Aktuelles Lexikon:Jugendoffizier

Die Bundeswehr hat eine kleine Truppe, die Schüler informiert.

Von Edeltraud Rattenhuber

Da ist zum Beispiel Sebastian. Der Offizier erzählt in einem Video der Bundeswehr, dass er mit der Marine im Ausland war, Staats- und Sozialwissenschaften studiert hat und ihm als Jugendoffizier der Bundeswehr ein "offener und auch kontroverser Meinungsaustausch" wichtig ist. Damit hat er zusammengefasst, was einen Jugendoffizier ausmacht: Die etwa 70 haupt- und 270 nebenamtlichen Offiziere haben in der Regel studiert und verfügen über mehrjährige Erfahrung als militärische Vorgesetzte, oft auch im Ausland. Vor ihrem Einsatz als Jugendoffiziere werden sie geschult, sicherheitspolitische Inhalte jugendgerecht zu vermitteln. Im Einvernehmen mit den Kultusbehörden der Länder arbeiten sie vor allem an Schulen, führen aber auch durch Kasernen oder diskutieren mit anderen gesellschaftlichen Gruppen über den Auftrag der Bundeswehr. Nach einem Beschluss der Berliner SPD, Werbung militärischer Organisationen an Schulen zu untersagen, sind Jugendoffiziere nun ungerechtfertigterweise ins Gerede gekommen. Ihnen ist es ausdrücklich untersagt, für eine berufliche Perspektive in der Bundeswehr zu werben. Überdies sind sie gebunden an den "Beutelsbacher Konsens", der drei Prinzipien für politische Bildung festschreibt: Überwältigungsverbot, Kontroversität und Schülerorientierung.

© SZ vom 03.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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