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Smarte Technik hilft im Alter beim Leben im Haus

Zum Themendienst-Bericht von Simone Andrea Mayer vom 8. Mai 2017: Wer lange glücklich im Eigenheim leben möchte, sollte bei der Auswahl der Wohnung auf so einige Details zur Barrierefreiheit achten. (ACHTUNG - Nur zur redaktionellen Verwendung durch Themendienst-Bezieher im Zusammenhang mit dem genannten Text und nur bei vollständiger Nennung des nachfolgenden Credits.) Foto: Wavebreak Media LTD/dpa-tmn Zum Themendienst-Bericht von Simone Andrea Mayer vom 8. Mai 2017: Wer lange glücklich im Eigenheim leben möchte, sollte bei der Auswahl der Wohnung auf so einige Details zur Barrierefreiheit achten. (ACHTUNG - Nur zur redaktionellen Verwendung durch Themendienst-Bezieher im Zusammenhang mit dem genannten Text und nur bei vollständiger Nennung des nachfolgenden Credits.) Foto: Wavebreak Media LTD/dpa-tmn
Wer lange glücklich im Eigenheim leben möchte, sollte bei der Auswahl der Wohnung auf so einige Details zur Barrierefreiheit achten
Quelle: dpa-tmn
Automatische Fensteröffner, smarte Sensoren oder Saugroboter: Schlaue Technik kann Senioren das Leben im eigenen Haus erleichtern. Oft funktioniert das auch komplett ohne Smartphone.

Worum geht es

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Smart Home – das schlaue Zuhause – ist ein Schlagwort, das immer häufiger auftaucht. Gemeint ist damit Technik, die das Leben erleichtern soll, mehr Komfort bietet und für mehr Sicherheit sorgt. Interessant ist das auch für ältere Menschen. Sogar wenn man kein Handy besitzt.

„Bei den heutigen Senioren handelt um eine konsumerfahrene, wertorientierte und erfahrene Zielgruppe, die sich nicht so schnell etwas vormachen lässt“, sagt Ursula Geismann, Sprecherin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef bei Bonn. „Und doch kann solche Technik ihnen noch etwas mehr Sicherheit und Komfort im Leben bieten.“

Deshalb wirbt die Branche oft auch mit dem Begriff „alltagstaugliche Assistenzlösungen“. „Das ist etwas für ältere oder körperlich eingeschränkte Personen, die zum Beispiel kein Smartphone nutzen“, sagt Falko Weidelt, Fachgebietsleiter Smart Home bei der Branchen-Initiative Elektro+ in Berlin.

Sicherheit ist ein großes Thema

Klassischerweise gelten als Smart-Home-Technologien zum Beispiel automatische Fensteröffner, programmierbare Heizungen wie auch Elektrogeräte wie Backofen und Waschmaschine, die sich mit dem Smartphone, Tablet oder Computer aus der Ferne steuern lassen.

Doch das Smart Home beginnt schon früher: Der elektrisch verstellbare Fernsehsessel zum Beispiel kann schon dazuzählen. Oder der Notfallknopf, den manche Ältere mit sich tragen.

Wenn zu Hause alles mit allem vernetzt ist

Nach sechs Tagen endet die weltgrößte Elektronikmesse. Mehr als 1800 Aussteller zeigten ihre Neuheiten. Im Mittelpunkt stand vor allem die Vernetzung von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten.

Quelle: Die Welt

„Für alle Älteren ist Sicherheit ein ganz großes Thema“, erklärt Geismann. Und deshalb gehört auch der Schutz vor Einbrechern zum Smart Home – etwa mithilfe von Bewegungsmeldern oder einer Überwachungskamera am Eingang. Sensoren schlagen Alarm, wenn man das Haus verlässt und Fenster stehen noch offen.

„Aber dazu gehört auch die Lichtsteuerung im Haus, um sicherer gehen zu können“, erklärt die Wohnexpertin. So gehen etwa im Flur Leuchten automatisch an, wenn man ihn betritt. Wer schlecht zu Fuß ist, sich abstützen muss, vielleicht sogar an Krücken geht, hat Vorteile: Man muss nicht auch noch einen Lichtschalter drücken.

Smarte Technologien helfen beim Erinnern

Auch mancher Schrank macht inzwischen selbstständig Licht, öffnet man seine Tür. „Das ist hilfreich, denn im Alter erkennen die Augen die Kontraste nicht mehr so gut“, erläutert Geismann. Beleuchtung des Regals erleichtert dann die Auswahl der Garderobe.

„Das ist eine kleine Sache, aber es ist eine wirklich gute Sache für Ältere“, findet Geismann. „Viele solcher Kleinigkeiten helfen dabei, dass man viel länger zu Hause wohnen und selbstständig bleiben kann.“

Zum Themendienst-Bericht von Simone Andrea Mayer vom 6. Juni 2017: Sensoren wie das Gerät von Bosch Smart Home erkennen, wann das Fenster offen steht, und benachrichten das Smartphone. (ACHTUNG - HANDOUT - Nur zur redaktionellen Verwendung durch Themendienst-Bezieher im Zusammenhang mit dem genannten Text und nur bei vollständiger Nennung des nachfolgenden Credits.) Foto: Bosch Smart Home/dpa-tmn
Sensoren wie das Gerät von Bosch Smart Home erkennen, wann das Fenster offen steht, und benachrichten das Smartphone
Quelle: dpa-tmn
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Smarte Technologien übernehmen auch das Erinnern an so manche Tätigkeit: Viele moderne Herde haben Hitzesensoren, die die Kochfelder bei Gefahr selbstständig abschalten.

„Natürlich kann man das noch viel weiter treiben, etwa bei der Pflege von Demenzpatienten: Es gibt Anwesenheitskontrollen, die mir etwa zeigen, wo der Vater im Haus ist“, erklärt Geismann. Und schlaue Badezimmerspiegel mit eingebauten Bildschirmen können Bewohner zum Beispiel an die Einnahme von Tabletten erinnern.

„Es gibt Sensorböden, die feststellen, ob jemand normal über den Boden läuft oder darauf stürzt“, berichtet Bernd Dechert, Geschäftsführer Technik und Berufsbildung im Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). „Das ist nicht niederpreisig, aber es kann dafür sorgen, dass Ältere lange zu Hause wohnen können.“ Dechert geht von Preise um 100 Euro pro Quadratmeter aus.

Zum Themendienst-Bericht von Simone Andrea Mayer vom 6. Juni 2017: Automatische Staubsauger-Roboter können Senioren Hausarbeit abnehmen. Ihre Programme sorgen dafür, dass sie regelmäßig den ganzen Raum abfahren. (Archivbild vom 22.07.2015/Nur zur redaktionellen Verwendung durch Themendienst-Bezieher.) Foto: Ina Fassbender/dpa-tmn
Automatische Staubsauger-Roboter können Senioren Hausarbeit abnehmen
Quelle: dpa-tmn

„Künftig wird sich das gesamte Haus so mit Sensoren bestücken lassen, dass ein Individualitätsmonitoring möglich ist“, blickt Dechert in eine nahe Zukunft. Dann könne jeder Mensch – passend zu seinen Gewohnheiten und Krankheiten – zu Hause unterstützt werden.

Höhenverstellbare Toiletten

Wer etwas Geld investieren kann und Aufwand nicht scheut, der findet schon jetzt gerade für das Badezimmer viele hilfreiche Lösungen: zum Beispiel höhenverstellbare Toiletten, die ihren Nutzer erkennen und sich auf ihn einstellen.

Jens J. Wischmann von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft verweist in dem Zusammenhang auf Dusch-WCs. „Hier kann man automatische Reinigungsprogramme abrufen – was vielleicht sinnvoll ist, wenn selbst nicht mehr ausreichend beweglich ist, um sich überall selbst zu waschen.“

Das Klo unterscheidet zwischen Arm und Reich

Für die einen kann es nicht hygienisch genug sein, für die anderen gibt es nicht mal eine ordentliche Kanalisation: Beim Zugang zu sauberen Sanitäranlagen gibt es Unterschiede zwischen Arm und Reich.

Quelle: N24/ Isabelle Bhuiyan

Die Entwicklung wird noch weitergehen, erwartet Wischmann. „Es kann gut sein, dass es bald Duschroboter gibt, die helfen, schwierige Stellen zu erreichen.“

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Wer das Gebäude altersgerecht umbaut – und die Möglichkeit hat, unter die Wände und an die Elektroinstallation zu gehen -, kann den Fachmann auch einen zentralen Aus-Schalter nahe der Haustür installieren lassen. Über ihn lassen sich beim Verlassen des Hauses alle Geräte ausgeschalten. „Das ist natürlich schwierig und teuer zum Nachrüsten, bietet sich aber etwa bei Neu- und Umbauten an“, erklärt der Elektro-Experte Weidelt.

Smarte Helfer im Alltag

Aber das schlaue Wohnen muss nicht große Umbauten umfassen: Die Wohnexpertin Geismann schätzt auch Rasenmäh- oder Saugroboter als smarte Helfer im Alltag. Warum nicht den gröbsten Staub am Boden jeden Tag vom helfenden Roboter wegputzen lassen? Oder warum sich nicht das anstrengende Rasenmähen ersparen und stattdessen die kleinen Roboter eigenständig ihre Runden über das Gras ziehen lassen?

„Auch viele Möbel haben schlaue Funktionen: Betten mit elektrischen Aufstehhilfen zum Beispiel“, sagt Geismann. Auch an so manchem Fernsehsessel lässt sich nicht nur die Lehne und Sitzhöhe verstellen, sie helfen den Sitzenden auch beim Aufstehen mit einer kleinen Bewegung aus dem Sitz. „Auch das ist für mich ein Smart Home“, betont Geismann.

Zum Themendienst-Bericht von Simone Andrea Mayer vom 6. Juni 2017: Leuchten direkt im Schrank helfen bei der Auswahl der Bekleidung. Hier ein Beispiel von raumplus. (ACHTUNG - HANDOUT - Nur zur redaktionellen Verwendung durch Themendienst-Bezieher im Zusammenhang mit dem genannten Text und nur bei vollständiger Nennung des nachfolgenden Credits.) Foto: raumplus/VDM/dpa-tmn
Leuchten direkt im Schrank helfen bei der Auswahl der Bekleidung. Hier ein Beispiel von raumplus
Quelle: dpa-tmn

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