Rumänien ist trotz Hindernissen ein interessanter Markt für die Vorarlberger Wirtschaft

Markt / 23.03.2019 • 21:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Rumänien ist trotz Hindernissen ein interessanter Markt für die Vorarlberger Wirtschaft
Rondo und Offset Schwarzach (Bild: Niederlassung) kooperieren in Rumänien. Darüber ist auch Gerd Bommer, Wirtschaftsdelgierter in Rumänien, nicht unglücklich.FA

Trotz unsteter Politik in Rumänien Chanchen für Vorarlberger Unternehmen.

Dornbirn, Bukarest Rumänien ist seit dem Fall des eisernen Vorhanges für die österreichische und Vorarlberger Wirtschaft ein interessanter Markt. Rumänien ist das Land, in dem sich die österreichische Wirtschaft buchstäblich festgesetzt hat – als Exporteur, aber vor allem mit Niederlassungen. So sind z. B. die Verpackungsspezialisten Rondo und Alpla in Rumänien ansässig, auch der Thüringer Teppichhersteller Tisca fertigt seine Auslegeware in Rumänien, für den technischen Händler Haberkorn ist das Balkanland ein wichtiger Markt, um nur einige zu nennen.

Bilateraler Rekord

Der bilaterale Handel zwischen Österreich und Rumänien hat 2018 mit über vier Milliarden Euro ein Allzeithoch erzielt, berichtet der österreichische Außenwirtschaftsdelegierte in Bukarest, Gerd Bommer, der anläßlich von Firmenberatungen in Vorarlberg weilte. Die österreichischen Exporte stiegen 2018 um starke 11,7 Prozent auf 2,54 Mrd. Euro.

Dunkle Wolken

Trotz der auf den ersten Blick hervorragenden Zahlen ziehen über Bukarest dunkle Wolken auf. Das Land, das derzeit den EU-Vorsitz führt, steht wegen der grassierenden Korruption in der Union stark in der Kritik. Bommer kann das nur bestätigen: “Das ist ein Riesenproblem, das die Entwicklung des Landes ernsthaft gefährdet.” Es sei aber möglich, sich davon fernzuhalten, sofern man nicht im staatsnahen Bereich, etwa beim Ausbau der Infrastruktur, tätig sei. “Die österreichischen Firmen halten sich fern”, berichtet der Handelsdelegierte und zitiert einige Beispiele, wie die Regierung und die Verwaltung die Zukunft ihres Landes aufs Spiel setzen. Die Regierung steigere permanent Ausgaben, gefährde damit die finanzielle Stabilität. Die Folgen: “Die Inflation steigt, die Währung wertet ab.” Der permanente  Regierungsumbau und Notverordnungen, mit welchen regiert werde, erzeugen Unsicherheit.

„Die Korruption ist ein Riesenproblem, das die Entwicklung des Landes ernsthaft gefährdet.“

Gerd Bommer, Wirtschaftsdelgierter Rumänien

Chancen für Vorarlberger Firmen gibt es trotzdem, so Bommer. Der Markt ist groß, die Kaufkraft steige trotz der Behinderungen sehr stark. Das sorge für Nachfrage der Konsumenten.

Rumänien/Österreich

Bilaterales Handelsvolumen über 4 Mrd. Euro

Österreichische Exporte 2,54 Mrd. Euro (+11,7%)

Importe aus Rumänien 1,47 Mrd. Euro (+8%)

Österreichische Direktinvestitionen 2017 8,1 Mrd. Euro

Reales Wirtschaftswachstum in Rumänien 4,1% (2017: 7%), Prognose 2019 4%

Arbeitslosenrate 2018 3,9%