Hier gibts den Kaffee in Rekordzeit

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Pendler-TestHier gibts den Kaffee in Rekordzeit

Beim Brezelkönig gibts den Coffee-to-go für Pendler in 36 Sekunden. Bei Starbucks gehts fast doppelt so lang. 20 Minuten testete an den grossen Schweizer Bahnhöfen.

Dorothea Vollenweider
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Dorothea Vollenweider

Der Valora-Sprecher Martin Zehnder erklärt, wie Brezelkönig es schafft, so schnell Kaffee zu machen. (Video: DV/RKN)

Jede Sekunde zählt – Pendler, die morgens am Bahnhof einen Kaffee zum Mitnehmen bestellen, wollen ihre Zugverbindung auf keinen Fall verpassen. Deshalb hat sich 20 Minuten auf die Suche nach dem schnellsten Coffee-to-go gemacht – und ihn beim Brezelkönig am Hauptbahnhof in Zürich gefunden. Wer sich dort einen Milchkaffee bestellt, hält diesen nach 36 Sekunden in der Hand. Gemessen wurde die Zeit von der Aufgabe der Bestellung bis zur Übergabe des Getränks inklusive Zahlung. Die Zeit in der Warteschlange wurde nicht berücksichtigt. Auf dem zweiten Platz mit 38 Sekunden ist das Hitzberger in Bern (siehe Tabelle), eng gefolgt vom Brezelkönig in Basel. Während Brezelkönig mit Kaffeevollautomaten arbeitet, gibt es bei Hitzberger Kaffee aus einer Kolbenmaschine - was im Schnitt deutlich länger dauert.

Beim Brezelkönig wird den Mitarbeitern ein klares Ziel gesetzt: «Unsere Mitarbeiter werden angehalten, den Kunden so schnell wie möglich zu bedienen», sagt Valora-Sprecher Martin Zehnder. «Geschwindigkeit ist für uns das A und O.»(siehe Video) Hitzberger-Mitgründer und Leiter Andy Schwarzenbach dagegen macht den Mitarbeitern an den Bahnhöfen keine Zeitvorgaben. «Beim Hitzberger Bio-Kaffee steht die Qualität im Vordergrund», so Schwarzenbach. «Wir nehmen uns gerne kurz Zeit für das manuelle Aufschäumen der Milch.»

Kleine Auswahl vs. «Latte Art»

Um dem Pendler einen raschen Service zu gewährleisten, trifft Brezelkönig-Inhaber Valora mehrere Massnahmen: «Wir halten die Kaffee-Auswahl klein und setzen auf einen schnellen Vollautomaten», so Zehnder. Zudem könne das Personal Verstärkung einfordern, wenn sich eine Warteschlange bilde.

Das Schlusslicht des Coffee-to-go-Tests bildet das vegetarische Restaurants Hiltl am Hauptbahnhof in Zürich (Seite Shilpost). Dort ging es von der Bestellung bis zum fertigen Kaffee fast zwei Minuten (115 Sekunden). Hiltl sagt dazu. «Für uns hat die Qualität oberste Priorität – wir schulen unser Team in «Latte Art» wie beispielsweise dem Milchaufschäumen von Hand», so Inhaber Rolf Hiltl. Gleichzeitig sei die Geschwindigkeit ein sehr wichtiger Faktor – besonders für Pendler, die früh morgens kommen. Davon gäbe es immer mehr, so Hiltl. «Deshalb verbessern wir die Abläufe laufend.» Während den Stosszeiten hilft dann auch die Filialleitung beim Kaffee-Zubereiten aktiv mit.

Die Preise variieren stark

Einen grossen Unterschied gab es auch bei den Preisen. So kostete der Kaffee in St. Gallen zwischen 3 und 3.65 Franken. Etwas teuer wars mit 3.90 pro Coffee-to-go in Luzern und Zug. Beim Brezelkönig in Zürich und Basel kostet eine Schale 3.40 Franken und im Hiltl am Hauptbahnhof in Zürich 4.50 Franken. Bei weitem am teuersten war der Michkaffee zum mitnehmen mit 5.90 Franken in den beiden Starbucks-Filialen in Winterthur und Zürich - allerdings ist der Pappbecher «Tall» (klein) hier auch grösser als die Pappbecher der anderen Anbieter.

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