Nach Mehrwertsteuersenkung bei der Bahn: Flixbus schränkt sein Angebot massiv ein

Die Steuersenkung für Bahn-Tickets zwingt das Bus-Unternehmen Flixbus offenbar zu Einschränkungen

Die Steuersenkung für Bahn-Tickets zwingt das Bus-Unternehmen Flixbus offenbar zu Einschränkungen

Foto: Arne Dedert / dpa

Wegen der Mehrwertsteuersenkung für die Bahn sieht sich Flixbus zum Rückzug gezwungen!

Der Fernbusanbieter will laut einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ sein Angebot auf dem deutschen Markt einschränken: „Wir werden in 2021 ein anderes Streckennetz haben als heute“, sagte Flixbus-Gründer und Flixmobility-CEO André Schwämmlein dem Magazin am Rande des „Gipfeltreffens der Weltmarktführer“ in Schwäbisch-Hall.

„Den ländlichen Raum werden wir nicht in dem heutigen Maße halten können, wir werden Takte reduzieren, Linien einkürzen müssen und Arbeitsplätze werden verloren gehen“, so Schwämmlein weiter.

Damit würde das Unternehmen auf die Mehrwertsteuersenkung im Schienenfernverkehr von 19 auf 7 Prozent reagieren, die das Klimapaket der Bundesregierung vorsieht. Der Flixbus-Chef hätte die Maßnahme als „unglaubliches Desaster“ bezeichnet und wolle ökologische Innovationen lieber im Ausland einführen.

BamS berichtete bereits im November über die Flixbus-Pläne

Bereits im November 2019 hatten BamS-Recherchen ergeben, dass Flixbus ab 2021 Dutzende Verbindungen streichen will. In dem Bericht war bereits von einer Flixbus-Streichliste die Rede – mit mehr als 100 Städten, die von Streckenstreichungen oder einer Reduzierung des Angebots betroffen sein sollen, unter anderem Chemnitz, Passau, Aachen, Ulm, Dresden, Neumünster. Auch in dem Bericht hieß es, vor allem ländliche Gebiete und Touristenziele stünden im Visier.

Seit dem 1. Januar gilt für die Tickets der Deutschen Bahn der vergünstigte Mehrwertsteuersatz.

Flixbus-Chef kritisiert Bedingungen für Innovationen

Zudem wolle Flixbus in den kommenden zwei Jahren eine „kleine Flotte Wasserstoff-Busse“ auf die Straße bringen, zitiert die Wirtschaftswoche den Flixbus-Chef.

„Bei den Rahmenbedingungen, die wir derzeit in Deutschland haben, sieht es nicht so aus, als könnten wir das Projekt hierzulande umsetzen“, so Schwämmlein weiter.

Andere Länder würden darüber lachen, „wie Deutschland mit seinen Weltmarktführern umgeht“, sagte Schwämmlein der Wirtschaftswoche. „Kein anderes Land der Welt hätte die Mehrwertsteuersenkung in dieser Form beschlossen.“

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