Über die antiviralen Wirkungen des Tecovirimat wurde bereits 2005 berichtet. Der Wirkstoff hemmt die Aktivität des Proteins VP37, das für die Replikation des Pockenvirus, Affenpockenvirus und anderer Orthopoxviren essentiell ist. Während der intrazellulären Reifung spielt dieses Protein bei den letzten Schritten der Umhüllung der Virionen und der Freisetzung aus der Zelle eine essenzielle Rolle. Durch die Inhibition wird die Verbreitung der Viren im Wirtsorganismus unterbunden. Untersuchungen in Zellkulturen zeigten wirksame Konzentrationen von Tecovirimat im Bereich von 0,014–0,067 μM für Pocken- und Affenpockenviren. Der Wirkstoff hat eine relativ niedrige Resistenzbarriere, und bestimmte Aminosäuresubstitutionen im Zielprotein VP37 können die antivirale Aktivität von Tecovirimat stark verringern. Etwa vier bis sechs Stunden nach der Einnahme mit Nahrung werden maximale Plasmakonzentrationen von ca. 2,2 mg/l bzw. 5,8 µmol erreicht, das Verteilungsvolumen ist groß (ca.1300 l). Mehrere Metaboliten wurden nachgewiesen. Tecovirimat ist ein Substrat, Inhibitor und Induktor von Cytochrom-P450-Enzymen, Interaktionen mit anderen Arzneistoffen können resultieren. Es wird als Glukuronid renal eliminiert, mit den Fäzes wird es unverändert ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertzeit liegt bei 19 Stunden. Klinische Studien zur Wirksamkeit bei den zugelassenen Indikationen liegen nicht vor. Kopfschmerzen, Schwindel und gastrointestinale Beschwerden wurden als häufigste unerwünschte Wirkungen in den Probandenstudien beobachtet. |