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Junge Genies brauchen Erweckungserlebnisse. Larry Page hatte seines Mitte der achtziger Jahre. Er ist vielleicht zwölf – genau weiß er es heute nicht mehr –, als sein großer Bruder ihm eine Biografie von Nikola Tesla mitbringt. 500 Seiten über diesen serbisch-amerikanischen Erfinder, der bereits vor 120 Jahren gedanklich vorwegnahm, wie wir heute Wechselstrom erzeugen und drahtlos kommunizieren. Tesla war ein exzentrischer Pionier, der zum Liebling der New Yorker Gesellschaft avancierte und die größten Investoren seiner Zeit als Geldgeber gewann. Doch eines war er nie: ein Geschäftsmann. Von den einen ließ er sich übers Ohr hauen, die anderen verloren das Vertrauen in ihn – schließlich starb er verarmt und einsam, ohne seine Visionen verwirklicht zu haben.