Architektur in der Krise :
Leben im Aktenordner

Lesezeit: 8 Min.
Leben im Aktenordner: Wie kommt es, dass die meisten Neubauten in unseren Städten nicht nur unbezahlbar, sondern auch noch sehr hässlich sind? Und was kann dagegen getan werden? Straße im Herzen Berlins.
Warum müssen neue Luxuswohnungen so hässlich sein? Die Antwort liegt im Grund und Boden. Die Architekturwelt stellt deshalb eine viel grundsätzlichere Frage.

Das neue Haus steht an einer Straßenecke in einem der schöneren Viertel von Berlin. Es ist sehr hässlich. Es sieht so trostlos aus, dass selbst die Berliner, die hässliche neue Häuser gewohnt sind und sie mittlerweile als Naturgesetzlichkeit wie zu warme Winter oder verregnete Sommer akzeptiert haben, kurz stehen bleiben, die Faust schütteln und erst dann mit eingezogenen Köpfen weitertrotten. Das Haus hat von allem nur das Nötigste; die Decken sind niedrig, man schlüpft schamvoll zwischen Tiefgarageneinfahrt und Abluftgittern hinein.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.