Immobilien :
Die Commerzbank plant den Hypotheken-Hype

Lesezeit: 2 Min.
Sind Häuser schon zu teuer? Diese sind auf jeden Fall wenig wert: Kulissenbau für die Störtebecker-Festspiele.
Die hohen Immobilienpreise wecken Begehrlichkeiten bei den Banken. Die Commerzbank will bald 40 Prozent mehr Hypotheken vergeben. Baukredite soll es auch per Smartphone geben.

Die Commerzbank setzt bei ihren Wachstumsplänen auf eine andauernde Blüte der privaten Baufinanzierung. Das Neugeschäft mit privaten Immobilienkrediten solle bis zum Jahr 2020 um bis zu 40 Prozent auf knapp 17 Milliarden Euro wachsen, sagte Privatkunden-Vorstand Michael Mandel am Dienstag in Frankfurt. Das Kreditbuch würde damit auf bis zu 75 Milliarden Euro aufgebläht, im vergangenen Jahr waren es noch 58 Milliarden.

„Wir gehen davon aus, dass der Markt für Immobilienfinanzierung kontinuierlich weiter wachsen wird“, sagte Mandel. „Das ist ein nachhaltigerer und langfristigerer Prozess als viele glauben.“ Eine Immobilien-Blase gebe es „in der Breite“ nicht.

Für das laufende Jahr stellt Mandel ein Neugeschäft von mindestens zwölf Milliarden Euro – wie im Vorjahr – in Aussicht, hofft aber auf mehr. „14 Milliarden wären eine schöne Zahl.“ Im ersten Quartal sei die Baufinanzierung neben dem Wertpapier-Geschäft einer der Wachstumstreiber gewesen. In der vergangenen Woche habe die Commerzbank mit rund einer halben Milliarde Euro Neugeschäft einen Rekord aufgestellt.

Finanzierungszusagen auf dem Smartphone

Um das Geschäft weiter anzukurbeln, soll eine Internet-App zur Baufinanzierung Neukunden anlocken und bestehende Kunden beim Haus- oder Wohnungskauf handlungsfähiger machen. Damit können sich Kunden ab April nicht nur eine Finanzierungszusage für den Makler auf das Smartphone schicken lassen, das Geldhaus macht dort auch seine Bewertung für das ins Auge gefasste Objekt publik. „Ich kenne keine andere Bank, die das macht“, sagte Bereichsleiter Falko Schöning.

Für die Immobilien-Suche greift die Anwendung auf die Datenbank von Immobilienscout 24 zu. Theoretisch ließe sich damit der Immobilienkredit komplett per Smartphone abwickeln. „Wenn es zum Abschluss kommt, gehen die meisten aber doch in die Filiale“, glaubt Mandel.

Derweil denkt der Privatkunden-Vorstand bereits an das nächste Projekt. „Der Ratenkredit wird dieses Jahr ein großer Wurf werden.“ Dieses Geschäft betreibt die Commerzbank künftig ohne den Joint-Venture-Partner BNP Paribas.