Panorama

Sylter Brandstifter gefasst? Haftbefehl gegen Tatverdächtigen

Ist die rätselhafte Brandserie auf Sylt bald aufgeklärt? Zwar musste die Feuerwehr in der Nacht erneut ausrücken - doch am frühen Morgen nimmt die Polizei einen 46-jährigen Mann fest und beantragt nun Haftbefehl wegen dringendem Tatverdacht.

Vom Gartenschuppen blieb nichts übrig.

Vom Gartenschuppen blieb nichts übrig.

(Foto: dpa)

Die Staatsanwaltschaft hat gegen einen Mann, der nach den Bränden auf der Urlaubsinsel Sylt festgenommen worden ist, Antrag auf Haftbefehl gestellt. Nach Abschluss der bisherigen polizeilichen Ermittlungen und den Angaben des 46-jährigen Beschuldigten besteht dringender Tatverdacht, teilte die Husumer Polizeisprecherin Kristin Stielow mit. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Flensburg werden weitere Erklärungen und Informationen erst im Laufe des Montags bekanntgegeben werden können.

In der Nacht zum Samstag hatte es binnen weniger Stunden fünfmal gebrannt. Verletzt wurde bei den Feuern niemand. Zunächst wurde in Westerland ein Buschbrand gemeldet. Das zweite Feuer brach in einer Kneipe aus. Die Flammen wurden gelöscht, bevor ein Schaden an dem Haus entstehen konnte. Kurz vor 2.00 Uhr brannten in der Nähe eines Bistros im Bahnhofsbereich ein Mülleimer und ein Container. Feuer Nummer vier an einem Reetdachhaus in Westerland konnte gelöscht werden, bevor größerer Schaden entstand - dank der Aufmerksamkeit eines 13-Jährigen.

Zahlreiche Brände mussten in den vergangenen Tagen gelöscht werden.

Zahlreiche Brände mussten in den vergangenen Tagen gelöscht werden.

(Foto: dpa)

Der Junge aus Alfter bei Bonn, der bei der Jugendfeuerwehr aktiv ist und mit seinen Eltern Urlaub auf Sylt macht, hatte noch vor dem Fernseher gesessen, als er die Gartenpforte klappern hörte und den Rauch roch. Er alarmierte sofort die Bewohner des Hauses.

Dutzende Brände

Die Polizei geht von einem Zusammenhang zu den elf Bränden aus, die seit dem 11. August auf der Nordseeinsel entfacht wurden. Es seien jedoch auch Nachahmungstäter möglich, sagte Manuela Dahmer, Sprecherin des Lagedienstes der Polizei in Kiel. Die Feuerwehren der Insel waren in den vergangenen Tagen unter anderem zu einem Hotel, zur Volkshochschule "Akademie am Meer" sowie mehrfach zu einem Pflegeheim gerufen worden. Sie mussten mehr als 400 Menschen vor Flammen und Rauch in Sicherheit bringen. Bislang wurden sieben Menschen verletzt.

Sylt ist die nördlichste Insel Deutschlands und vor allem wegen seiner prominenten und wohlhabenden Besucher bekannt. Die Bewohner leben hauptsächlich vom Tourismus.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen