Stellen Sie sich eine Zitrone vor. Nicht besonders schwierig, oder? Nun stellen Sie sich den Geruch einer Zitrone vor. Damit haben die meisten Menschen deutlich größere Probleme. Die Ursache dafür ist, dass unser Geruchssinn erheblich "primitiver", also evolutionsgeschichtlich älter ist als das Sehen oder Hören. Er ist direkt mit unserem Gefühl und unserem Gedächtnis verbunden, aber weniger mit dem Kortex des Gehirns, in dem wir Informationen bewusst verarbeiten und auch innere Bilder erzeugen.

Das ist wohl der Grund, warum Menschen viel seltener von Geruchseindrücken im Traum berichten als von visuellen oder akustischen Erlebnissen. Schon 1893 und 1896 erschienen zwei Artikel zur Statistik der Träume in der Zeitschrift American Journal of Psychology. Demnach berichteten nur 15 Prozent der Befragten, dass sie olfaktorisch träumten. Auch in späteren Studien waren die Duft-Träumer in der Minderheit.