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Niedersächsischer Gesundheitspreis verliehen: „3000. Schritte“ für mehr Bewegung im Alter, „Help4work“ für gute Arbeitsbedingungen in der Pflege und „Ophthamed-Telenet“ für eine augenärztliche Versorgung auf Borkum gewinnen

Gesundheitsministerin Carola Reimann: „Ich bin begeistert von der Ideenvielfalt der eingereichten und ausgezeichneten Projekte. So können und müssen präventive, gesundheitsfördernde und -versorgende Modelle aussehen“

Wie sehen gesunde Lebensräume aus? Wie bleiben Beschäftigte des Gesundheitswesens lange gesund und im Beruf? Welche digitalen Verfahren und Maßnahmen können die Gesundheitsversorgung unterstützen? Zentrale Fragen und Herausforderungen, wenn es um eine gute gesundheitliche Versorgung in Niedersachen geht. Antworten liefern der Niedersächsische Turner-Bund und sein Projekt „3.000 Schritte“, der Caritasverband für den Landkreis Emsland Caritas mit dem Projekt „Help4Work“ und das Zentrum Gesundheit in Leer mit „Ophthamed-Telenet“ als Gewinnerinnen und Gewinner des Niedersächsischen Gesundheitspreises. Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann freute sich auf der heutigen Preisverleihung in Hannover über innovative Ideen: „Ich bin begeistert von der Ideenvielfalt der eingereichten und ausgezeichneten Projekte. So können und müssen präventive, gesundheitsfördernde und -versorgende Modelle aussehen.“

Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis wird gemeinsam vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, von der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und der Apothekerkammer Niedersachsen vergeben. Koordiniert wird der Preis von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen.

Ausgezeichnet wurden erfolgversprechende Ansätze für eine gute Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung in Niedersachsen in drei Preiskategorien.

In der Kategorie „Gesunde Lebensräume – Mitdenken und Mitgestalten“ übergab Jan Seeger, Mitglied des Vorstandes der AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen, an den Niedersächsischen Turner-Bund für das Projekt „3000 Schritte“ den Preis: „Die Erhaltung der Mobilität und der sozialen Teilhabe ist gerade für ältere Menschen eine große Herausforderung. Das Projekt „3000 Schritte“ ermutigt sie mit begleiteten Spaziergängen, in ihrem Stadtteil alltägliche Wege zu gehen und dabei Gemeinschaft zu erleben. Dieses Projekt ist beispielhaft und zeigt, wie wohnortnahe Gesundheitsförderung zukunftsfähig, menschlich und bedarfsgerecht gestaltet werden kann“, erklärte Jan Seeger.

Innovative Arbeitsmodelle zeichnet die Kategorie „Arbeit(s)formen – Neue Wege für Gesundheitsberufe“ aus. Laudator Dr. Jörg Berling, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, unterstricht in seiner Laudatio, wie wichtig ein Projekt wie „Help4Work“ ist: „Das Projekt setzt direkt bei der konkreten Arbeitssituation in der ambulanten Pflege an. Es baut zahlreiche Belastungen bei Pflegekräften ab, die zum Beispiel durch die Schichtarbeit entstehen. Gerade in der ambulanten Pflege ist der für die Arbeitsqualität und das Wohlbefinden so wichtige kollegiale Austausch logistisch herausfordernd. Mit technischer Unterstützung wird systematisch an vielen Stellschrauben bei ‚Help4work‘ gedreht, um belastende Faktoren zu erkennen und anschließend abzubauen. So werden das Krisenmanagement, der Austausch im Team, die Anleitung bei neuen Aufgaben und die Pflegeplanung direkt und unkompliziert angegangen.“

Mit digitaler Unterstützung lassen sich heute viele Herausforderungen in ländlichen Regionen besser meistern. Das zeigt das Gewinnerprojekt Preiskategorie „eHealth – Distanzen intelligent überwinden“ „Ophthamed-Telenet“ ganz eindeutig, unterstreicht Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung: „Telemedizinische Lösungen eröffnen die Chance, dass Menschen weiterhin einen einfachen und umfassenden Zugang zu medizinischer Expertise haben. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet hier neue Perspektiven für die medizinische Versorgung.“

Für Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, bringt der Gesundheitspreis einen entscheidenden Vorteil mit sich: „Der Niedersächsische Gesundheitspreis motiviert viele Menschen dazu, mit kreativen Ideen und bewährten Konzepten, Impulse zur Gesundheitsversorgung und -förderung zu geben – unabhängig davon, ob es sich um Maßnahmen im privaten oder betrieblichen Umfeld handelt. Das ist toll und eine Inspiration für die tägliche Praxis, was zum Nutzen der Patienten möglich gemacht wird.


Hintergrundinformationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern

Preiskategorie „Gesunde Lebensräume – Mitdenken und Mitgestalten“
Projekttitel „3.000 Schritte“
Ausgezeichnet:
Niedersächsischer Turner-Bund e.V.
Kooperation: lokale Kooperationspartnerinnen und -partner vor Ort (Vereine, Pflegeeinrichtungen, Seniorennetzwerke, Begegnungsstätten, Kirchengemeinden, etc.)

Der Niedersächsische Turner-Bund e.V. organisiert mit verschiedenen Netzwerkpartnerinnen und -partnern Bewegungsangebote für ältere Menschen. In dem Projekt „3.000 Schritte“ unternehmen ältere Menschen in Begleitung einen barrierefreien Spaziergang in ihrem Stadtteil - eine niedrigschwellige und kostenfreie Möglichkeit, sich im Alltag zu bewegen und Gemeinschaft zu erfahren. Unterstützt werden die Akteurinnen und Akteure hierbei von ehrenamtlich Engagierten. Sie werden vorab in einer speziellen Ausbildung für Bewegungsbegleiterinnen und -begleiter geschult. Das Projekt geht über ein Bewegungs- und Sportangebot hinaus. Es trägt mit seinem sozial integrativen Charakter im Stadtteil dazu bei, dass Menschen Bekanntschaften schließen und sich Organisationen vernetzen.

In Niedersachsen gibt es das Projekt bereits an 22 Standorten.

Bildhafte Eindrücke zu diesem Projekt gibt es im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=mRdI-3caGDg&feature=youtu.be

Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie auf der Internetseite des Turner-Bundes unter www.ntbwelt.de


Preiskategorie „Arbeit (s) formen – Neue Wege für Gesundheitsberufe“
Projekttitel „Help4work“
Ausgezeichnet: Caritas Emsland-Mitte Pflege GmbH

Kooperation: Living-Lab Wohnen und Pflege in der Science to Business GmbH - Hochschule Osnabrück, Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V.

Die Preisträgerinnen und Preisträger gehen mit dem Projekt „Help4work“ neue Wege in der ambulanten Pflege. Das Oberziel hierbei: Durch mehr Flexibilität im Arbeitsalltag sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der ambulanten Pflege entlastet werden. So können die Pflegekräfte beispielsweise im Homeoffice die Pflegeplanung vornehmen, Pflegeteams werden dezentral bzw. näher an der Familie organisiert. Darüber hinaus führt der Pflegedienst virtuelle Teambesprechungen per Videokonferenz durch und bietet den Pflegekräften ein Lifecoaching in Krisensituationen an. Durch neue Arbeitsweisen, unterstützt durch digitale Technik, untersuchen und erproben die Akteurinnen und Akteure systematisch, wie zum Beispiel Informations- und Kommunikationstechnologie die Arbeit in der ambulanten Pflege erleichtern kann. So sollen Gesundheitsrisiken minimiert, die Arbeitszufriedenheit gesteigert, schnelle Hilfe in Krisen und Konfliktsituationen angeboten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren Aufgaben gestärkt werden. Davon profitieren neben den Pflegekräften auch die Pflegebedürftigen.

Einen Film zu diesem Projekt gibt es im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=fCjUqG4gaoM&feature=youtu.be,
Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie auf der Internetseite des Caritas unter www.caritas-os.de


Preiskategorie „eHealth – Distanzen intelligent überwinden“
Projekttitel:
Ophthamed-Telenet: Aufbau eines augenärztlich fachübergreifenden telemedizinischen Netzwerkes zur Anbindung ländlicher Regionen am Beispiel der Insel Borkum“
Ausgezeichnet: Die Gesundheitsregion Landkreis Leer und das ZG Zentrum Gesundheit GmbH
Kooperation: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen

‚Ab auf die Insel‘ - so das eigentliche Sprichwort. ‚Runter von der Insel‘ hieß es in der Vergangenheit für die Inselbewohnerinnen und -bewohner Borkums wenn eine Augenuntersuchung oder -behandlung anstand. Dank eines neuen Angebotes des „ZG Zentrums Gesundheit“ in Leer gehören lange Fährfahrten der Vergangenheit an, wenn Patientinnen und Patienten einen Augenarzttermin haben. Denn im Inselkrankenhaus Borkum wurde ein Zentrum für Augendiagnostik eingerichtet. Nach einer Indikation der drei hausärztlichen Praxen und des Insel-MVZ Borkum werden hier Patientinnen und Patienten mit Augenproblemen und bekannten chronischen Augenerkrankungen mit hohem technischen Standard untersucht. Speziell geschulte Medizinische Fachangestellte führen mittels augenärztlicher Diagnostikgeräte die angeordneten Untersuchungen durch und übertragen die Daten per VPN-Leitung an die Facharztpraxis am Festland. Dort befunden die Fachärztinnen und -ärzte die Ergebnisse. Dank des Angebotes ist eine fachärztliche Versorgung auf der Insel möglich und die augenärztliche Versorgungssituation hinsichtlich Früherkennung, Diagnostik, Verlaufskontrolle und Therapie wird verbessert.

Einen Film zu diesem Projekt gibt es im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=c5G0YskuQZw&feature=youtu.be,
Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.landkreis-leer.de

Weitere Informationen zu den prämierten Projekten und zum Gesundheitspreis gibt es online unter www.gesundheitspreis-niedersachsen.de.

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.12.2019

Ansprechpartner/in:
Stefanie Geisler

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