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FIFA will WM 2022 mit 48 Teams – auch Klub-WM trotz Protesten drastisch erweitert

Gianni Infantino baut den Fußball nach seinen Wünschen um. DFB-Präsident Reinhard Grindel kann wenig dagegen ausrichten.

Gianni Infantino baut den Fußball nach seinen Wünschen um. DFB-Präsident Reinhard Grindel kann wenig dagegen ausrichten.

Die FIFA hält an ihren Plänen für eine Ausweitung der WM 2022 in Katar von 32 auf 48 Teilnehmer fest. Konkrete Fortschritte wurden beim Treffen des Councils in Miami aber nicht gemacht. „Wir haben dem Council die Machbarkeitsstudie vorgelegt, in der wir zu dem Schluss kommen: Ja, es ist möglich, die WM 2022 von 32 auf 48 Teams auszuweiten – vorausgesetzt, dass einige Bedingungen erfüllt werden“, sagte FIFA-Chef Gianni Infantino am Freitag nach der Sitzung. Eine endgültige Entscheidung müsse der FIFA-Kongress treffen.

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Fraglich bleibt angesichts der diplomatischen Krise in der Golfregion allerdings, welche Co-Gastgeber es geben kann. „Mein Eindruck ist, dass die politische Lage es völlig offen lässt, ob es zu einer Erweiterung der WM in Katar kommt“, sagte DFB-Präsident und Council-Mitglied Reinhard Grindel der dpa. Bis Juni sollten Vorschläge erarbeitet werden, sagte Infantino. Die endgültige Entscheidung über das Format der WM in gut dreieinhalb Jahren treffe der FIFA-Kongress am 5. Juni in Paris, erklärte er und sagte über die mögliche Aufstockung: „Wenn es passiert: fantastisch. Wenn es nicht passiert: fantastisch.“

Der neue WM-Modus: Mannschaften würden auf 16 Dreiergruppen aufgeteilt

Das Weltturnier im Wüstenstaat würde bei einer Aufstockung nach dem Modus für die 48er-WM in den USA, Kanada und Mexiko 2026 ausgetragen werden: Die Mannschaften werden auf 16 Dreiergruppen aufgeteilt, anschließend laufen vier K.-o.-Runden bis zum Endspiel. Damit sich die geplante Turnierdauer vom 21. November bis 18. Dezember 2022 nicht verlängert, müssen in der Gruppenphase voraussichtlich bis zu sechs Partien pro Tag stattfinden. Insgesamt würde die Anzahl der WM-Spiele von 64 auf 80 steigen.

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Problematisch ist, dass Katar von den drei Nachbarländern und potenziellen Co-Gastgebern Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate und Saudi-Arabien diplomatisch boykottiert wird. Die Saudis gelten als der Wunschkandidat von Infantino. Aktuell wären die politisch neutralen Oman und Kuwait die aussichtsreichsten Kandidaten für die Rolle als Co-Gastgeber. Insgesamt müssen zwei bis vier weitere Stadien neben den acht geplanten Arenen in Katar gefunden werden.

Proteste aus Europa: 24 statt sieben Teams bei der Klub-WM

Auch die Klub-WM 2021 wird aufgestockt: Trotz scharfer Proteste der Topvereine wie dem FC Bayern München und gegen die Stimmen von sieben europäischen Vertretern (unter anderem Grindel) wird die Klub-WM drastisch vergrößert. An der Weltmeisterschaft sollen 24 statt der bislang sieben Teams teilnehmen.

„Das ist ein Meilenstein für die FIFA und ein Meilenstein für den weltweiten Klubfußball“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. Die Klub-WM soll vom 17. Juni bis 4. Juli 2021 stattfinden und den bislang als WM-Test stattfindenden Confederations Cup ersetzen. Europa bekam acht Starter zugesprochen, doch ob die Topteams des Kontinents dabei sein werden, ist noch längst nicht klar. „Wir haben die Interessen der Spieler und Klubs vertreten, um eine zu große Belastung zu vermeiden. Es wäre besser, vor einer Klub-WM den internationalen Terminkalender anzupassen“, sagte Grindel der dpa.

Ursprünglich wollte die FIFA sogar zwölf europäische Teams dabeihaben. Nach Protesten aus der UEFA, die die Klub-WM als Konkurrenz zur Champions League sieht, sind nun acht Vertreter geplant. Im Streit um Geld und den Einfluss auf die internationalen Wettbewerbe hatte sich zuvor die europäische Klubvereinigung ECA gegen die Pläne von Infantino gestellt.

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