Anwendungen für StudiVZ und Co.

Die VZ-Netzwerke geben die OpenSocial-Schnittstelle für Anwendungen frei und nehmen dabei besonders viel Rücksicht auf die Benutzerdaten.

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Von
  • Herbert Braun

Mit der "Visitenkarte" entscheiden die Benutzer, welche Daten sie den Anwendungen zur Verfügung stellen

(Bild: VZ-Netzwerke)

Die VZ-Gruppe SchülerVZ, StudiVZ und meinVZ ermöglicht ab sofort die Installation von Drittanwendungen. Zum Start stellten die Betreiber der in Deutschland populärsten sozialen Netzwerke einige Spiele und Spaßanwendungen vor, aber auch Apps von Diensten wie spickmich, steereo, stern.de oder pizza.de sind ab sofort verfügbar. Die technische Basis dafür ist die von Google entwickelte Schnittstelle OpenSocial, die auch bei zahlreichen anderen Netzwerken im Einsatz oder angekündigt ist, etwa MySpace, LinkedIn oder Xing.

Eine schlaue Lösung für den Schutz der Profildaten haben sich die Berliner ausgedacht: Anders als bei den Konkurrenten haben die Anwendungen keinen direkten Zugriff auf die Profildaten des Benutzers. Stattdessen legt dieser eine oder mehrere "Visitenkarten" an, die er mit echten oder frei erfundenen Daten befüllen kann. Die Visitenkarte zeigt auch an, welche Daten für die Anwendung erforderlich sind und welche nicht. Tatsächlich benötigen die meisten Anwendungen nur einen Bruchteil der im Profil verfügbaren Informationen, doch können weder OpenSocial noch das Facebook -API hier differenzieren.

Laut Markus Berger-de León sind die VZ-Netzwerke damit die einzigen mit Anwendungsschnittstelle, die den Anforderungen des deutschen Datenschutzrechts genügen. Bereits im Herbst hatte der VZ-Chef eine Selbstverpflichtung zum Datenschutz veröffentlicht.

Für die Entwickler soll die zwischengeschaltete Visitenkarte keinen Unterschied machen. Die VZ-Implementierung entspreche dem Stand von OpenSocial 0.8, bestehende OpenSocial-Anwendungen sollten sich mit geringem Anpassungsaufwand auf der VZ-Plattform nutzen lassen. Der Weg zu OpenSocial hat sich lange hingezogen: Schon im Mai 2008 traten die VZ-Netzwerke der OpenSocial-Initiative bei.

Nächster Schritt für die VZ-Netzwerke, die es zusammen fast auf 16  Millionen Mitglieder bringen, ist ein Online-Bezahlsystem. Damit können Entwickler ihre Anwendungen verkaufen oder innerhalb dieser Anwendungen mit virtuellen oder auch realen Gütern (man denke etwa an den Lieferdienst pizza.de) handeln. Wie beim iTunes-Store sollen die Erlöse zu 70 Prozent an den Anbieter gehen. Als Start für das Bezahlsystem ist das zweite Quartal 2010 anvisiert. (heb)