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Corona-News WHO hält Ende der Pandemie in Europa nach Omikron für »plausibel«

Die Weltgesundheitsorganisation verbreitet ein kleines bisschen Optimismus – und warnt dennoch. Und: In Hongkong werden 77 Hamster wegen Coronaverdachts getötet, nur einer ist positiv. Der Überblick am 23. Januar.
Ein paar Coronaviren auf dem Weg zur Endemie (Symbolbild)

Ein paar Coronaviren auf dem Weg zur Endemie (Symbolbild)

Foto: MiS / IMAGO

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WHO hält Ende der Pandemie in Europa nach Omikron für »plausibel«

16.54 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält ein Ende der Coronapandemie in Europa nach der derzeitigen Omikron-Welle für möglich. »Es ist plausibel, dass die Region sich auf eine Endphase der Pandemie zu bewegt«, sagte der Europa-Chef der WHO, Hans Kluge. Zugleich mahnte er wegen möglicher weiterer Mutationen des Coronavirus jedoch zur Vorsicht.

Nach Einschätzung der WHO könnten sich bis März 60 Prozent aller Menschen im Großraum Europa mit der Omikron-Variante infiziert haben. Die Variante ist hochansteckend, scheint aber in der Regel Erkrankungen mit einem milderen Verlauf auszulösen als frühere Virusvarianten. Die WHO Europa ist zuständig für 53 Länder und Gebiete nicht nur in Europa, sondern auch in Zentralasien.

Lauterbach lobt Impfpflicht-Antrag

22.07 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stellt sich hinter den Impfpflicht-Antrag von Abgeordneten der Ampel-Parteien. »Ich glaube, dass dies ein guter Antrag ist«, sagt Lauterbach in der ZDF-Sendung »Berlin direkt«. Zwar werde er als Gesundheitsminister auch anderen Anträgen zuarbeiten.

Die konkreten Vorschläge der Impfpflicht-Befürworter nannte er aber »vorstellbar«. Am Mittwoch debattiert der Bundestag erstmals über eine Impfpflicht.

301.614 Neuinfektionen und 115 weitere Tote in Frankreich

22.03 Uhr: In Frankreich verzeichnen die Gesundheitsbehörden 301.614 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das sind deutlich weniger als am Vortag mit 389.320 nachgewiesenen Ansteckungsfällen. In Krankenhäusern starben 115 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 101.330 Todesfälle.

Israel: Vierte Corona-Impfung erhöht Resistenz bei über 60-Jährigen

21.59 Uhr: Eine vierte Corona-Impfung steigert israelischen Angaben zufolge die Resistenz gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei über 60-Jährigen deutlich. Wie das Gesundheitsministerium Israels mitteilt, war die Resistenz gegen einen schweren Krankheitsverlauf bei den über 60-Jährigen nach der zweiten Auffrischungsimpfung drei Mal so hoch wie bei Personen im selben Alter, die nur dreifach immunisiert waren.

Die vierte Dosis verdoppelte zudem die Resistenz gegen eine Infektion verglichen mit Gleichaltrigen mit drei Impfungen. Israel bietet über 60-Jährigen eine vierte Impfung seit Anfang Januar an.

Weniger Neuinfektionen in Italien

18.40 Uhr: In Italien verzeichnen die Behörden 138.860 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind weniger als am Vortag, als das Gesundheitsministerium 171.263 nachgewiesene Ansteckungsfälle registrierte. 227 weitere Menschen starben mit oder an dem Coronavirus, womit die Zahl der Todesopfer auf insgesamt 143.523 stieg. Für den Vortag hatten die Behörden 333 Todesopfer gemeldet.

NRW-Ministerpräsident Wüst warnt vor Lockerungen

17.45 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst warnt vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag angesichts der Infektionszahlen vor Lockerungen. "Wir werden morgen sehr genau hinhorchen, was der Expertenrat uns da empfiehlt. Die Kernaussage ist jetzt: keine Lockerungen", sagt der CDU-Politiker Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz zu RTL und ntv.

Starke Einschränkungen für Ungeimpfte in Frankreich

17.30 Uhr: In Frankreich treten am Montag drastische Einschränkungen für Menschen ohne Coronaimpfung in Kraft. Dann haben Ungeimpfte wie Nicht-Genesene etwa keinen Zugang mehr zu Restaurants, Bars, Kultureinrichtungen, Sportveranstaltungen und Fernzügen. Grund ist die Einführung des »pass vaccinal« (Impfpass) in Frankreich. Dieser Nachweis über Genesung oder Impfung muss künftig für die Teilnahme am öffentlichen Leben vorgelegt werden. Bislang reichte auch der Nachweis über einen negativen Corona-Test. Der »pass vaccinal« entspricht grob der 2G-Regelung in Deutschland.

Ausschreitungen bei Coronaprotesten in Brüssels Innenstadt

17.24 Uhr: Bei Protesten gegen die Coronabeschränkungen in Brüssel haben sich Demonstranten und Polizei gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Demonstranten warfen Steine und Feuerwerkskörper, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Laut dem Sender RTL warfen maskierte Demonstranten die gläserne Eingangstür zum Sitz des EU-Außenbeauftragten ein.

Laut Polizei beteiligten sich rund 50.000 Menschen an dem Protestmarsch. Die Organisatoren, darunter die Bewegungen World Wide Demonstration for Freedom und Europeans United for Freedom, hatten Demonstranten aus anderen EU-Staaten aufgerufen, sich dem Protest anzuschließen. Teilnehmer schwenkten unter anderem polnische, niederländische und rumänische Flaggen.

Die Demonstranten trugen Transparente mit Parolen gegen den belgischen Regierungschef Alexander De Croo. Sie kritisierten zudem den Corona-Pass, mit dem in Belgien in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen eine Coronaimpfung oder ein negativer Test nachgewiesen werden müssen.

Erster Anstieg der Intensivbetten-Belegung seit Dezember

16.47 Uhr: Erstmals seit Mitte Dezember gibt es wieder einen Anstieg bei der Zahl der Covid-19-Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden. Laut Tagesreport des Divi-Intensivregisters waren am Sonntag 2426 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung erfasst – und damit 28 mehr als am Vortag. Ein Anstieg war zuletzt im Tagesreport vom 13. Dezember gemeldet worden, um 21 auf 4926 Patienten. Danach war die Zahl stetig gesunken.

Bisher schien sich die Welle der neuen Corona-Virusvariante Omikron nicht auf die Intensivstationen niederzuschlagen, dies könnte sich nun ändern. Experten hatten stets davor gewarnt, dass im Zuge rasant steigender Fallzahlen auch die Zahl der Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung wieder steigen dürfte, auch wenn Omikron seltener zu schweren Verläufen führt als die zuvor dominierende Variante Delta.

Die Zahl der bundesweit in Kliniken aufgenommenen Coronapatienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen hatte bereits in den vergangenen Tagen wieder merklich zugelegt. Am Montag lag sie noch bei 3,14 – am Freitag bei 3,77. Regional gibt es große Unterschiede.

Nur einer von 77 Hamstern bei Keulaktion in Hongkong positiv

15.40 Uhr: Nach dem Aufruf zur Tötung Hunderter Hamster in Hongkong aus Gründen der Corona-Pandemiebekämpfung sind 77 Nager von Tierhaltern abgegeben worden. Unter den getöteten Tieren sei nur ein Hamster positiv getestet worden, teilten die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone am Sonntag mit. Die Keulungsaktion der süßen Nager hatte für Aufsehen gesorgt und die strikte Null-Covid-Strategie Hongkongs in Frage gestellt.

Lauterbach und Kahn treffen sich in Berlin – »angenehm und spannend«

15.30 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn haben sich bei einem Treffen in Berlin über die aktuelle Corona-Lage ausgetauscht. »Mit Oliver Kahn habe ich heute kurz über Fußball und Corona gesprochen. Das Gespräch war sehr angenehm und spannend für mich«, twitterte Lauterbach am Sonntag. »Trotzdem bin ich noch immer kein FC Bayern Fan«, schrieb der Gesundheitsminister außerdem in dem Tweet.

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Zu den Inhalten des Gesprächs mit dem Bayern-Chef äußerte Lauterbach nichts Konkretes. Es soll aber einen weiteren Austausch geben: »Rückspiel ist vereinbart.« Das Treffen fand wenige Stunden vor dem Bundesligaspiel von Tabellenführer FC Bayern im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC statt. Vom FC Bayern gab es zunächst keine Informationen dazu.

Die deutschen Profiligen vom Fußball über Eishockey bis zum Basketball hoffen, dass nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag wieder (mehr) Zuschauer bei ihren Spielen zugelassen werden. In Bayern müssen aktuell wieder Geisterspiele ohne Fans ausgetragen werden.

Scholz hält Kurskorrektur für nicht notwendig

Olaf Scholz: Allgemeine Impfpflicht ist nötig

Olaf Scholz: Allgemeine Impfpflicht ist nötig

Foto: M. Popow / imago images/Metodi Popow

15.20 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht momentan keinen Anlass für ein Umsteuern bei den Corona-Maßnahmen in Deutschland. »Es ist jedenfalls sicher nicht angebracht, mitten in der Omikron-Welle auf breiter Front die Regeln zu lockern«, sagte er in einem Interview mit der »Süddeutschen Zeitung« mit Blick auf die anstehenden Corona-Beratungen mit den Ländern an diesem Montag. »Wir brauchen keine Kurskorrektur.«

Scholz sagte, das Land sei auf dem richtigen Weg. Die seit November eingeführten strengen Regeln hätten dazu geführt, dass die Omikron-Welle Deutschland später erreicht habe als die europäischen Nachbarn. Er verwies etwa auf die vor gut zwei Wochen beim letzten Bund-Länder-Gipfel vereinbarte 2G-plus-Regel für Restaurants.

Der SPD-Politiker verteidigte sein Eintreten für eine allgemeine Impfpflicht, über die im Bundestag ohne Fraktionszwang abgestimmt werden soll: »Mittlerweile bin ich überzeugt: Ohne eine Impfpflicht wird es uns nicht gelingen, die Quote auf das Niveau zu bringen, das nötig ist, damit wir die Pandemie hinter uns lassen können.« Die Lage werde sich hoffentlich im Frühjahr und Sommer entspannen. Der nächste Herbst komme aber bestimmt. »Wenn wir durch eine allgemeine Impfpflicht eine sehr hohe Impfquote erreicht haben, werden wir der nächsten Volte des Virus ein Schnippchen schlagen können.«

Beschäftigte im Homeoffice arbeiten vermehrt trotz Krankheit

15.05 Uhr: Arbeitnehmer neigen einer Studie zufolge in der Corona-Pandemie vermehrt dazu, sich im Homeoffice trotz Krankheit an den Rechner zu setzen. Einen umgekehrten Trend gebe es bei Beschäftigten, die für den Job ins Büro fahren müssen, heißt es in einer Untersuchung der Hamburger Kühne Logistics University (KLU) und der WHU - Otto Beisheim School of Management.

Zu groß seien die befürchteten Schuldgefühle, sollte es im Büro zu einer Ansteckung mit dem Coronavirus kommen, um sich auf den Weg zur Firma zu machen, heißt es in der Studie, für die drei Untersuchungen im Vor-Corona-Jahr 2019 sowie im Juli und August 2020 mit insgesamt rund 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemacht und verglichen wurden.

Ganz anders dagegen in den eigenen vier Wänden: »Wenn sich Mitarbeitende zu Hause ›nur‹ erholen und nicht erreichbar sind, befürchten viele Schuldgefühle gegenüber dem Team. Deshalb entscheiden sich einige, zumindest etwas zu arbeiten«, sagte die KLU-Professorin für Personalmanagement, Prisca Brosi.

Zudem zeigten die Ergebnisse, dass die Entscheidung zu arbeiten unabhängig von der Schwere der Erkrankung sei. Die Forscherinnen sehen bei dem Thema auch Arbeitgeber in der Pflicht. »Unternehmen sollten im Vorfeld klar ansprechen, dass Mitarbeitende mit diesem Verhalten ihrer eigenen Gesundheit schaden und nicht produktiv arbeiten können«, betonte Brosi.

Prognose-Experte rechnet mit Corona-Inzidenz bis zu 3000

14.50 Uhr: Für den etwa Mitte Februar erwarteten Höhepunkt der Omikron-Welle rechnet der Saarbrücker Experte für Corona-Prognosen, Thorsten Lehr, mit mindestens einer Verdreifachung der aktuellen Inzidenz. Man könne davon ausgehen, dass die Rate der Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner dann zwischen 2000 und 3000 liege, sagte der Pharmazie-Professor der Deutschen Presse-Agentur.

»Wir sehen, wie das in die Höhe schnellt. Wir werden dann im Bereich von bis zu 200.000 bis 300.000 Infizierten am Tag sein.« Und auch teils darüber. Es könne aber sein, dass dann die Testkapazitäten gar nicht alles erfassen könnten, sodass man die erwarteten Zahlen in dieser Höhe möglicherweise gar nicht in der Statistik finde.

Man sehe zurzeit, dass es in Deutschland regional unterschiedliche Verläufe mit »einem relativ starken zeitlichen Versatz« gibt. »Wir haben so eine gegen den Uhrzeigersinn wandernde Omikron-Welle«, sagte Lehr. Nach dem Höhepunkt im Nordwesten folge der Südwesten, dann der Osten. Noch sei es in den östlichen Bundesländern – außer Berlin – ruhiger. »Aber die Trendwende ist dort eingeläutet, und es wird auch da ankommen«, sagte er. »Es wird letztlich alle erwischen.«

Regionen, die später erfasst würden, hätten allerdings den Vorteil, dass die Saisonalität helfe, die Welle abzuflachen. »Je weiter wir in den Frühling reingehen, desto leichter wird es wieder.« Lehr ging davon aus, dass die Inzidenzen im April wieder deutlich sinken würden. »Ich glaube, dass wir da auf jeden Fall Entspannung sehen.«

Denkbar sei aber auch, »dass dann wieder eine neue Variante um die Ecke kommt«. »Wir dürfen uns nichts vormachen: Bisher kamen sie alle in einem Sechs-Monats-Zyklus.« Es sei daher nicht vorhersehbar, wie lange die Pandemie noch dauere. Umso wichtiger ist nach Ansicht des Experten, sich zu wappnen für das, was möglicherweise kommt. »Wir brauchen eine Immunisierung der Bevölkerung. Ob das jetzt durch Impfpflicht oder Durchseuchung kommt, das wird letztlich eine Entscheidung der Politik sein.«

Zehntausende demonstrieren in Brüssel gegen Corona-Auflagen

Demonstration in Brüssel: Protest gegen in europäischen Ländern verhängte Corona-Maßnahmen

Demonstration in Brüssel: Protest gegen in europäischen Ländern verhängte Corona-Maßnahmen

Foto: Hatim Kaghat / dpa

14.15 Uhr: Laut ersten Schätzungen versammelten sich mehrere zehntausend am Sonntag in der Brüsseler Innenstadt, wie eine Sprecherin der Polizei der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Sechs Personen seien bereits vor Beginn der Demonstration festgenommen worden wegen Besitz von gefährlichen oder verbotenen Gegenständen, sagte die Sprecherin.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga hielten die Demonstranten Fahnen aus verschiedenen Ländern wie Deutschland, Frankreich und Polen, viele trugen keine Gesichtsmasken. Auf Schildern standen den Angaben zufolge Parolen gegen die Corona-Impfung und Aufrufe, Kinder zu »schützen«. Die Demonstration wurde laut Belga von verschiedenen europäischen Gruppen organisiert.

Die Zahl der Menschen, die sich in Belgien mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert haben, erreichte in den vergangenen Tagen täglich neue Rekordwerte.

39 Corona-Fälle bei Einreisekontrollen vor Winterspielen

14.10 Uhr: Bei der ersten Anreisewelle zu den Winterspielen in Peking sind 39 Corona-Fälle bei Olympia-Beteiligten festgestellt worden. Es seien keine der 171 Athleten und Team-Funktionäre von den positiven Tests am Flughafen betroffen gewesen, teilten die chinesischen Organisatoren am Sonntag mit. Die Fälle verteilen sich demnach unter den 2415 anderen Akkreditierten, die zwischen dem 4. und 22. Januar in Peking angekommen waren.

Bei den Winterspielen gelten strenge Corona-Richtlinien. Vor der Anreise müssen alle Olympia-Beteiligten zwei negative PCR-Tests nachweisen. Nur mit Impfnachweis kann eine dreiwöchige Quarantäne bei der Einreise in Peking vermieden werden. Die Organisatoren wollen mit einer geschlossenen Blase und täglichen Tests die Verbreitung von Infektionen vermeiden und Kontakte zur chinesischen Bevölkerung verhindern. China verfolgt in der Pandemie eine Null-Covid-Politik.

Bei den insgesamt 336.421 Tests, die in den vergangenen gut zwei Wochen innerhalb der Olympia-Blase genommen wurden, stellten die Veranstalter 33 Corona-Fälle fest. Auch hier waren keine Athleten und Funktionäre betroffen.

Söder lehnt schärfere Maßnahmen trotz Omikron-Welle ab

12.02 Uhr: Vor dem Treffen von Bund und Ländern am Montag spricht sich Bayerns Regierungschef Markus Söder gegen verschärfte Coronamaßnahmen aus. Vielmehr gehe es um die Anpassung der Regeln an einzelnen Stellen. »Wir wollen in der Kultur, beim Sport und in der Jugendarbeit wieder mehr Teilhabe ermöglichen«, sagt der CSU-Chef der »Augsburger Allgemeinen«. »Omikron ist nicht Delta, deshalb können wir die Maßnahmen auch nicht 1:1 von der einen auf die andere Mutation übertragen.«

Der entscheidende Maßstab sei die Belastung des Gesundheitssystems, so Söder. »Und dank der konsequenten Maßnahmen der vergangenen Wochen sowie der milderen Verläufe bei Omikron sind die Zahlen bei den belegten Intensivbetten insgesamt erfreulicherweise gesunken.«

IOC-Mediziner verteidigt Testregeln für Winterspiele

11.50 Uhr: Vor ihrer Abreise zu den Olympischen Spielen in Peking negativ getestete Sportler könnten nach ihrer Ankunft positiv getestet werden. Das räumt der Arzt Brian McCloskey ein, der die Medizinische Expertenkommission bei Olympia in China anführt. Der Gastgeber will andere Grenzwerte ansetzen, ab wann ein Olympia-Teilnehmer als positiv gilt – und löste eine Debatte aus.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) verteidigt das Vorgehen. Es sei das Ziel der Organisatoren, »Omikron nicht in die geschlossene Blase zu lassen«, sagte McCloskey einer Mitteilung zufolge. Damit wolle man die Verbreitung des Virus verhindern. Das Ziel seien »nicht null Fälle, sondern null Weiterverbreitung«, betonte der Mediziner. Weil die Omikron-Variante ansteckender sei, müsse man die positiven Fälle sehr schnell ermitteln.

Mehrere Athleten und Funktionäre wie der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier hatten zuletzt die Vorgaben der Organisatoren kritisiert. Im Fokus steht dabei der CT-Wert, der theoretisch angibt, wie ansteckend ein Corona-Infizierter ist. Je niedriger der Wert ist, als desto ansteckender gilt eine Person. In Deutschland gilt man ab einem Wert von über 30 als nicht mehr infektiös. In China ist dieser Wert auf 40 festgelegt.

Rodel-Ikone Georg Hackl stellte sogar die Austragung infrage. »Gerade in einem Gastgeberland, das derart drastisch mit der Pandemie umgeht, bei PCR-Tests deutlich niedrigere Grenzwerte als in Deutschland ansetzt, Sportler noch kurz vor dem Start von der Eisbahn holt und in Quarantäne sperrt, ist ein Großereignis wie Olympia doch überhaupt nicht durchführbar«, sagte der dreimalige Olympiasieger der »Welt am Sonntag«.

»Deshalb wäre meine Idee, die Spiele wegen des Virus zu verschieben«, sagte der 55-Jährige. Man tue sich keinen Gefallen, »weil man alle Beteiligten quält. Nur die Zuschauer quält man nicht. Die dürfen ja gar nicht erst kommen.«

Kevin Kühnert in Sorge um Infrastruktur in der Omikron-Welle

11.10 Uhr: Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern sorgt sich SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert wegen der Infektionszahlen um die Arbeitsfähigkeit der kritischen Infrastruktur. »Das ist in der aktuellen Omikron-Welle der entscheidende Punkt«, sagt er der Funke-Mediengruppe. »Vorsicht ist daher weiterhin unbedingt geboten, damit wir nicht Teile unserer Grundversorgung daniederliegen haben in den nächsten Wochen. Schon jetzt dünnen manche Verkehrsanbieter ihre Angebote aus, die Vorboten sind unverkennbar.«

Corona-Expertenrat kritisiert zu dünne Datenlage

11.00 Uhr: Der Corona-ExpertInnnenrat der Bundesregierung kritisiert eine zu dünne Datenlage bei der Pandemiebeobachtung in Deutschland und mahnt »dringende Maßnahmen für eine verbesserte Datenerhebung und Digitalisierung« an. Auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie bestehe weiterhin kein Zugang zu einigen wichtigen, aktuellen Versorgungsdaten, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme des Gremiums . Die Omikron-Welle verstärke und verdeutliche das Defizit.

»Eine Echtzeitübersicht über alle verfügbaren Krankenhausbetten mit aktueller Belegung auch außerhalb der Intensivmedizin wird dringend benötigt.« Die Expertinnen und Experten fordern »zeitnahe«, »tagesaktuelle« Daten etwa zu Krankenhauseinweisungen in allen Altersgruppen und zu freien und belegten »Ressourcen«.

Verwiesen wird auf andere Länder, wie Israel, wo eine »Datenerhebung in Echtzeit auf individueller Fallebene zur effizienten Bewältigung der Pandemie erheblich beigetragen« habe. Im Moment bediene sich Deutschland zur Einschätzung der Omikron-Variante vorrangig ausländischer Untersuchungen. Diese ließen sich aber wegen der unterschiedlichen Altersstruktur, unterschiedlicher Impfquoten und verschiedener Gesundheitssysteme nur schwer auf Deutschland übertragen.

Torhüter des Fußballzwerg Komoren vor Achtelfinale des Afrika-Cups erkrankt

09.30 Uhr: Ihr Einzug ins Achtelfinale des Afrika-Cups war sensationell. Jetzt wird die Fußball-Nationalmannschaft der Komoren von einem Corona-Ausbruch eingebremst. Wie der nationale Verband mitteilte, sind inzwischen insgesamt neun Spieler und drei Staff-Mitglieder positiv getestet, darunter Trainer Amir Abdou und die beiden einzigen Torhüter im Kader: Moyadh Ousseini und Ali Ahamada.

Montagabend sollen die Komoren eigentlich gegen Gastgeber Kamerun antreten. Nach den Regeln des afrikanischen Dachverbands CAF muss eine Mannschaft grundsätzlich antreten, wenn mindestens elf Spieler einen negativen Coronatest aufweisen. Wenn kein Torhüter verfügbar ist, muss ein Feldspieler einspringen.

»Wir versuchen alles in unserer Macht Stehende, um Lösungen zu finden«, sagte Teammanager El-Hadad Himidi in einem Video des Verbands bei Twitter: »Aber ohne unseren Trainer, ohne einige Schlüsselspieler und vor allem ohne unsere zwei verbliebenen Torhüter ist die Situation sehr kompliziert.« Die Komoren hatten als Dritter der Gruppe C knapp den Einzug in die K.o.-Runde geschafft und dabei den dreimaligen Afrikameister Ghana (3:2) aus dem Turnier geworfen.

Veranstalter von Open-Air-Festivals hoffen auf Konzertsommer

Hurricane Festival (Archiv): Veranstalter hoffen auf Rückgang des Infektionsgeschehens bis Sommer

Hurricane Festival (Archiv): Veranstalter hoffen auf Rückgang des Infektionsgeschehens bis Sommer

Foto: Hauke-Christian Dittrich/ dpa

09.11 Uhr: Konzertfans mussten 2020 und 2021 auf große Open-Air-Festivals wie Hurricane, Deichbrand und M'era Luna verzichten. Trotz der aktuell angespannten Corona-Lage zeigen sich die Veranstalter für den Sommer dieses Jahres zuversichtlich:

»Die derzeit durch die Omikron-Variante steigenden Inzidenzen lassen keinerlei Rückschlüsse auf den Festivalsommer zu, dem wir mit Vorfreude und ausgesprochen optimistisch entgegenblicken«, teilte Jonas Rohde, Sprecher des Festivalveranstalters FKP Scorpio, mit. FKP Scorpio veranstaltet etwa das Hurricane Festival vom 17. bis 19. Juni in Scheeßel und das M'era Luna Festival vom 6. bis 7. August bei Hildesheim.

Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre und Modellrechnungen zufolge sei davon auszugehen, dass das Infektionsgeschehen im Sommer stark rückläufig sein werde, »so dass wir keinen Zusammenhang zwischen der derzeitigen Lage und unseren Festivals sehen«, sagte Rohde. Ähnlich äußerten sich auch die Organisatoren des Deichbrand Festivals, das vom 21. bis 24. Juli bei Cuxhaven stattfinden soll. »Deshalb planen wir auf Hochtouren das nächste Deichbrand Festival und haben uns intern noch breiter für die nächste Festival-Edition aufgestellt«, teilte Sprecherin Lena Zielinski mit.

Ob und inwieweit die Festivals mit Schutz- und Testkonzepten stattfinden werden, dazu machten die Veranstalter mit Verweis auf den noch langen Vorlauf keine Angaben. Eine Reduzierung der Besucherzahl kommt für sie jedoch nicht infrage.

Bundesentwicklungsministerin warnt wegen Coronapandemie vor globaler Bildungskrise

08:55 Uhr: Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat vor einer globalen Bildungskrise gewarnt und angekündigt, den Uno-Fonds für Bildung in Notsituationen mit weiteren 200 Millionen Euro zu unterstützen. Die Coronapandemie drohe, die Bildungserfolge der vergangenen Jahrzehnte zunichtezumachen, sagte Schulze der »Bild am Sonntag«. Auf der ganzen Welt seien Schulen geschlossen und es sei zu befürchten, »dass viele Schülerinnen und Schüler nicht mehr da sein werden, wenn sie wieder öffnen«.

Es sei die »gemeinsame Verantwortung« aller, »diese Generation nicht zu verlieren«, sagte Schulze weiter. Die Ministerin wird am Montag in Genf die Direktorin des Uno-Fonds für Bildung in Notsituationen und lang anhaltenden Krisen, Yasmine Sherif, treffen.

Der Fonds setzt sich dafür ein, dass Kinder auch in Krisen- und Konfliktgebieten wie Afghanistan und dem Südsudan oder in den Rohingya-Flüchtlingslagern in Bangladesch weiter zur Schule gehen können. Deutschland hat den Fonds seit 2017 mit 119 Millionen Euro unterstützt. Schulze will nun weitere 200 Millionen Euro zusagen. Deutschland wird damit zum größten Geberland.

Behörden in China vor Beginn der Winter-Olympiade besorgt

08:50 Uhr: Rund eineinhalb Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking reagieren die chinesischen Behörden besorgt auf die Corona-Entwicklung. In der Hauptstadt wird angeordnet, für alle Bewohner des Bezirks Fengtai verlässliche Coronatests bereitzustellen. Zuvor waren in Fengtai sechs neue Coronainfektionen nachgewiesen worden, bei denen Infizierte auch Symptome zeigten. In ganz Peking waren es neun Fälle. Die Spiele beginnen am 4. Februar.

Corona hat laut IW-Analyse riesige wirtschaftliche Schäden verursacht

09.00 Uhr: Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen beiden Jahren zu riesigen wirtschaftlichen Schäden geführt. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln kommt in einer Analyse zum Ergebnis, dass der Wertschöpfungsausfall bei rund 350 Milliarden Euro liegt. Ein Großteil davon gehe auf Ausfälle beim privaten Konsum zurück, unter anderem wegen Lockdown-Maßnahmen.

Selbst wenn zum Jahresende 2022 beim Bruttoinlandsprodukt das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden sollte, bestehe auch dann noch eine »markante Lücke« zur Wirtschaftsleistung im Vergleich dazu, wenn es die Pandemie nicht gegeben hätte, heißt es in einem IW-Kurzbericht. Dieser lag der Deutschen Presse-Agentur vor. »Erst mit einem kräftigen Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren können Stück für Stück die Wertschöpfungs- und Einkommenslücken infolge der Pandemie wieder geschlossen werden.«

Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum in Deutschland. Sie erwartet nun noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,6 Prozent. Die Vorgängerregierung war im Herbst noch von 4,1 Prozent Wachstum in diesem Jahr ausgegangen. Die Prognose ist Teil des Jahreswirtschaftsberichts, der am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden soll.

2021 legte die deutsche Wirtschaft mit 2,7 Prozent Wachstum nach dem Einbruch 2020 zwar wieder zu. Allerdings fiel der vom Statistischen Bundesamt anhand erster Zahlen vermeldete Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts geringer aus als lange erhofft.

Stephan Weil (SPD) will keine neuen Maßnahmen

07:10 Uhr: Die Ministerpräsidentenkonferenz am Montag will nach Angaben von Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) die bestehenden Corona-Maßnahmen trotz der hohen Infektionszahlen nicht verschärfen. »Wir haben bisher eine Omikron-Wand, wie wir sie in vielen anderen europäischen Ländern gesehen haben, vermeiden können. Das ist ein echter Erfolg«, sagte Weil dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). »Verschärfungen der Corona-Maßnahmen sind nicht in Sicht und das ist für den gegenwärtigen Stand eine gute Nachricht«, sagte Weil auf die Frage nach seinen Erwartungen an die MPK. Der SPD-Politiker drängte aber auf die schnelle Einführung einer Impfpflicht, auch wenn sie für die Bekämpfung der Omikron-Welle nicht rechtzeitig kommt.

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz überschreitet erstmals Schwelle von 800

06:31 Uhr: Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat erstmals die Schwelle von 800 überschritten. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntagmorgen mit 806,8 an. Am Samstag hatte der Wert bei 772,7 gelegen, am Sonntag vergangener Woche bei 515,7.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden betrug nach Daten der Gesundheitsämter am Sonntag 85.440 – nach 135.461 am Vortag und 52.504 am Sonntag vergangener Woche.

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden am Sonntag 54 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des Instituts insgesamt 8.681.447 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland liegt nun bei 116.718. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland beziffert das RKI mit rund 7.230.000.

Neuseelands Regierungschefin Jacinda Ardern sagt eigene Hochzeit ab

06:28 Uhr: Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern hat wegen eines Ausbruchs der Omikron-Variante die Coronamaßnahmen im Land verschärft und damit gleichzeitig ihre eigene Hochzeit abblasen müssen. »Meine Hochzeit wird nicht stattfinden«, sagte sie am Sonntag nach der Verkündung der neuen Restriktionen. Diese sehen für Veranstaltungen eine Höchstgrenze von 100 vollständig geimpften Teilnehmern vor.

Ardern und ihr langjähriger Partner Clarke Gayford hatten kein Datum für ihre Hochzeitsfeier bekannt gegeben, es wurde jedoch vermutet, dass sie in den kommenden Wochen stattfinden sollte. Die neuen Coronabeschränkungen sollen mindestens bis Ende nächsten Monats gelten. »So ist das Leben«, sagte sie auf die Frage, wie sie sich wegen ihrer abgesagten Hochzeitsfeier fühle.

Es gehe ihr wie vielen anderen Neuseeländern, die wegen der Pandemie ähnliche Erfahrungen gemacht hätten, sagte Ardern. Noch viel schlimmer sei es, in der Pandemie nicht bei einem geliebten Menschen sein zu können, der schwer krank sei. »Das übertrifft bei Weitem die Traurigkeit, die ich empfinde«, sagte Ardern.

Die neuen Coronabeschränkungen wurden verhängt, nachdem neun Mitglieder einer Familie sich mit der hochansteckenden Omikron-Variante infiziert hatten, als sie zu einer Hochzeit in einer anderen Stadt reisten. Auch ein Flugbegleiter in dem von ihnen genutzten Flugzeug infizierte sich. Neben den Einschränkungen für Veranstaltungen gilt ab Sonntag wieder Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Neuseeland zählte seit Beginn der Coronapandemie 15.104 Covid-19-Fälle und 52 Todesfälle. In den vergangenen beiden Jahren galten die meiste Zeit strenge Einreisebestimmungen, immer wieder wurden kurze Lockdowns verhängt.

Handel drängt auf Ende von 2G beim Einkaufen

04:45 Uhr: Vor dem Spitzengespräch von Bund und Ländern zur weiteren Corona-Politik hat der Handelsverband Deutschland (HDE) an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) appelliert, die 2G-Zugangsbeschränkungen für den Einzelhandel abzuschaffen. In Bayern und Niedersachsen sei die 2G-Regel, die in großen Teilen des Einzelhandels nur Geimpften und Getesteten den Zutritt gestattet, bereits aufgehoben, betonte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in einem Brief an Lauterbach. Nun sei es an der Zeit, die Zugangsbeschränkungen im Handel auch bundesweit auf den Prüfstand zu stellen.

»Wir bitten Sie daher, sich im Zuge der Bund-Länder-Abstimmungen bei der Ministerpräsidentenkonferenz kommenden Montag dafür einzusetzen, die strikten 2G-Zugangsbeschränkungen für den Einzelhandel mit Gütern außerhalb des täglichen Bedarfs aufzuheben – mindestens aber in Form von Stichprobenkontrollen an der Kasse zu vereinfachen«, heißt es in dem Schreiben, dass der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Sanktjohanser schrieb, die Infektionszahlen aus Schleswig-Holstein, wo die 2G-Regel gilt, und Niedersachsen, wo sie aufgehoben ist, belegten, dass es »keine erkennbaren Auswirkungen« der Zugangsbeschränkungen im Einzelhandel auf das Infektionsgeschehen gebe.

Die Auswirkungen von 2G auf den betroffenen Handel seien dagegen groß, klagte der HDE-Präsident. Der Nicht-Lebensmittel-Handel leide unter Umsatzrückgängen von bis zu 30 Prozent. Zudem führten die notwendigen Kontrollen der 2G-Beschränkungen auch noch zu einem erhöhten Personalaufwand. Sanktjohanser appellierte an Lauterbach, hier rasch Abhilfe zu schaffen: »Es geht um das Überleben tausender Geschäfte.«

Impfpass-Kontrolle in München

Impfpass-Kontrolle in München

Foto: Mychelle Vincent / aal.photo / imago images/aal.photo

Grünen-Politiker: Impfpflicht im Sommer einführen

03:27 Uhr: Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünenfraktion, Janosch Dahmen, will die Impfpflicht ab Sommer einführen. »Aus meiner Sicht sollte man entweder drei Impfungen oder zwei Impfungen und eine Genesung vorweisen müssen«, sagt Dahmen der Zeitung »Bild am Sonntag« laut einem Vorabbericht. Die Altersgrenze für eine Impfpflicht solle bei 18 Jahren liegen. Wer sich nicht impfen ließe, müsse mit einem Bußgeld rechnen. Der Politiker plant, das Gesetz bis Ende März zu beschließen.

Virologin Brinkmann für Impfpflicht ab 50

02:00 Uhr: Die Virologin Melanie Brinkmann befürwortet eine Impfpflicht gegen Corona für Menschen ab 50. »Ich bin kein Fan der Impfpflicht, aber ich bin skeptisch, ob wir mit anderen Maßnahmen wie Impfkampagnen und Aufklärung allein die Impflücke so schließen können, dass wir in ruhige Fahrwasser kommen«, sagte Brinkmann der »Rheinischen Post« . »Wenn alle Menschen über 50 bis zum Herbst geimpft wären, könnten wir beruhigter in den nächsten Winter gehen.«

Eine Impfpflicht für Menschen über 50 würde Sinn machen, sagte Brinkmann mit Blick auf eine entsprechende Vorgabe in Italien. Bislang sei es überwiegend diese Altersgruppe, die die meisten Corona-Krankenhausbehandlungen notwendig mache. Allerdings gab sie zu bedenken, dass auch jüngere Menschen schwer erkranken und mit einer Impfung ihr Risiko stark senken könnten. Die Professorin der Technischen Universität Braunschweig sitzt im Corona-Expertengremium der Bundesregierung.

Regierung kündigt »kreativere« Impfkampagne an

01:37 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat für die kommende Woche den Start einer neuen Impfkampagne in der Corona-Pandemie angekündigt. »Wir sind in der Pflicht, die Menschen zu erreichen«, sagte der SPD-Politiker der »Bild am Sonntag«. Daher beginne am Dienstag eine breit angelegte Kampagne mit Plakaten sowie Radio- und Fernsehspots. Diese sei »kreativer« als die bisherigen Versuche, die Bevölkerung zum Impfen zu ermuntern. »Und sie ist in ganz unterschiedlichen Sprachen«, fügte Lauterbach hinzu.

Die neue Impfkampagne soll demnach unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, darunter Ältere, Familien und junge Männer auf dem Land sowie Menschen mit Migrationshintergrund. »Wir müssen alles versuchen, die Impflücke zu schließen, das ist auch eine Voraussetzung für eine eventuelle Impfpflicht.«

Laut dem Robert Koch-Institut haben bis zum Samstag (Stand: 9.01 Uhr) in Deutschland mindestens 61 Millionen Menschen ihre Grundimmunisierung mit der meist nötigen zweiten Spritze erhalten. Das sind 73,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 41,7 Millionen Menschen haben zusätzlich eine Auffrischimpfung erhalten.

Rumänien, Moldau und Kosovo nun Hochrisikogebiete

00:17 Uhr: Seit diesem Sonntag gelten weitere 19 Staaten als Corona-Hochrisikogebiete, was Reisewarnungen und bestimmte Quarantäneregeln bei der Einreise von dort mit sich bringt. Dazu zählen in Europa nun Rumänien, die Republik Moldau und das Kosovo.

Insgesamt stehen damit 155 Länder auf der Risikoliste des Robert Koch-Instituts (RKI). Neben den drei europäischen Ländern sind diese Länder neu hinzugekommen: Marokko, Tunesien, Algerien und Saudi-Arabien, Japan, Indien, Bhutan, Nepal, Mongolei, Kasachstan und Usbekistan sowie die Malediven, Brasilien, Chile, Ecuador und Paraguay.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht mindestens den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze hat oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Absonderung fünf Tage nach der Einreise automatisch.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Innenministerium.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

Fast sechs Millionen Coronatote

00:12 Uhr: Weltweit haben sich bislang rund 343,66 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 5,93 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien.

Städte- und Gemeindebund fordert Corona-Exitplan

00:05 Uhr: Vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund Bund und Länder aufgefordert, einen Corona-Lockerungsplan nach Stufen zu entwickeln. Es müsse »bereits jetzt eine Exitstrategie vorbereitet werden«, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). »In den Nachbarländern können wir verfolgen, dass die Pandemie irgendwann ihren Höhepunkt erreicht haben wird und dann die Zahlen drastisch und schnell wieder sinken.«

Gesundheitsminister Karl Lauterbach schätze, dass dieser Punkt in Deutschland etwa Mitte Februar erreicht sein werde. »Deshalb wäre es klug, bereits jetzt festzulegen, wann welche Beschränkungen in welcher Reihenfolge unter welchen Voraussetzungen zurückgefahren werden können«, sagte er. »Das wäre zugleich ein wichtiges Hoffnungssignal an die Bevölkerung, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt.«

Expertenrat empfiehlt Vorbereitung weiterer möglicher Maßnahmen

00:01 Uhr: Der Expertenrat der Bundesregierung fordert wegen der rasanten Ausbreitung der Corona-Variante Omikron Vorbereitungen für mögliche weitere Schritte. »Das hochdynamische Infektionsgeschehen erfordert aktuell eine Beibehaltung und strikte Umsetzung der bisherigen Maßnahmen«, heißt es in einer am Samstagabend veröffentlichten Stellungnahme. Wenn infolge weiter steigender Inzidenzen kritische Marken etwa bei Klinikeinweisungen erreicht würden, könnten weitergehende Maßnahmen zur Infektionskontrolle nötig werden. »Diese sollten daher jetzt so vorbereitet werden, dass sie ohne Verzögerung umgesetzt werden können.«

Sowohl Kontaktbeschränkungen als auch Booster-Impfungen seien notwendig, um die Dynamik der aktuellen Welle zu bremsen und das Gesundheitssystem und die kritische Infrastruktur zu schützen, heißt es in der einstimmig gefassten Empfehlung der 19 Ratsmitglieder. Auf eine Intensivierung der Booster-Kampagne sei daher Wert zu legen.

Durch die bestehende Kontaktreduktionen und das besonnene Verhalten der Bürger sei der international beobachtete steile Anstieg der Infektionszahlen in Deutschland zunächst verlangsamt worden. Der Expertenrat erwartet aber einen weiteren Anstieg. In der Spitze könnten Sieben-Tages-Inzidenzen »von mehreren Tausend regional erreicht werden«. Das Ausmaß der Klinikbelastung werde entscheidend von den Inzidenzen bei ungeimpften Erwachsenen und den über 50-Jährigen abhängen. Noch seien diese vergleichsweise niedrig, es seien aber Infektionen in die Gruppe der Älteren eingetragen worden.

Die Hospitalisierungsrate werde niedriger als bei der Delta-Variante erwartet, müsste aber etwa um den Faktor 10 niedriger liegen als im vergangenen Winter, um die erwartete hohe Fallzahl zu kompensieren und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Von einer derart starken Reduktion sei aktuell trotz Impfungen nicht auszugehen. »Entsprechend sind bei weiter steigenden Inzidenzen sehr viele Krankenhausaufnahmen zu erwarten«, schreibt das Gremium.

Mit Zunahme der Grundimmunität in der Bevölkerung und Abnahme der Neuinfektionszahlen und Hospitalisierungsinzidenzen sollten die Kontaktbeschränkungen wieder stufenweise zurückgefahren werden. Langfristig sei es dringend erforderlich, »die verbliebenen Immunitätslücken in der Gesellschaft durch Impfungen zu schließen, da ansonsten zyklisch mit erneuten starken Infektions- und Erkrankungswellen zu rechnen ist.«

atb/abl/ime/dop/muk/mamk/Reuters/dpa/AFP