Nie mehr anstehen, um die Jacke abzugeben

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Schweizer Start-upNie mehr anstehen, um die Jacke abzugeben

Nach dem Konzert an der Garderobe anstehen ist nervig. Damit dies nicht mehr nötig ist, hat eine Schweizer Firma nun die Selfservice-Garderobe erfunden.

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Trägt man eine Jacke oder hat gar noch eine Tasche dabei, wird der Besuch im Theater oder am Konzert schnell unangenehm. Vor und nach dem Event muss mit langen Wartezeiten an der Garderobe gerechnet werden. Eine Schweizer Firma hat für dieses Problem nun eine Lösung gefunden: eine mobile und modulare Selbstbedienungsgarderobe.

Das unter dem Namen Zippsafe vermarktete Produkt wurde Ende 2016 in Einkaufszentren der Migros-Aare installiert. Das System besteht dabei aus 15 mit Reissverschluss verschliessbaren Taschen, die an einem Gestell befestigt sind.

Schliessen mit PIN-Codes

Jacken oder sonstige Kleider werden an herausziehbaren Kleiderbügeln aufgehängt. Taschen oder Rucksäcke können ebenfalls deponiert werden. Danach wird die Zippsafe-Tasche mittels Reissverschluss zugezogen und mit einem selbstgewählten PIN-Code verschlossen. Im Fall der Migros-Aare ist die Benutzung von Zippsafe kostenlos.

«In den ersten drei Monaten hat sich die Anzahl Belegungen alle zwei Wochen verdoppelt und sich inzwischen auf mehrere Tausend Benutzer pro Monat eingependelt», erklärt David Ballagi. Gemeinsam mit seinem Partner Carlo Loderer hat der Berner Zippsafe gegründet. Ballagi sagt: «Bereits während unseres Maschinenbaustudiums an der ETH organisierten wir Veranstaltungen und merkten dabei, dass der Aufbau und der Betrieb der Garderobe für uns immer sehr mühsam war.»

Wie funktioniert Zippsafe? Sehen Sie es im Video:

Die neue Garderobe ohne Personal - eine Schweizer Erfindung.

Keine Lust auf Garderoben

Die bisherigen Lösungen wie eine klassische Garderobe mit Personal habe man dabei sehr kritisch betrachtet, so Loderer. Basierend auf einem Smart Fabric – einem besonderen Stoff – habe er mit seinem Partner dann eine diebstahlsichere Anzugstasche entwickelt. Den ersten Prototyp des Zippsafes.

Inzwischen habe man auch bereits im Ausland – namentlich in Dubai und Paris – erste Käufer auf Zippsafe aufmerksam machen können, so Loderer. Und weiter: «Wir sind sicher, dass wir auch dort Erfolg haben werden.» Schliesslich habe man in der Schweiz über tausend Benutzungen pro Monat und in einem einzigen Einkaufszentrum.

Experten an Bord geholt

Um die weitere Expansion voranzutreiben, habe man sich ausserdem Experten in den Verwaltungsrat geholt. So sitzen in diesem neu Jonathan Grahm von Siroop.ch, Stefan Portmann, ehemaliger Mitbesitzer des Modehauses Schild, und Yves von Ballmoos, ehemaliger CEO und Inhaber von Zingg-Lamprecht.

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