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Christine Lavant Preis an die deutsche Autorin Angela Krauß verliehen

Matinee im RadioKulturhaus mit Schauspielerin Gerti Drassl und dem Ensemble Brot & Sterne

Wien (OTS) -

Matinee und Preisverleihung

Unter den 200 Besuchern im großen Sendesaal waren neben vielen Mitgliedern der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft auch eine Reihe prominenter Gäste und Freunde der großen Kärntner Dichterin, wie Valentin und Elisabeth Oman, Valentin Inzko, Wolfgang Petritsch, Michael Musalek, Alois und Brigitte Czipin, Robert Huez, Helene von Damm, Michael und Helga Kuhn, Franz Bachhiesl, Andreas und Carola Augustin, Johann Julian Taupe, Kathrin Schmidt, Christine de Grancy u.v.a.m.

Das künstlerische Programm zur Verleihung des vierten Christine Lavant Preises bestand diesmal aus Ausschnitten von dem vor wenigen Tagen erschienenen Mandelbaum Klangbuch von Christine Lavants „Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus“. Den inneren Monolog gestaltete Gerti Drassl mit Empathie und Präzision. Die abstrakten Klänge von „Brot und Sterne“ erzeugten eine akustische Kulisse von großer Intensität.

Ein filmisches Kurzporträt von Imogena Doderer über Angela Krauß und die großartige Lavant-Foto-Serie von Ernst Peter Prokop, inszeniert von Julian Pölsler mit Musik von Edgar Unterkirchner umrahmten die festliche Matinee.

ORFIII übertrug live, Katja Gasser moderierte zum vierten Mal souverän.

Gerti Drassl, geboren in Bozen. Seit 2002 gehört sie zum Ensemble des Theater in der Josefstadt in Wien. Darüber hinaus tritt sie auch regelmäßig an anderen deutschsprachigen Bühnen sowie in Film- und Fernsehproduktionen auf. Gerti Drassl erhielt für ihre darstellerischen Leistungen bereits mehrere In- und Ausländische Auszeichnungen.

Brot & Sterne vereint drei österreichische Musiker - Franz Hautzinger, Matthias Loibner, Peter Rosmanith - alle drei Meister ihrer Fächer, die seit vielen Jahren befreundet sind und sich nun unter dem Namen „Brot & Sterne“ gemeinsam auf eine aufregende, musikalische Reise durch die verschiedensten Klangumgebungen.

Christine Lavant Preis

Der Christine Lavant Preis wurde von der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft 2016 ins Leben gerufen, um an die Dichterin und ihr großartiges Werk zu erinnern. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis für Lyrik und Prosa würdigt Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in ihrem literarischen Schaffen – so wie auch Christine Lavant – einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen. Der Preis wird auf Vorschlag des international besetzten Literarischen Beirats an Personen vergeben, die in deutscher Sprache schreiben und die von der Öffentlichkeit bereits als wichtige literarische Stimmen wahrgenommen wurden.

Dem Beirat gehören die Schriftstellerinnen Friederike Mayröcker und die erste Preisträgerin Kathrin Schmidt aus Gotha, die Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin Daniela Strigl und der Professor an der Hochschule der Künste Bern und Mitglied des Literaturclubs des Schweizerischen Fernsehens Thomas Strässle an, ferner Karl Wagner, zuletzt Germanistikprofessor an der Universität Zürich sowie Klaus Amann, der Gründer und langjährige Leiter des Musil-Instituts der Universität Klagenfurt und Lavant-Herausgeber.

Die Begründung der Jury

Karl Wagner, der die Laudatio auf Angela Krauß gehalten hat, zur Entscheidung der Jury:

Das vielfach ausgezeichnete Werk von Angela Krauß – ihr Erstlingswerk „Das Vergnügen“ erschien 1984 noch in der DDR, ihr bislang letztes Buch „Der Strom“ heuer im Frühjahr bei Suhrkamp – arbeitet erfinderisch an und mit Gattungsgrenzen und –konventionen. Es ist ohne Vorbehalt einer „historisch-poetischen“ Wahrnehmung verpflichtet. Wie Peter Handke versteht sie Literatur als eine besondere Form des Wissens und Ahnens, als Gegenentwurf zu vorgefertigtem Denken und den zu umstandslos formulierten Meinungen.

„Schreiben ist mir Suche, Entdeckung, Erkenntnis“ (Angela Krauß)

„Wer Angela Krauß liest, kommt aus dem Staunen nicht heraus“ (Karl Wagner)

Zu Angela Krauß

Stammt aus Chemnitz, studierte an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Ost-Berlin. Anschließend arbeitete sie in Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Von 1976 bis 1979 studierte sie am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig, wo sie seit 1981 als freie Schriftstellerin lebt. 2000 hatte sie die Poetik-Dozentur der Universität Paderborn inne, 2004 hielt sie die Poetik-Vorlesungen an der Universität Frankfurt am Main.

2016 hielt sie die Poetikvorlesung an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Angela Krauß ist Mitglied des PEN-Zentrum Deutschland und der Sächsische Akademie der Künste seit 2006 ist sie auch ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz sowie seit 2014 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Unter den vielen Preisen und Auszeichnungen seien drei hervorgehoben, die ihre Anerkennung und Würdigung auch in Österreich unterstreichen:

Ingeborg Bachmann Preis, Klagenfurt (1988)

Stadtschreiberamt in Graz (1990)

Franz Nabl Preis (2011)

Von Angela Krauß liegen 18 Buchveröffentlichungen vor, zumeist bei Suhrkamp, - Lyrik und Prosa Werke, wie auch Essays (Poetik- Vorlesungen in Frankfurt am Main 2004).

Sponsoren, Förderer, Mitglieder

Die Aktivitäten der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft, im Besonderen die Dotierung des Christine Lavant Preises mit Matinee und Preisverleihung, werden von der BKS Bank, der Berndorf AG/Redler Vermögensverwaltung, dem Land Kärnten - Kultur, der Hans Schmid Privatstiftung und durch Beiträge der Mitglieder finanziell unterstützt.

Weitere Informationen zur Internationalen Christine Lavant Gesellschaft finden Sie auf der Website www.christine-lavant.com

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie

Rückfragen & Kontakt:

Univ. Prof. Dr. Klaus Amann
Vorsitzender des Literarischen Beirats
Tel.: +43 463 238014
Email: klaus.amann@aau.at

Dr. Hans Gasser
Präsident der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft
Tel.: +43 676 7600 491
Email: hans.gasser@christine-lavant.com

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