Der Show-Titan über das Aus von „Gottschalk Live“: Thommy: Ich bin in erster Linie selber Schuld!

Von: Von THOMAS GOTTSCHALK

Kein Wort sollte über meine Lippen kommen! Hundert Jahre nach der „Titanic“ wollte ich klaglos und mit Würde untergehen. Ein letztes Mal sollte die Titelmusik noch zu hören sein – und das war’s dann: „Gottschalk Live” zerschellt am Eisberg des ARD-Vorabends.

Pfeif auf diese Vorsätze, ich kann die Klappe einfach nicht halten. Ich muss mich denen erklären, die zugeschaut haben. Und denen, die mit mir am Vorabend nichts anzufangen wussten. Denn wenig von dem, was da jetzt über das Ende der Sendung zu lesen ist, trifft den Kern.

Ob ich nun für alle Zukunft ein „abgehalfterter Showmaster” bin, wie „Spiegel Online“ das sieht, wird sich zeigen. Aber ich bin sicher kein Opfer von ARD-Intrigen, wie manche mich zu trösten versuchen.

An der Tatsache, dass aus meiner Vorabendshow nie das wurde, was ich mir eigentlich vorgestellt hatte, bin ich in erster Linie selber schuld. Ich habe mich immer eher als Kellner verstanden denn als Koch. Und ich habe die Angewohnheit, meinen Gästen immer das schönzureden, was gerade auf dem Teller liegt. Auch wenn sie es gar nicht bestellt haben. Das ging nun leider schief.

Ungenießbar war das Menü allerdings nie, darauf lege ich Wert.

Also mache ich aus der Not eine Tugend und gebe nun vier Wochen lang den Robin Hood.

Aus dem erst mal Entfernten wird der Rächer der Enterbten. Meine Rest-Sendezeit spendiere ich Träumern, denen sonst keiner zugehört hätte. Die Promis haben jetzt mal Pause, denn nun bekommen ganz normale Menschen ihre Chance, sich auf meiner Reste-Rampe einen Wunsch zu erfüllen. Sinnvolle und unsinnige, lustige und ernste.

Das ist nun nicht die Erfindung eines neuen Fernsehformates, mit dem ich mir in letzter Minute den A … retten will. Das ist eine kleine Geste der Demut, die man mir abnehmen kann – oder nicht. Ich bin auf meinem Krempel sitzen geblieben. Ich bin weder der Erste, dem das passiert ist, noch der Letzte. Und ich bin darüber weder entsetzt noch verzweifelt.

Vorerst gescheitert? Ein bisschen schon.

Vorerst gescheiter? In jedem Fall!

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„Gottschalk Live“ARD nimmt Thommy die Sendung weg

Quelle: BILD.de

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