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Fordert den Kopf: Tanzen für Senioren besser als Fitnesssport

Tanzen hat auf ältere Menschen noch bessere Auswirkungen als Fitnesssport. Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaftler vom Magdeburger Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen gekommen – und am 13. Oktober in Nürnberg mit dem Theo-und-Friedl-Schöller-Preis ausgezeichnet.

 

Dass Bewegung generell einen positiven Effekt auf das Gehirn habe, sei zwar schon länger bekannt, sagte der Hauptpreisträger, Notger Müller bei der Preisverleihung. Bei gleichförmigen Sportarten wie Walking, Schwimmen oder Fahrradfahren auf dem Heimtrainer sei das Gehirn allerdings weniger aktiv als beim Tanzen, wo man sich immer wieder neue Schrittfolgen merken müsse.

 

Es sei die Kombination aus körperlicher und geistiger Aktivität, die den Unterschied mache. Er gehe davon aus, dass Menschen, die häufig tanzen, ein etwa 30 Prozent geringeres Risiko für Altersdemenz haben als Nichttänzer. Welche Tanzart sie betreiben, sei dabei weniger wichtig. «Entscheidend ist, dass man nicht immer den gleichen Tanzschritt macht», so Müller. Außerdem müsse die Bewegung den Leuten Spaß machen. Für Tanzmuffel entwickeln die Forscher daher derzeit ein individuelles Präventionsprogramm, wo sich jeder das Passende aussuchen kann. Der Theo-und-Friedl-Schöller-Preis ist mit 20.000 Euro eine der am höchsten dotierten Auszeichnungen in der Altersmedizin.

 

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16.10.2017 l PZ/dpa

Foto: Fotolia/Yuri Arcurs