Griechenland schließt Schulen und Kindergärten

Angesichts steigender Coronavirus-Infektionszahlen hat Griechenland die Schließung von Volksschulen, Kindergärten und Krippen angekündigt. „Die griechische Regierung hat beschlossen, den Schulbetrieb bis zum 30. November auszusetzen“, erklärte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias heute.

Bisher habe die Regierung versucht, die Schließung der Volksschulen zu vermeiden. Die Entscheidung, das doch zu tun, zeige, „wie ernst die Situation ist“, erklärte der Minister weiter. In Griechenland sind die Mittel- und Oberstufen bereits seit vergangenem Montag geschlossen, der Unterricht findet digital statt.

Nächtliche Ausgangssperre bis mindestens Ende November

Die griechische Regierung verhängte am 7. November zum zweiten Mal seit Ausbruch der Pandemie einen Lockdown. Seitdem dürfen nur noch Geschäfte öffnen, die der Grundversorgung dienen. Dazu zählen etwa Apotheken und Lebensmittelgeschäfte. Seit gestern Abend gilt zudem eine landesweite Ausgangssperre zwischen 21.00 und 5.00 Uhr. Der Lockdown endet am 30. November. Experten halten es jedoch für möglich, dass die Frist aufgrund der dramatischen Lage verlängert wird.

Seit Ende Oktober hat sich die Zahl der täglichen Todesfälle vervierfacht, an mehreren Tagen wurden 50 Coronavirus-Tote gezählt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat sich verdoppelt und lag zuletzt bei rund 3.000. Von insgesamt 1.143 Betten auf den Intensivstation waren gestern 830 belegt. Griechenland hat eine Bevölkerung von 10,9 Millionen Menschen. Seit Ausbruch der Pandemie wurden 997 Todesfälle und rund 70.000 Ansteckungen registriert.