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Frankreichs Ex-Präsident bestätigt: Griechenland stand 2015 kurz vor dem Grexit Tagesthema

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Unser Archiv-Foto (© Eurokinissi) entstand im Februar 2016. Rechts im Bild: Ministerpräsident Alexis Tsipras, Bildmitte: die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, links: Frankreichs damaliger Präsident François Hollande. Unser Archiv-Foto (© Eurokinissi) entstand im Februar 2016. Rechts im Bild: Ministerpräsident Alexis Tsipras, Bildmitte: die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, links: Frankreichs damaliger Präsident François Hollande.

Griechenland stand im Sommer 2015 tatsächlich kurz vor einem Austritt aus der Eurozone. Das erklärte der frühere französische Staatspräsident François Hollande in einem Interview gegenüber der Sonntagsausgabe der griechischen Zeitung „Kathimerini“.

Demzufolge sei das Grexit-Szenarium „kein Bluff“ gewesen. Nach der Ankündigung von Ministerpräsident Alexis Tsipras in Athen, eine Volksabstimmung durchzuführen, habe man damals auf Anregung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel eine „Plan B“ ausgearbeitet, um für jede Eventualität gewappnet zu sein. Hollande schätzte ein, dass Griechenland damals „nahe am Austritt aus der Eurozone“ gestanden habe. Nach der griechischen Volksabstimmung, die am 5. Juli 2015 stattfand, habe sich die Kanzlerin noch deutlicher dafür ausgesprochen, die Möglichkeiten eines „Grexit“ zu prüfen.
In diesem Referendum ging es um die Annahme oder Ablehnung der Durchführung weiterer Reformen in Griechenland, die von den internationalen Geldgebern (EU-Kommission, Europäische Zentralbank, IWF) vorgeschlagen worden waren. Mehr als 61 Prozent der befragten Griechen sprachen sich beim Plebiszit gegen diese Reformen aus. Dieses Ergebnis hätte praktisch dazu führen können, dass sich das Land vom Euro verabschiedet.
Allerdings machte Ministerpräsident Alexis Tsipras kurz darauf einen Rückzieher und bemühte sich um einen Kompromiss mit der Euro-Gruppe. Damit wurde der Verbleib in der Eurozone gesichert. Der damalige Finanzminister Janis Varoufakis trat im Umfeld der Ereignisse zurück. Die von ihm vorgeschlagene Politik hätte das Risiko eines Grexit deutlich erhöht. (Griechenland Zeitung / jh)

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