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Activation Lock: So sperrt man ein iPhone

Foto: AP/dpa

Diebstahlschutz Kalifornien schreibt Smartphone-Kill-Switch per Gesetz vor

Der US-Bundesstaat Kalifornien prescht vor und macht die Fernlöschoption für Smartphones zur Pflicht: Ab Juli 2015 müssen alle Geräte einen sogenannten Kill Switch haben. Diebe sollen damit abgeschreckt werden.

Eine Fernlöschfunktion, mit der Nutzer gestohlene oder verlorene Smartphones oder Tablets unbrauchbar machen können, gibt es jetzt schon für viele Geräte: Für Apples iPhones ist es die App "Mein iPhone suchen", für Android-Handys der "Android Geräte Manager". Sie ermöglichen es, das Handy per GPS, W-Lan- oder Mobilfunkzelle zu lokalisieren und im Notfall ferngesteuert alle Daten zu löschen. Die Apple-App hat zudem eine Aktivierungssperre, die das Gerät für Finder oder Diebe vollkommen unbrauchbar macht.

Apple, Google und auch Microsoft hatten kürzlich angekündigt, diese Sicherheitsvorkehrung noch weiter auszubauen: durch einen sogenannten Kill Switch, also eine Funktion, die nicht erst als App installiert werden muss, sondern schon im Auslieferungszustand vorhanden ist. Jetzt kommt ihnen der US-Bundesstaat Kalifornien zuvor und macht die Funktion zur gesetzlichen Vorschrift: Alle Smartphones, die ab dem 1. Juli 2015 in Kalifornien verkauft werden, müssen sie haben. Den Gesetzentwurf hat der kalifornische Gouverneur Jerry Brown am Montag unterzeichnet.

Die Geräte müssen dann so ausgestattet sein, dass sie dem Nutzer bei ihrer ersten Aktivierung eine Notausschaltefunktion anbieten, die das Löschen aller Inhalte aus der Ferne ermöglicht. So sollen persönliche Daten und sensible Firmeninfos geschützt werden. Der Nutzer soll die Funktion aber auch deaktivieren können, wenn er möchte.

Zudem verhängt Kalifornien drastische Strafen für Hehler, die erwischt werden, wenn sie gestohlene Smartphones verkaufen wollen: 500 bis 2500 Dollar - pro Gerät. Der Gouverneur reagiert damit auf Berichte von dramatischen Verlustzahlen: So sollen in den USA pro Minute 113 Smartphones verloren gehen oder gestohlen werden, in San Francisco ist jeder zweite gestohlene Gegenstand ein mobiles Endgerät.

San Franciscos Senator Mark Leno brachte den Entwurf auf den Weg. Laut einer Pressemitteilung geht er davon aus, dass das Gesetz USA-weite Akzeptanz erfährt, nachdem auch die Mobilfunkbetreiber und Handyhersteller ihren anfänglichen Widerstand haben fallen lassen. Voraussichtlich werden auch deutsche Handynutzer den Kill Switch kennenlernen - denn die Funktion lässt sich leicht global integrieren und kann einen zusätzlichen Verkaufsanreiz darstellen. Schließlich ist auch in Deutschland die Zahl der Handydiebstähle  nicht unerheblich gestiegen.

abr