Samsung kauft Mobilfunk- und GPS-Technik der britischen Firma CSR

Die als Cambridge Silicon Radio gegründete Firma verkauft ihre "Handset"-Sparte an Samsung. Die Koreaner können nun Bluetooth-, WLAN- und GPS-Technik in ihre Exynos-SoCs für Smartphones und Tablets integrieren und 21 US-Patente nutzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Für 310 Millionen US-Dollar will Samsung einen Teil der britischen Firma CSR übernehmen, die Bluetooth-, WLAN- und GPS-Chips entwickelt. Zusätzlich erwirbt Samsung für weitere 34,4 Millionen US-Dollar rund 4,9 Prozent der Anteile des Unternehmens, das 1999 als Cambridge Silicon Radio gegründet wurde und zunächst vor allem Bluetooth-Technik entwickelte. Später kamen besonders sparsame WLAN-Adapter für Handys und Smartphones hinzu, 2009 kaufte CSR den GPS-Spezialisten SiRF, 2010 mit APT Licensing die Entwickler des Audiokompressionsverfahrens apt-X (aptX) und 2011 Zoran, einen Entwickler von TV-Empfängerchips. Seine Chips lässt CSR von TSMC fertigen.

Samsung und CSR haben nun ein Abkommen veröffentlicht (PDF-Datei), wonach Samsung die "Handset"-Sparte von CSR übernimmt und auch die "Location"-Aktivitäten (Ortung). CSR will sich künftig auf die Bereiche Sprache und Musik, Automotive Infotainment, Innenraumortung, Bildverarbeitung und "Bluetooth Smart" konzentrieren. Rund 310 CSR-Mitarbeiter wechseln den Arbeitgeber. CSR will aber weiterhin existierende und künftige Produkte der Handset-Sparte verkaufen, aber nur noch in andere Marktsegmente als eben Handys und Smartphones.

Beim Exynos 4212 müssen Entwickler Bluetooth, WLAN und GPS extern anbinden.

(Bild: Samsung)

Samsung erhält nicht-exklusive Nutzungsrechte an allen Handset- und Ortungsprodukten von CSR sowie 21 US-Patente sowie deren internationale Versionen. Somit kann Samsung Electronics die CSR-Technik wohl auch in ihre ARM-SoCs für Smartphones und Tablets einbauen, also in die Applikationsporzessoren der Serie Exynos.

Damit stärkt Samsung seine Wettbewerbsposition im heiß umkämpften SoC-Geschäft. Marktführer bei den Smartphone-Chips war 2011 mit deutlichem Vorsprung Qualcomm. Das US-Unternehmen kombiniert seine GPRS-, UMTS- und LTE-Modems mit ARM- und GPU-Kernen und integriert bei den Snapdragon-Chips unter anderem auch Audio-, WLAN-, Bluetooth- und GPS-Einheiten. Auch andere SoC-Hersteller folgen diesem Vorbild: Intel hat sich die Mobilfunk-Sparte von Infineon einverleibt, Nvidia übernahm Icera. Auch Renesas offeriert ARM-SoCs mit eingebauten Modems. (ciw)