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Feta: Hochland steigt in Griechenland ein

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Weißkäse wird vor allem im Schongauer Hochland-Werk produziert. Täglich werden dazu 500 000 bis 600 000 Kilogramm Milch bei den 900 Landwirten abgeholt. Rund die Hälfte von ihnen kommen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau. Sie haben sich verpflichtet, ab 1. Januar 2019 auf den Einsatz von Totelherbiziden zu verzichten. Dazu gehört das hochumstrittene Glyphosat.
Weißkäse wird vor allem im Schongauer Hochland-Werk produziert. Täglich werden dazu 500 000 bis 600 000 Kilogramm Milch bei den 900 Landwirten abgeholt. Rund die Hälfte von ihnen kommen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau. Sie haben sich verpflichtet, ab 1. Januar 2019 auf den Einsatz von Totelherbiziden zu verzichten. Dazu gehört das hochumstrittene Glyphosat. © Hochland

Mit der 25-prozentigen Übernahme eines griechischen Feta-Herstellers startet die Firma Hochland ins neue Jahr. Der mit einem großen Werk in Schongau ansässige Allgäuer Käsehersteller will damit seine Marke „Patros“ stärken. 2018 war nach Angaben der Geschäftsführung ein sehr erfolgreiches Jahr.

Schongau – Hochland-Werksleiter Stefan Mayer verbreitete bei der Weihnachtsfeier vor ein paar Wochen reichlich gute Laune unter den Schongauer Kollegen. Er berichtete von einer hohen Auslastung im ganzen Werk und einer „immer vollen Lieferbereitschaft“. Das sei nur möglich dank einer „tollen Team-Leistung verschiedener Abteilungen“, lobte der Chef die rund 300 gekommenen aktiven und ehemaligen Mitarbeiter des Schongauer Werks. Seinen Hauptsitz hat Hochland bekanntlich in Heimenkirch im Allgäu.

Mayr ging auch auf den Verzicht von Totalherbiziden ein, der im vergangenen Jahr in Schongau mit den rund 900 Milchlieferanten vereinbart worden war: „Ein wichtiger Schritt in Richtung einer noch nachhaltigeren Milchproduktion“, befand der Werks-Chef. Wie berichtet, sind aber nicht alle Landwirte begeistert davon, auf ihren Flächen kein Glyphosat mehr einsetzen zu können. Einer der größten Kritiker ist BBV-Kreisobmann Wolfgang Scholz. Unter anderem sieht der Sachsenrieder Landwirt damit die Ausbreitung des giftigen Jakobskreuzkrauts begünstigt. Hochland-Sprecherin Petra Berners verweist derweil darauf, dass der am 1. Januar in Kraft getretene Verzicht in allen Milchlieferorganisationen einstimmig entschieden worden sei. Die Reaktionen bei Gesprächen mit dem Handel seien sehr positiv, „ebenso wie die unserer Mitarbeiter“, betont Berners. „Und auch einzelne Verbraucher haben sich bei uns mit einem Lob gemeldet“, sagt sie.

Das vergangene Jahr brachte dem Schongauer Hochland-Werk eine Reihe neuer Produkte. Unter anderem „Patros Ofengenuss mit Knusper-Topping“, eine neue Variante „Patros Grill & Ofen“ sowie die „Patros Hirtencreme“. Und bei soviel griechischen Käse-Sorten darf natürlich der Feta nicht fehlen, den die Allgäuer schon eine ganze Weile direkt vor Ort einkaufen: bei dem griechischen Hersteller „Greek Family Farm“ mit Sitz in Almyros. Wie Hochland vergangene Woche bekannt gab, ist nun sogar ein Einstieg in das Unternehmen vereinbart worden. 25 Prozent der Griechen werden Übernommen, über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. In trockenen Tüchern ist der Deal allerdings noch nicht, die kartellbehördliche Zustimmung steht noch aus.

Die Partnerschaft zwischen Hochland und „Greek Family“ Farm solle mit der Übernahme der Anteile noch enger werden, heißt es. Das Allgäuer Unternehmen sichere sich auf diese Weise nachhaltig hochwertigen original griechischen Feta für seine mediterrane Marke „Patros“. Die griechischen Partner wiederum stärken sich für künftige Investitionen und möchten die Marketing- und Produktionskompetenz von Hochland nutzen.

Laut Hochland-Sprecherin Berners hat die Übernahme keine Auswirkungen auf das Werk in Schongau. „Der Patros Feta aus griechischer Schafmilch wird in Griechenland für uns hergestellt und auch dort verpackt“, erklärt sie. In Schongau werden der Sprecherin zu Folge die anderen Produkte im „Patros“-Sortiment hergestellt: mit Weißkäse aus Kuhmilch. „Kuhmilch-Produkte werden in Deutschland wegen ihres milderen Geschmacks bevorzugt verzehrt“, erläutert die Sprecherin. Dies sei auch bei Patros so: Etwa 86 Prozent seien Kuhmilch-Produkte.

Nichts Neues gibt es derweil zu einer möglichen Erweiterung des Werks in Schongau. Hochland hatte bereits 2016 ein angrenzendes Grundstück an das Werk an der Bernbeurener Straße erworben. „Derzeit gibt es keine konkreten Pläne für die Nutzung“, so Berners.

Ehrung: Antonio Alvisini (2.v.l.) ist seit 40 Jahren im Schongauer Werk, Werksleiter Stefan Mayer (2.v.r.) seit 35 Jahren. Es gratulierten die beiden Geschäftsführer Josef Stitz (r.) und Volker Brütting (im Hintergrund) sowie der Betriebsratsvorsitzende Ralf Wetzel (links).
Ehrung: Antonio Alvisini (2.v.l.) ist seit 40 Jahren im Schongauer Werk, Werksleiter Stefan Mayer (2.v.r.) seit 35 Jahren. Es gratulierten die beiden Geschäftsführer Josef Stitz (r.) und Volker Brütting (im Hintergrund) sowie der Betriebsratsvorsitzende Ralf Wetzel (links). © Hochland

825 Jahre im Unternehmen: Applaus für die geehrten Mitarbeiter und den Werks-Chef

„Das größte Kapital von Hochland sind Sie, unsere Mitarbeiter.“ Mit diesen Worten leitete Stefan Mayer die Ehrung der Jubilare ein. 46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter feierten 2018 ein Betriebsjubiläum zwischen 10 und 45 Jahren. Zusammen sind sie so 825 Jahre für das Unternehmen tätig. Auch der Werksleiter selbst war unter den Geehrten: Mayer ist 35 Jahre bei Hochland, die Werksleitung liegt seit elf Jahren in seinen Händen. Zu seinen Ehren erhoben sich die Mitarbeiter von den Sitzen und applaudierten minutenlang. Auch für die anderen Jubilare gab es Glückwünsche und Jubel. 21 Hochländer sind seit zehn Jahren dabei, weitere 17 feierten ihre Zwanzigjähriges. Gisela Bösch und Hubert Kirchmayr wurden für 25 Jahre bei Hochland gefeiert. 35 Jahre sind es bei Ottmar Huber, Hermann Junger, Christine Kögel und eben Stefan Mayer. Auf stolze 40 Jahre bringt es Antonio Alvisini, Idiris Akcakaya ist sogar schon 45 Jahre dabei.

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