Senioren­handys im Test Telefonieren mit Handicap – diese Geräte helfen

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Senioren­handys im Test - Telefonieren mit Handicap – diese Geräte helfen

Winzige Tasten, kontrast­armes Display, zahllose Apps – Menschen mit schwachen Augen, Ohren oder Fingern sind von herkömm­liche Handys oft über­fordert. Abhilfe schaffen sollen sogenannte Senioren­handys. Doch Handicaps können auch junge Menschen treffen, daher ist der Begriff problematisch. Wir verwenden ihn trotzdem, weil viel Anbieter ihre Spezial­handys selbst so nennen. © Adobe Stock, Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck (M)

Sind Sehkraft, Gehör oder Motorik einge­schränkt, helfen Spezial­handys dabei, mit der Welt verbunden zu bleiben. Die Stiftung Warentest hat 15 Senioren­handys und Seniorens­martphones getestet, darunter Geräte von Doro und Emporia. Nur zwei Smartphones helfen bei allen drei Handicaps. Über­flieger ist keiner dabei, aber immerhin vier Modelle schaffen knapp die Note Gut. Das güns­tigste gute Senioren­handy kostet knapp 60 Euro (Preise: 27 bis 214 Euro).

Senioren­handys im Test Testergebnisse für 15 Senioren­handys 03/2021 freischalten

Liste der 15 getesteten Produkte
Senioren­handys 03/2021 - Ein­fach-Handys (keine Apps möglich)
  • Bea-Fon SL595 Hauptbild
    Bea-Fon SL595
  • Blaupunkt BS 04 Hauptbild
    Blaupunkt BS 04
  • Doro 6040 Hauptbild
    Doro 6040
  • Gigaset GL590 Hauptbild
    Gigaset GL590
  • Panasonic KX-TU446 Hauptbild
    Panasonic KX-TU446
  • Panasonic KX-TU466 Hauptbild
    Panasonic KX-TU466
  • Telme by Emporia C151 Hauptbild
    Telme by Emporia C151
  • Telme by Emporia X200 Hauptbild
    Telme by Emporia X200
  • Tiptel Ergophone 6420 Hauptbild
    Tiptel Ergophone 6420
Senioren­handys 03/2021 - Hybrid-Handys (einge­schränkte App-Aus­wahl)
  • Bea-Fon SL860touch Hauptbild
    Bea-Fon SL860touch
  • Doro 7010 Hauptbild
    Doro 7010
  • Emporia Touchsmart Hauptbild
    Emporia Touchsmart
Senioren­handys 03/2021 - Smartphones (beliebige Apps installier­bar)
  • Bea-Fon M6 Hauptbild
    Bea-Fon M6
  • Doro 8050 Hauptbild
    Doro 8050
  • Emporia Smart.4 Hauptbild
    Emporia Smart.4

Senioren­handys mit oder ohne Internet­zugang

Wir haben drei Arten von Spezialtelefonen geprüft:

  • Einfach-Handys ohne Apps und ohne Internet­zugang,
  • Hybrid-Handys, die Internet und ein paar vorinstallierte Apps wie etwa den Messenger WhatsApp bieten
  • spezielle Smartphones, die sich von herkömm­lichen Smartphones nur dadurch unterscheiden, dass sie leichter zu bedienen sind, etwa durch große Symbole und einfache Menüs.

Das bietet der Senioren­handy-Test der Stiftung Warentest

  • Test­ergeb­nisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 15 Handys und Smartphones für Senioren, darunter Modelle von Panasonic, Tiptel und Bea-Fon. Wir haben unter anderem Sprach­qualität, Hand­habung und Halt­barkeit getestet. Test­kommentare ordnen die einzelnen Produkte ein.
  • Kauf­beratung. Wir stellen verschiedene Varianten von seniorengerechten Mobiltelefonen vor, nennen ihre Vor- und Nachteile und sagen, wie entsprechende Geräte in unserem Test von Senioren­handys abge­schnitten haben.
  • Tipps. Wir erklären, wie die Notruftaste bei Seniorentelefonen funk­tioniert und was dabei zu beachten ist.
  • Heft­artikel. Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf die PDF zum aktuellen Testbe­richt aus test 3/2021 sowie zur Vorgänger­unter­suchung aus test 1/2017 (einige der damals getesteten Geräte sind noch erhältlich).

Senioren­handys im Test Testergebnisse für 15 Senioren­handys 03/2021 freischalten

Einfach-Handys (9 Geräte im Test)

Senioren­handys im Test - Telefonieren mit Handicap – diese Geräte helfen

Die Einfach-Handys im Test kosten zwischen 27 und 85 Euro. Das Doro 6040liegt mit 58 Euro preislich im Mittel­feld. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Einfach-Handys eigenen sich zum Telefonieren und zum Senden kurzer Nach­richten wie SMS. Prima für alle, die kein Internet und keine Apps brauchen.

Vorteil. Keine verwirrenden Meldungen vom Betriebs­system. Durch große Tasten oft leicht zu bedienen. Moderater Preis.

Nachteil. Ohne Internet und Apps wie die Messenger-Programme Threema, Signal oder WhatsApp sind Möglich­keiten zur Kommunikation einge­schränkt.

Hybrid-Handys (3 Geräte im Test)

Senioren­handys im Test - Telefonieren mit Handicap – diese Geräte helfen

Die drei geprüften Hybrid-Handys kosten alle um die 90 Euro. Hier zeigen wir das Bea-Fon SL860touch. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Zwitter mit großer Tastatur plus Internet. Vorinstallierte Apps wie der Messenger WhatsApp eröffnen viele Kommunikations­wege bis hin zu Video­telefonie. Neue Apps lassen sich meist nicht installieren.

Vorteil. Keine verwirrenden Meldungen vom Betriebs­system. Zeitgemäße Kommunikation via Messenger möglich.

Nachteil. Einge­schränkte Auswahl an Apps. Etwas teurer als Einfach-Handys.

Seniorens­martphones (3 Geräte im Test)

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Die geprüften Smartphones kosten 150 bis 214 Euro. Hier im Bild das Emporia Smart.4 (170 Euro). © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Modern. Funk­tions­fülle herkömm­licher Smartphones. Großes, berührungs­empfindliches Touch­display statt Tastatur. Für alle, die sich mit Smartphones auskennen. Neulinge brauchen Hilfe.

Vorteil. Große App-Auswahl im Google Play Store. Internet und E-Mail möglich.

Nachteil. Teuer. Nervig viele Meldungen vom Android-Betriebs­system, auf die man reagieren und sie zumindest löschen muss. Das über­fordert Neulinge.

Verbunden trotz Handicap

Hilf­reich bei Sehschwäche ist ein großes, kontrast­reiches Display. Das bieten nur drei Geräte im Test, darunter ein Einfach-Handy, das zudem mit großen Tasten punktet. Es eignet sich zugleich am besten für Menschen, die nicht gut hören: Klingelton und Laut­sprecher lassen sich sehr laut einstellen, die Sprache bleibt dennoch verständlich. Gut bedien­bar mit einge­schränkter Finger­fertigkeit ist außer den zwei guten Seniorens­martphones im Test nur noch eines der Hybrid-Handys. Es erwies sich aber im Halt­barkeits­test als wenig robust.

Klassisches Smartphone anpassen

Wer mit Updates leben kann und keine Notruffunk­tion braucht, passt einfach sein herkömm­liches Smartphone an. Sehschwache stellen im Einstellungs­menü das Display kontrast­reicher und die Symbole größer ein. Bei Hörschwäche könnte ein Ohrhörer helfen, gerne auch mit Kabel. Gegen zitt­rige Hände helfen ein Eingabestift aus dem Elektronikfachmarkt oder die Sprach­eingabe. Und wer es größer mag, greift zum Tablet. Zumindest zu Hause stört das hohe Gewicht kaum. Telefonieren klappt auch – mit Messenger-Apps wie WhatsApp, Telegram oder Threema.

Tipp: Gute Geräte finden Sie mithilfe unserer Test­daten­banken für Smartphones und Tablets.

Nutzer­kommentare, die vor dem 24. Februar 2021 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Unter­suchung zu Senioren­handys.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 27.11.2023 um 12:44 Uhr
    Kann man den Akku selbst austauschen?

    @Chris_19xx: Bei den meisten von uns geprüften Geräten ließ sich der Akku leicht wechseln. Ob und wie lange es Ersatz-Akkus gibt haben wir nicht geprüft.
    Beim Nokia 2720 Flip konnte der Akku gewechselt werden, das war aber ein wenig fummelig.
    Ausnahmen waren das Doro 8030 und 8050 sowie das Bea-Fon M6 32GB LTE, hier kann der Akku nicht ohne weiteres gewechselt werden.

  • Chris_19xx am 26.11.2023 um 15:07 Uhr
    Kann man den Akku selbst austauschen?

    Im Test-Bericht sind mir keine Hinweise aufgefallen, bei welchen Smartphones man den Akku selbst austauschen kann. Bei Doro-Handys können Sie dies nicht selbst tun (aber der Akku kann gekauft werden).
    Ich denke, dass dies eine sehr wichtige Information ist und in den Test einbezogen werden sollte.

  • andi25252 am 29.05.2023 um 22:09 Uhr
    Was ist ein Senioren Handy? 1. Teil

    Und das ist auch in diesem Test wieder das größte Problem. Menschen jeglichen Alters ohne körperliche Einschränkungen und bei angemessener geistiger Gesundheit brauchen überhaupt kein spezielles Mobiltelefon. Sie können einfach jedes beliebige am Markt erhältliche Gerät benutzen.
    Die andere Gruppe mit körperlichen Einschränkungen, die das nicht können, haben massive Probleme ein vernünftiges Gerät zu erwerben, weil sich niemand Gedanken zu machen scheint was benötigt wird und was nicht.
    Ich sehe das auch in diesem Test. Klapphandys und Smartphones sind für körperlich eingeschränkte Menschen völlig untauglich. Ich erlebe das so oft, das ist mir schon fast wehtut. Klapphandys fallen den meisten Menschen aus dieser Gruppe schon beim Öffnen runter oder sie können sie gar nicht öffnen. Und die Telefone mit Touch Bedienung, Gott im Himmel, wer denkt sich das aus für Menschen mit eingeschränkter Motorik:

  • andi25252 am 29.05.2023 um 22:08 Uhr
    Was ist ein Seniorenhandy? 2. Teil

    einfach tippen, aber dann auch noch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und unterschiedlichem Druck, doppeltippen, tippen und halten ,tippen und wischen in alle möglichen Richtungen und so weiter. Das löst unvorhersehbare Aktionen aus. Das geht hin bis zum Löschen der App, die der Benutzer gerade nutzen möchte um Familienangehörige, Freunde, Hilfsorganisationen zu informieren über seine Lage.
    Die Lösung? Ganz einfach schauen Sie ins Kinderzimmer eines beliebigen ein bis dreijährigen Kleinkindes, das was dort als Handy rumliegt zum Spielen ist eine perfekte Ausgangslage für ein Senioren Handy. Möglichst wenig Tasten die nur eine einzige Funktion haben und gut zu identifizieren sind, relativ großes Display ohne jegliche Touchfunktion, großer Akku mit lange Laufzeit, Hörgeräte und Sehhilfen kompatibel, eine ordentliche Größe, vor allem Dicke, rutschfestes Material und die Möglichkeit für eine Hals- oder Handgelenksschlaufe und schon befinden Sie sich auf dem Weg zum Seniorenhandy

  • hati1405 am 15.07.2022 um 21:10 Uhr
    Handys für Hörgeräteträger

    Es wäre eine große Hilfe - bes. für ältere Menschen - wenn sie die Fähigkeiten zum Audiostreaming direkt in die moderneren Hörgeräte auch testen würden. Man benötigt offs. ein sog. ASHA-Protokll, welches n. m. Info ab Android 11 serienmäßig implementiert ist; aber es muss auch freigeschaltet sein. Die Informationen hierüber sind spärlich und eher wenig aktuell, wahrscheinlich ist die Zielgruppe zu klein oder die Materie zu komplex. Sie würden jedoch definitiv vielen Senioren mit einer altersbedingten Hörminderung bei der Handyauswahl helfen, wenn dieser Testpunkt in ihr Routineprogramm aufgenommen würde.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. H. Rogge