Nadia Comaneci: Vergöttert, überwacht und misshandelt

Nadia Comaneci bei den Olympischen Spielen 1976
Nadia Comaneci bei den Olympischen Spielen 1976 Copyright ETA/1976 AP
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Von euronews
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Die rumänische Turnerin schrieb bei den Olympischen Spielen 1976 Sportgeschichte. Ein Historiker ermittelte, wie Comaneci von der Securitate überwacht und von ihren Trainern misshandelt wurde.

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Die Turnerin Nadia Comaneci schrieb Sportgeschichte, als sie bei den Olympischen Sommerspielen 1976 die Höchstnote zehn erhielt und vier Goldmedaillen gewann.

Das Leid und die Entbehrungen, die hinter diesen Erfolgen standen, wurden erst später bekannt. Und gänzlich aufgearbeitet ist die Geschichte der Rumänin noch nicht.

Haus verwanzt und Post abgefangen

Der Historiker Stejarel Olaru zog für sein Buch über die Turnerin unter anderem Geheimakten der Securitate heran. Darin wird deutlich: Comaneci war längst nicht die einzige Sportlerin, die überwacht wurde.

„Aber das Ausmaß und die Mittel waren größer“, so Olaru. „Ihr Telefon wurde abgehört, manchmal wurde ihr Haus verwanzt und ihre Post abgefangen. Die Überwachungsmechanismen waren vielschichtig“, erläutert er.

Entdecker des Ausnahmetalents war Bela Karolyi, der Comaneci später gemeinsam mit seiner Ehefrau Marta trainierte. Das Ehepaar wanderte 1981 in die USA aus.

„Bela und auch Marta Karolyi hatten eine besondere Begabung, die Mädchen in der Turnhalle zu beleidigen und zu demütigen", sagt der Historiker.

Die US-Amerikanerin Sabrina Vega warf dem Ehepaar Karolyi 2018 vor, sie nicht vor den Übergriffen des ehemaligen Arztes des US-Turnverbandes, Larry Nassar, geschützt zu haben. Nassar wurde 2018 zu 175 Jahren Haft verurteilt. Nassar hatte sich in mehreren Fällen der sexuellen Nötigung von Minderjährigen schuldig bekannt.

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