Ihr habt das iPad bekommen und fragt Euch, welche Apps man wirklich haben muss? Seit April habe ich Hunderte Apps gekauft und zum großen Teil auch schon wieder gelöscht. Hier die Programme, die ich tatsächlich regelmäßig nutze.

Kaum ein Mensch besitzt das iPad solange wie ich, aber das ist eine andere Geschichte. Heute geht es um die Frage: für was nutze ich mein iPad tatsächlich, wenn ich auf die letzten 9 Monate zurückblicke? Was sind die Apps, die sich wirklich gelohnt haben – und welche Apps sehen zwar toll aus, verlieren aber schnell ihren Reiz?

Für alle, die meinen vorangegangenen Blogpost zu den iPhone-Apps nicht gelesen haben, hier geht es ausdrücklich nicht um die aufregendsten oder neuesten Apps, sondern um die Apps, die auch über die Zeit hinweg den meisten Nutzen versprechen.

Hier nun ein Blick auf mein iPad und meine meistgenutzten Programme:

Flipboard – was soll man zu dieser App noch sagen – es ist bisher die einzige wahrhaftige Application für das iPad. Kein anderer Anbieter hat das Prinzip „Tablet“ besser verstanden und umgesetzt als die Macher von Flipboard. Schade, dass es nicht mehr Apps dieser Güte gibt!

Early Edition ist auch eine der ersten Apps, die es für das iPad gab. Kein Wunder, die Programmierer stammen aus Australien und standen mit mir in der iPad-Schlange vor dem Apple Store an der Fifth Avenue. Das Programm läuft nicht so smooth und intuitiv wie Flipboard. Dafür aber ist das Prinzip so simpel wie bestechend: eine Tageszeitung, die sich aus meinen RSS-Abos speist. Ständig aktuell und nur die Themen, die mich wirklich interessieren.

Wenn Early Edition die Tageszeitung unter den RSS-Readern ist, ist Pulse eher eine Illustrierte. Das Design ist stylisher und moderner als Early Edition. Vorteil: Pulse ist neuerdings kostenlos.

Twitter ist ein Problem auf dem iPad. Lange gab es keinen Client, der wirklich funktionierte. Weil TweetDeck bis heute Probleme mit der Aktualisierung der Timeline hat (ein Rätsel, warum das noch immer nicht behoben wurde!), war Twittwelator das erste wirklich benutzbare Twitter-Programm für das iPad. Mit Osfoora HD ist nun endlich ein Programm auf dem Markt, dass (fast) keine Wünsche offen lässt.

Die News- und Zeitungs-Apps für das iPad geben sich große Mühe, ihre Angebote auf das iPad zu übertragen. Allerdings: ein so gelungenes Interface wie Flipboard hat noch keiner der Medien-Profis entwickelt. Erstaunlich: eine der bis heute gelungensten Medien-Apps stammt ausgerechnet vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk NPR in den USA, einer Einrichtung, die bisher nicht unbedingt durch ihre Innovationsfreude aufgefallen wäre. Eine App, die übersichtlich, praktisch und voller guter Angebote steckt. Obwohl eine der ältesten iPad-Apps im App-Store – bis heute unerreicht.

Die New York Times gehört zu den großen Enttäuschungen auf dem iPad. Steve Jobs soll getobt haben, als er diese einfallslose App vorgeführt bekam. Kein Wunder, dass er sich Rupert Murdoch zugewandt hat, der mit seinem Wall Steet Journal eine erstaunlich gute iPad-App geschaffen hatte (Murdoch’s iPad-Zeitung ‚The Daily‘ erscheint in wenigen Wochen).

Ungewöhnlich, fast schon dreist in ihrer Schlicht- aber auch Schönheit: die App vom Guardian. Sie besteht allein aus bildstarken Nachrichtenfotos. Per touch unten in der Ecke gibt es Tipps des Fotografen. Ein Augenschmaus.

Neben der Frankfurter Rundschau für mich die gelungenste Zeitungs-App aus Deutschland: Die Zeit. Layout und Inhalte überzeugen. Lohnt immer mal wieder, einen Blick rein zu werfen.

Lange haben wir auf eine Illustrierte gewartet, die Multimedial alles abfackelt, was eine elektronische Zeitung ausmacht: Sound, Computeranimationen, Video. Das alles findet sich in Zeitschriften wie WIRED, oder auch Springers Iconist oder auch jüngst in Richard Bransons Project. WIRED kam zuerst und ist preislich deutlich günstiger als am Kiosk. Bravo!

Der Spiegel. Seufz. Traurig, aber so richtig rund ist diese App auch nach dem jüngsten Update immer noch nicht. Video-Dokumentationen aus dem Spiegel-TV-Archiv gibt es als Dreingabe zu einer leicht getunten PDF-Heftausgabe – das Prinzip Yps mit Gimmick. Und noch immer teurer als gedruckt am Kiosk. Frechheit.

Weather HD ist zwar nicht gerade die beste Wetter-App im App-Store, dafür aber hübsches Eyecandy für den iPad-Screen.

Apropos iPad-Screen: das Fotokochbuch macht genau deshalb Spaß, weil alle Kochschritte Bild für Bild in ansprechenden Fotos abgebildet sind. Das iPad in der Küche – ja – das gibt’s wirklich. Am Rande: die Putenschnitzel mit Parmaschinken und Salbei vor 2 Wochen waren ein Gedicht!

Zu Dropbox habe ich schon in meinem letzten Blogpost geschrieben. Ein Must Have.

Adobe Ideas ist ein schlichter Notizblock für spontane Skizzen. Ich weiß, es gibt bessere und umfangreichere Notepads. Aber manchmal ist weniger einfach mehr.

Von allen Apple iWork-Programmen ist dieses hier Pflicht: Pages. Mit Pages lassen sich Word-Dokumente öffnen und bearbeiten. Auch für Briefe oder kleinere Layout-Arbeiten ist Pages geeignet. Auf Numbers oder Keynote kann ich verzichten – Pages dagegen ist Pflicht.

Ihr wisst ja, ich wollte mal Comiczeichner werden. Als solches habe ich natürlich auch div. Malprogramme ausprobiert. ArtStudio und Brushes sind meine Favoriten.

Zu den Spielen: Plants vs. Zombies gewinnt auf dem iPad-Screen deutlich. Hoher Suchtfaktor.

Weniger süchtig machend, dafür umso faszinierender: Labyrinth 2 HD. Hier kommen alle Vorteile eines Tablet PCs zur Geltung. Actionreiche Umsetzung des Murmel-Klassikers.

Für entspannte Sonntag-Nachmittage gönne ich mir immer wieder mal eine Partie Scrabble. Das Wörterbuch gleich eingebaut – und ja: WÜRGSTOFF ist ein deutsches Wort und gilt doppelt. Mindestens.

Auch dieser Kauf hat sich gelohnt: Pinball HD bringt drei meiner Lieblings iPhone-Flipper in einer einzigen App auf das iPad. Vielleicht nicht die aufregendste App, dafür aber die meistgespielte.

Ihr seid dran:

Was sind Eure meist genutzten (!) Apps für das iPad? Kommentare bitte unten. Ich bin gespannt!

Hat Ihnen der Beitrag gefallen?
Bitte unterstützen Sie mein Blog mit einer Spende.

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Notwendige Felder sind mit * markiert.

25 Kommentare
  1. Werbekunst schreibt:

    Eigentlich ist in deiner Liste das Wichtigste schon drin. Einen Dienst den ich vor ein paar Wochen mal eher zufällig entdeckt habe ist „Read It Later“ wo man beim Surfen über ein Browserplugin Seiten zum späteren lesen markieren kann und sie sich vor Abflug/Abfahrt die Artikel noch mal schnell mit der dazu gehörenden iPad oder iPhone App zum Offlinelesen herunterladen kann. Sehr praktisch für alle die gelegentlich internetfreie Zeit überbrücken müssen.
    Ach und als Twitterclient empfehle ich „Tweetings HD“.

  2. Tobias schreibt:

    Die Kombination aus Goodreader und der Dropbox nutze ich sehr häufig für Präsentationen. Leider fehlt bislang ja Prezi komplett.

Willkommen!