Moskau und Athen im Streit :
Griechenland kritisiert russische Ausweisung von Diplomaten

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Im Zwist: Russland und Griechenland
Die Ausweisung griechischer Diplomaten sei „willkürlich“, kritisierte das griechische Außenministerium das Vorgehen. Zuvor soll Russland versucht haben, durch Bestechung die Beilegung des Namensstreits von Griechenland und Mazedonien zu untergraben.

Griechenland hat die von Russland angeordnete Ausweisung griechischer Diplomaten als „willkürlich“ und unbegründet verurteilt. Die Reaktion auf die von Athen im Juli verfügte Ausweisung von zwei russischen Diplomaten sei ungerechtfertigt, erklärte das griechische Außenministerium am Freitag. Kein Land in der Welt könne Versuche dulden, „Staatsbedienstete zu bestechen, seine Außenpolitik zu untergraben und sich in seine inneren Angelegenheiten einzumischen“.

Das staatliche griechische Fernsehen hatte im vergangenen Monat berichtet, Athen beschuldige Russland, Proteste gegen die Einigung mit Skopje über den neuen Namen Nord-Mazedonien für das Nachbarland zu schüren. Griechenland hatte wegen des Namensstreits den Beitritt Mazedoniens zur Europäischen Union und zur Nato-Militärallianz blockiert.

Athen befürchtete, dass der Nachbar mit der Landesbezeichnung Mazedonien Ansprüche auf die gleichnamige nordgriechische Provinz erheben könnte. 1993 wurde Mazedonien deshalb auch nur unter dem vorläufigen Namen Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (englisch abgekürzt FYROM) Mitglied der UNO. Im Juni hatten Griechenland und Mazedonien dann ein Abkommen zur Beilegung ihres jahrelangen Namensstreits unterzeichnet.

Außer der Ausweisung der beiden Diplomaten hatte Griechenland Mitte Juli auch zwei anderen russischen Staatsbürgern das Betreten seines Territoriums untersagt. In der Erklärung vom Freitag hieß es, es gebe „konkrete Beweise“ für die „illegale Aktivität russischer Offiziere in Griechenland“.