Voll psycho – 15 kuriose Syndrome

Wohl jeder kennt das Burnout-Syndrom oder das Tourette-Syndrom – aber haben Sie schon mal vom Capgras-, dem Othello- oder dem StendhalSyndrom gehört? Hier eine Liste mit 15 kuriosen Syndromen.

Das Broken-Heart-Syndrom: Extrem belastende Situationen, wie etwa der Verlust eines geliebten Partners, können mitunter Herzprobleme auslösen. Und die können in bestimmten Fällen tatsächlich zum Tod führen.

Das Capgras-Syndrom: Betroffene befinden sich in dem Irrglauben, ihnen nahestehende Personen seien durch Doppelgänger ersetzt worden. Seinen Namen hat das Syndrom vom französischen Psychiater Jean Marie Joseph Capgras. Er beschrieb die Erkrankung erstmals 1923 in einer Studie namens „Die Doppelgänger-Illusion“ (.pdf). Darin berichtete er von einer Patientin, die unnachgiebig behauptet hatte, ihr Ehemann sei durch eine identisch aussehende Person ersetzt worden.

Das Cotard-Syndrom: Diese Wahnvorstellung geht zurück auf den französischen Neurologen Jules Cotard. Wer darunter leidet, bildet sich ein, tot zu sein, nicht zu existieren oder zu verwesen.

Das Couvades-Syndrom: Hierbei handelt es sich nur um eine temporären Irrglauben. Die Partner schwangerer Frauen reagieren ebenfalls mit körperlichen Veränderungen auf die Schwangerschaft – beispielsweise Gewichtszunahme, hormonelle Schwankungen oder Schlafstörungen.

Das De-Clérambault-Syndrom: Diese wahnhafte Vorstellung geht zurück auf den französischen Gefängnispsychiater Gaëtan Gatian de Clérambault. Wer unter dem „Liebeswahn“ leidet, ist sich sicher, von einem anderen, meist unerreichbaren Menschen geliebt zu werden. Tragische Ausprägung: Viele „Stalker“ leiden unter dieser Krankheit.

Das Dorian-Gray-Syndrom: Die Krankheit geht zurück auf einen Roman von Oscar Wilde. Darin besitzt die Figur Dorian Gray ein Porträt, das an seiner Stelle altert. Das Syndrom bezeichnet heute die Unfähigkeit, sich dem Alterungsprozess zu stellen.

Das Fregoli-Syndrom: Der italienische Schauspieler Leopoldo Fregoli war dafür bekannt, sein Erscheinungsbild auf der Bühne rasch ändern zu können. Damit stand er unfreiwillig Pate für die gleichnamige psychische Störung. Betroffene glauben, dass sich Menschen in ihrem Umfeld wie von Zauberhand verändert haben und ihnen als andere Personen gegenübertreten.

Das Ganser-Syndrom: Welche Farbe hat die Sonne? Jemand mit Ganser-Syndrom würde antworten: Grün. Betroffene verstehen zwar die Frage, beantworten sie aber falsch – ob bewusst oder unbewusst, ist nicht gänzlich geklärt.

Das Jerusalem-Syndrom: Wer in die israelische Hauptstadt reisen will, sei gewarnt – einige Betroffene identifizieren sich so sehr mit den biblischen Personen, dass sie sich plötzlich für Moses, König David oder Jesus halten.

Das Münchhausen-Syndrom: Baron Münchhausen gilt als einer der begabtesten Lügner der Geschichte. Psychiater assoziieren damit heute Menschen, die körperliche Beschwerden erfinden und mitunter dramatisch schildern.

Das Othello-Syndrom: Sind Sie fest davon überzeugt, dass Ihr Partner Sie betrügt? Dann leiden Sie unter diesem Syndrom, das auch Eifersuchtswahn genannt wird.

Das Peter-Pan-Syndrom: So lautet der Name eines Buches des US-Therapeuten Dan Kiley. Untertitel: „Männer die nie erwachsen werden“. Kiley schildert darin die Gründe dafür, warum Männer so gerne Kind bleiben wollen.

Das Pica-Syndrom: Verspüren Sie öfter mal Heißhunger auf Kreide oder Seife? Falls ja, leiden Sie unter dem Pica-Syndrom. Dahinter verbirgt sich die krankhafte Lust auf Ungenießbares.

Das Stendhal-Syndrom: Wer ein fremdes Land bereist, sollte mehr kennenlernen als die örtlichen Diskotheken und Strände. Aber Vorsicht: Zu viel neue kulturelle Eindrücke sind auch nicht gut. Diese Entdeckung machte 1979 die italienische Ärztin Graziella Magherini. Als Leiterin der psychologischen Abteilung eines Krankenhauses fielen ihr Krankheitsfälle ausländischer Touristen auf. Magherini führte das auf die Fülle von Kunstwerken und die damit verbundenen Eindrücken zurück. Benannt hat sie das Syndrom nach den Reiseberichten eines französischen Schriftstellers mit dem Pseudonym Stendhal.

Das Stockholm-Syndrom: Auch wenn es absurd klingt – mitunter bauen die Opfer von Geiselnahmen Sympathie zu ihren Entführern auf. Zurück geht das Syndrom auf ein Geiseldrama in der schwedischen Hauptstadt, bei der die Geiseln irgendwann mehr Angst vor der Polizei als vor den Geiselnehmern hatten. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass sich Frauen in ihre Entführer verliebten.

18 Kommentare

  1. @Nico: Vielen Dank für den Hinweis – aber das wäre eher was für essensforschung.de 😉

Hinterlasse einen Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert