Buch „Die Kunst der Ernte“ :
Wer erntet, zerstört leider meistens auch

Von Manuela Lenzen
Lesezeit: 3 Min.
Glückliche Schleichkatze: Leider liegt dem Katzenkaffee heute meist Massentierhaltung zugrunde.
Als Finanzanalyst hat Edward Posnett einen Blick für Warenketten, Geldströme und die Wege, die viele Güter hinter sich haben, wenn sie in unseren Läden liegen. Sein Buch führt zu sieben kleinen Naturwundern.

Die Küken der Eiderente haben es besonders warm und weich. Immerhin gelten die fein verästelten Daunen, mit denen die Vögel ihre Nester auspolstern, als das edelste Füllmaterial für Oberbetten und Daunenjacken. Edward Posnett, der in der Londoner City Finanzströme analysiert hatte, bevor er sich dem Nature Writing widmete, interessiert sich allerdings weniger für Bettzeug als für die Ernte der Daunen: Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, werden die Enten nicht gerupft. Stattdessen warten Farmer, die das Glück haben, Felder zu besitzen, auf denen die Vögel brüten, einfach ab, bis der Nachwuchs ausgeflogen ist, und sammeln dann die Nester ein. Eine unschuldige Ernte, von der Menschen und Enten gleichermaßen profitieren.

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