Vermehrt Spannungen zwischen Athen und Ankara

Im Schatten der Coronavirus-Krise zeichnet sich eine weitere Zunahme der Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei ab. In den vergangenen Tagen lieferten einander griechische und türkische Kampfjets vermehrt Scheinluftgefechte über der Ägäis. Die Lage könnte laut Medienberichten eskalieren.

Griechenland spricht von offener Verletzung des Luftraums durch die türkische Luftwaffe und verteidigt seine eigenen Kampfjeteinsätze mit der Notwendigkeit, diesen verteidigen und die Grenzen schützen zu müssen. Die Türkei zweifelt ihrerseits den Status der Lufträume über der Ägäis an und versucht, ihn mit Überflügen infrage zu stellen.

Zwischenfall mit Jets und Hubschrauber

Ende April waren acht – darunter zwei bewaffnete – Kampfjets in den griechischen Luftraum eingedrungen. Am Wochenende hatte ein anderer Zwischenfall für Schlagzeilen und Unruhe gesorgt: Türkische Flugzeuge bedrängten einen Hubschrauber, in dem der griechische Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos und Generalstabschef Konstantinos Floros unterwegs waren. Athen sprach von einer inakzeptablen Aktion seitens der Türkei.

Am Donnerstag der vergangenen Woche kam es auch zu Spannungen auf dem Grenzfluss Evros, wo sich Kommandos der türkischen Gendarmerie in mehreren Schlauchbooten den griechischen Gewässern näherten. Sie feuerten Blendgranaten aufs griechische Ufer ab und gaben mehrere Feuerstöße aus automatischen Waffen ab. Bereits zwei Tage zuvor hatte ein türkischer Grenzsoldat das Feuer auf eine Patrouille der deutschen Bundespolizei eröffnet.