Mit Pianistin Anna Malikova Das beste Philharmonische Konzert der laufenden Saison

Duisburg · Im Philharmonischen Konzert in Duisburg blieben diesmal einige Plätze frei – womöglich aus Angst vor dem Coronavirus. Die Besucher, die da waren, erlebten einen unvergesslichen Abend.

 Solistin Anna Malikova hatte am Ende des Abends gut lachen.

Solistin Anna Malikova hatte am Ende des Abends gut lachen.

Foto: Marie Laforge

Das Programm Im Mittelpunkt des Philharmonischen Konzerts stand ein wenig bekanntes Meisterwerk des klassisch-romantischen Repertoires, nämlich das 1875 in Paris uraufgeführte Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 c-Moll op. 44 von Camille Saint-Saens. Es ist ein „sinfonisches“ Klavierkonzert, das heißt das Soloinstrument und das Orchester stehen sich gleichberechtigt gegenüber, darauf verweisen auch die Form mit zwei jeweils in sich wieder zweiteiligen Sätzen und die vielen motivischen Verklammerungen. Die einzelnen Formteile zeigen sich als Variationen, Scherzo, Fugato und natürlich immer wieder Klavier-Girlanden. Den Rahmen im siebten Philharmonischen Konzert bilden die beiden bekanntesten Sinfonien der Wiener Klassik, nämlich die Nr. 40 g-Moll KV 550 (1788) von Wolfgang Amadeus Mozart und die Nr. 5 c-Moll op. 67 (1807/08) von dem vor 250 Jahren geborenen Ludwig van Beethoven

Die Rezension
An beiden Abenden war die Mercatorhalle im Prinzip restlos ausverkauft, doch blieben zumindest am Mittwoch einige wenige Plätze leer, möglicherweise wegen der grassierenden Corona-Angst. Im Eingangsbereich gab es Schilder mit Hygieneanweisungen – viele Besucher hielten sich allerdings nicht an das Verbot, Hände zu schütteln, und in einem Konzertsaal ist es nun einmal fast unmöglich, ein bis zwei Meter Abstand zu den Mitmenschen zu halten. Letztlich konnte aber nicht einmal der über dem Haus lastende Geruch von Desinfektionsmitteln den Genuss des bislang besten Duisburger Philharmonischen Konzerts der laufenden Saison 2019/20 trüben. Als Solistin bewies die Pianistin Anna Malikova wie eng sie mit dieser Musik vertraut ist. Weil das Programm des Abends schon so vollgepackt war, gab es als Zugabe nur den „Minutenwalzer“ von Frédéric Chopin. Generalmusikdirektor Axel Kober sorgte für deutliche Artikulation und Phrasierung sowie besonders differenzierte Lautstärke, die Duisburger Philharmoniker setzten das ebenso willig wie wohlklingend um. Das Publikum jubelte einhellig. Sehr zu Recht gab Kober seinen Blumenstrauß weiter an die Flötistin Alba l.una Sanz Juanes.

Der Ausblick Im nächsten Philharmonischen Konzert am 25. und 26. März leitet Benjamin Shwartz ein tierisch-heiteres Programm: die „Anthology of Fantastic Zoology“ von Mason Bates, „Le Chant du Rossignol“ von Igor Strawinsky und „La Mer“ von Claude Debussy.

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