei weg- und zu anderen Vereinen zu locken. Ich habe alles getan, um das zu verhindern – für die Schule und für den Verein“, berichtet Kappenstein von offensiven Abwerbeversuchen und seiner erfolgreichen Defense. „Aber jetzt stehe ich auch in der Verantwortung.“

Die jungen Wilden sind also mit dabei – ein anderer wird wohl fehlen: Wenn Kappenstein das Herz der Mannschaft ist, dann ist Christoph Schneider ihre Seele. Auch der Co-Trainer hat eine junge Familie zu Hause und wird künftig kürzertreten. Kappenstein und Stuckenholz wollen den langjährigen Begleiter auf keinen Fall verlieren und zumindest in anderer, weniger aufwendiger Funktion im Team behalten. Und wollen dabei, so kennt man das im Basketball, auf keinen Fall einen Korb kassieren.