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Der Naturforscher Carl von Linné, 1756 als Carl Nilsson Linnæus geboren, ist in der Botanik und Zoologie auch heute noch präsent.

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Toulouse - Carl von Linné, Jesus, Aristoteles, Napoleon, Hitler: Wenn es nach Forschern der Universität Toulouse und Google geht, sind das die Top fünf unter den global einflussreichsten Personen. Die Wissenschafter um Young-Ho Eom setzten unterschiedliche Algorithmen ein, um die Verlinkungen von Personen auf Wikipedia zu analysieren. Je mehr Links zum Eintrag einer Person führen, desto weiter oben steht sie im ersten durchgeführten Ranking, das auf dem PageRank-System von Google basiert.

Der überraschende erste Platz für den schwedischen Naturforscher von Linné ist auf den zweiten Blick äußerst plausibel: Seine enzyklopädischen Anstrengungen, alle bekannten Mineralien und Spezies zu beschreiben und zu ordnen, sind in der Botanik und Zoologie die bis heute verwendete historische Nomenklatur. Und dementsprechend zahlreich sind die Verlinkungen zu seiner Biografie auf Wikipedia.

Hitler, Jacko und Madonna

Ein anderer Algorithmus, der auch die vom Eintrag einer Person wegführenden Links berücksichtigte, brachte allerdings ein anderes Ergebnis: Dieses Ranking führt Hitler vor Michael Jackson und Madonna, der einzigen Frau auf einem Spitzenplatz, an. Eom und seine Kollegen werteten insgesamt 24 Spracheditionen des Online-Lexikons aus und analysierten die Rankings auch nach Geschlecht, Geburtsjahr und Herkunftsland.

Das wenig überraschende Ergebnis: Den Großteil stellen weiße, nach dem 17. Jahrhundert in der westlichen Welt geborene Männer. Das deckt sich auch mit früheren Rankings: Im Jänner etwa veröffentlichten Forscher aus den USA die Ergebnisse eines ähnlichen Projekts und kamen auf Jesus, Napoleon und Shakespeare als wichtigste Personen der Weltgeschichte.

Wozu das Erstellen solcher Listen eigentlich gut ist, sei dahingestellt - unterhaltsam sind sie allemal. Der am häufigsten veränderte Wikipedia-Eintrag ist übrigens jener des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush. (dare, DER STANDARD, 13.6.2014)