Siemensäcker Kampfmaßnahmen angekündigt
Bürgerinitiativen und Politiker fordern Verkehrslösung
Mitte April gab es einen Unfall mit Personenschaden im Gebiet der geplanten Wohnbauten am Siemensareal. Anlass genug, um den Ruf nach einer Verkehrslösung für das Siedlungsgebiet wieder laut werden zu lassen.
FLORIDSDORF. Die Anrainer der Siedlungen Wolfsgrube, Werk VI und Siemensgärten kämpfen schon jetzt mit Lkw, die trotz Verbots durch das Siedlungsgebiet fahren. Dabei gefährden sie nicht nur die Sicherheit der Bewohner, sondern verursachen auch Sachschäden.
Der Sprecher der Bürgerinitiative Siemensäcker, Helmut Sommerer: „Bereits Anfang 2018 haben wir dem Bezirk umfassende Vorschläge für eine Verkehrsberuhigung in den vorhandenen Siedlungsgebieten unterbreitet, aber keine Reaktion erhalten.“
Konkrete Vorschläge
Zur Entlastung des Siedlungsgebiets Wolfsgrube soll nach diesem Vorschlag eine Lkw-Zufahrtsstraße entlang der Bahntrasse gebaut werden. Außerdem werden eine andere Ampelregelung zur Katsushikastraße, größere Fahrverbotstafeln für Schwerst-Lkw sowie eine Straßenverengung oder Bodenschwellen zur Geschwindigkeitsreduktion gefordert. Mit Letzterem soll eine sicherere Ausfahrt von der Steinheilgasse zur Leopoldauer Straße ermöglicht werden.
Im Herbst 2018 folgte ein Antrag der Bezirks-ÖVP zur Erarbeitung einer Umfahrungsmöglichkeit für Lkw im Siedlungsgebiet. Es erfolgte lediglich eine Zuweisung in die Verkehrskommission. Nun drängen Oppositionspolitiker und die Bürger gemeinsam auf eine Verkehrslösung.
Bei der kommenden Bezirksvertretungssitzung am 12. Juni wollen die Bezirksräte von FPÖ, ÖVP und WIFF einen Mehrparteienantrag für ein neues Verkehrskonzept einbringen.
Anrainer miteinbeziehen
Karl Mareda (FPÖ) fordert dazu auch einen Runden Tisch: "Die Anrainer müssen ihre Ideen einbringen, da sie am besten wissen, wo genau es Probleme gibt." Erol Holawatsch (ÖVP): „Wie mit Anrainern umgegangen wird, hat auch Signalwirkung für andere Bezirksteile.“ WIFF (Wir für Floridsdorf) spricht sich beispielsweise schon seit fast sechs Jahren für größere und sichtbarere Lkw-Tafeln aus.
Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) verspricht den Anrainern keinen zusätzlichen Verkehr durch die neuen Siedler der Siemensäcker. Außerdem garantiert er mit der Besiedelung 2021 die ersten Maßnahmen: „Die Ideen der Bürgerinitiative und Siedler und auch die Lkw-Trasse werden geprüft.“
Druck wird erhöht
Der Vorsitzende der Verkehrskommission, Josef Fischer, meint dazu: „Ich suche gemeinsam mit der MA 46, die für die Verkehrsorganisation zuständig ist, gerade nach einer Möglichkeit, die eine Durchfahrt für Lkw fast unmöglich macht oder erschwert.“
Die Opposition will den Druck jedenfalls erhöhen und spricht in diesem Zusammenhang von Demonstrationen (WIFF), Misstrauensantrag (ÖVP) und Kampfmaßnahmen (FPÖ).
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