Die Milch macht's Agrarexporte auf Rekordkurs
07.12.2010, 07:47 UhrWährend der Getreideexporteur Russland wegen Bränden um seine Ernte bangt, boomen die deutschen Getreideausfuhren. Auch deutsche Milch ist im Ausland stark gefragt. Anzeichen dafür, dass die Exportdelle des Vorjahres überwunden scheint.
Die Exporte der deutschen Agrarwirtschaft steuern auf einen Rekord zu. In den ersten neun Monaten stiegen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf rund 37,8 Mrd. Euro, wie die "Passauer Neue Presse" unter Berufung auf eine Aufstellung des Bundeslandwirtschaftsministeriums berichtete. "Die Exportdelle des Jahres 2009 ist überwunden", sagte der Parlamentarische Agrarstaatssekretär Gerd Müller (CSU) der Zeitung.
Setze sich die Entwicklung fort, sei im Gesamtjahr mit Agrarausfuhren von 51 Mrd. bis 52 Mrd. Euro zu rechnen. Der Exportrekord des Jahres 2008 wäre damit übertroffen.
Getreide und Milch als Exportschlager
Vor allem Milchprodukte waren gefragt: Ihr Ausfuhrwert stieg dem Bericht zufolge um fast 20 Prozent auf rund 5,5 Mrd. Euro. Ursache seien sowohl höhere Preise als auch die gestiegene Ausfuhrmenge. Unter den Milchprodukten machten die Käseausfuhren rund 2,25 Mrd. Euro aus - ein Plus von 15,9 Prozent. Bei Backwaren und anderen Getreideerzeugnissen stiegen die Exporterlöse um 7,6 Prozent auf 3,27 Mrd. Euro.
Deutschland dürfte dabei auch von den Problemen in Russland profitieren. Russland ist einer der wichtigsten Getreideexporteure weltweit. Wegen der im Sommer wochenlang anhaltenden Gluthitze und Bränden musste die Regierung ihre Ernteprognose von zunächst 95 Millionen Tonnen Getreide deutlich auf 60 Millionen bis 65 Millionen Tonnen nach unten korrigieren. Ein Exportverbot sorgte für einen Preisschub an den Rohstoffmärkten. 2009 hatte Russland noch eine Rekordernte von 97 Millionen Tonnen des Getreides eingefahren.
Quelle: ntv.de, dpa/rts