Ein Fanfiction-Roman im Universum des Computerspiels "Escape from Tarkov" von Battlestate Games. Es spielt einige Zeit vor den Ereignissen, die dazu geführt haben wo wir uns im Spiel aktuell befinden.

www.escapefromtarkov.com

Vorwort und Unterstützung

Dieses Projekt entsteht in meiner Freizeit. Immer wenn ich mal etwas Zeit übrig habe, schreibe ich die Geschichte von Sam weiter, es folgen also nach und nach weitere Kapitel!

Wer Sam und mich auf Ihrem Weg unterstützen möchten, kann dies am einfachsten über Twitch machen. Das Buch selbst wird aber als digitale Ausgabe immer kostenfrei verfügbar sein. Eine Unterstützung ist also rein freiwillig :-)

Twitch

CyverDE - Twitch

Ausrüstung von Sam (Ref-Links)

Ausrüstung

Sonstiges

Inhaltsverzeichnis

1. Sechs Monate

„Lügen können Kriege in Bewegung setzen, Wahrheiten hingegen können ganze Armeen aufhalten.“ – Otto von Bismark

Es war ein ganz normaler Frühlingstag. Die Temperaturen stiegen tagsüber langsam auf ein erträgliches Niveau, selbst für Norvinsk. Die Bäume wiegten sich im noch frischen Nordwestwind. Sam befand sich gerade auf dem Weg von der Arbeit nachhause und wie schon häufig in letzter Zeit, dachte er darüber nach, wie lange sein Aufenthalt in Russland nun schon andauert. "Zu lange", dachte er still bei sich, als er an den bereits geschlossenen Geschäften vorbei schlenderte. Norvinsk, eine moderne Sonderwirtschaftszone im Nordwesten Russlands, nahe der Ostsee, hatte sich zu einem beeindruckenden Ort entwickelt – nicht vergleichbar mit Silicon Valley, aber trotzdem mit einer einzigartigen Architektur und einem mindestens ebenso einzigartigen Charme. Links und rechts überholten ihn Menschen die wie er lange gearbeitet hatten oder – und das waren um diese Uhrzeit eigentlich die meisten – Jugendliche oder junge Erwachsene, aufgestylet und auf dem Weg in die Disko, oder eine Kneipe. Auch einige Pärchen kamen ihm entgegen, die aussahen, als ob sie im Moment jeden Tag Frühling im Herzen hatten und auch ihre Kleidung dementsprechend gewählt hatten.

Seine Gedanken schweiften ab, hin zu seiner Familie in Deutschland. Auch wenn Entfernung heutzutage eigentlich kaum noch eine Rolle zu spielen schien, waren sie ihm doch so weit entfernt, wie es nur möglich war. Es gab keinen Tag, an dem er nicht an seine Frau Nina und ihre wundervolle, gemeinsame Tochter Hannah dachte, sie in die Arme nehmen wollte und seiner Tochter eine Geschichte vorlesen wollte. Sechs Monate hatte er sie nun schon nicht mehr gesehen, zumindest nicht außerhalb eines Computermonitors.

Während er die Straße weiter schlenderte, fielen ihm einige Polizeifahrzeuge auf, die auffällig unauffällig die Straßen entlang fuhren, oder an Stellen mit einer guten Sicht und einem guten Überblick geparkt standen. Darunter waren auch einige zivile Fahrzeuge, die den Menschen um ihn herum wahrscheinlich gar nicht aufgefallen waren. Aber er hatte ein Auge für so etwas. Für hübsche Frauen, guten Whiskey und für so etwas. Er lachte.

Sechs Monate schon, früher hätte ihm das nicht so viel ausgemacht. Er war durch seine Zeit beim Militär regelmäßig im Ausland gewesen und hatte sich in der Regel, wenige Wochen nach seiner Rückkehr bereits für die nächste Auslandsverwendung gemeldet. Diese Einsätze waren der Grund, warum er sich damals entschieden hatte zum Militär zu gehen und keinen Schreibtischjob zu lernen, so wie seine Familie es immer gewollt hatte. Im Gegensatz zu vielen seiner Kameraden, konnte Sam nicht auf eine lange Ahnenreihe von Militärveteranen zurückblicken, sondern war, zumindest so weit er wusste, der erste seiner Familie, der freiwillig den Streitkräften beigetreten war. Für ihn machten diese Auslandseinsätze seinen Job aus, so wie der Computer den Job eines Programmierers ausmachte. Einige seiner Kameraden sahen das natürlich anders und waren am liebsten zuhause oder zumindest heimatnah stationiert, aber Sam war immer froh, wenn er wieder im Flugzeug zum nächsten Einsatz war. Denn dort konnte er das machen, wofür er ausgebildet worden war – zumindest so lange, bis er verwundet wurde.